Category: Wirtschaft

Business consolidation concept. Office characters working together

Unternehmensgründung und Marken- und Patentanmeldung in Deutschland

Unternehmensgründung und Marken- und Patentanmeldung in Deutschland

Für Entrepreneure sind Firmengründung und Schutz geistigen Eigentums eng verknüpft: guter Rechtsschutz (Marke / Patent) sichert Marktchancen; die richtige Unternehmensform minimiert Haftungsrisiken. Die folgenden Anleitungen erleichtern dir beides — praktisch, mit Formulartipps und Kostenhinweisen.

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7 praktische Schritte zur Unternehmensgründung

  1. Rechtsform wählen: Zuerst muss man zwischen Einzelunternehmen, GbR, UG (haftungsbeschränkt), GmbH oder AG wählen. Die Wahl beeinflusst Haftung, Steuern und Finanzierungsmöglichkeiten, deswegen muss man auf Haftung, Startkapital und steuerliche Belastung achten. Beispiele: Einzelunternehmen (ab 20 € Anmeldung), UG (ab 1 € Stammkapital, Notar + Register ab ca. 400-600 €), GmbH (25.000 € Stamkapital, Notar + Register ca. 600-950 €)
  1. Firmen prüfen: Vermeide Verwechslungen mit bestehenden Marken oder Firmen (Recherche im DPMAregister oder im Handelsregister).
  2. Gewerbe anmelden beim zuständigen Gewerbeamt: Die Anmeldung startet automatisch Meldevorgänge zu Finanzamt, Berufsgenossenschaft und ggf. Amtsgericht/Handelsregister (Existenzgründungsportal). Kosten: zwischen 20–60 €, je nach Gemeinde.
  1. Notar & Handelsregister: Bei Kapitalgesellschaften (z. B. GmbH, UG oder AG) werden Gesellschaftervertrag/Notarbestätigung benötigt; Eintragung ins Handelsregister ist Pflicht. (Notar beglaubigt Unterschriften, Eintragung erfolgt beim Registergericht). Beispiele: Notarkosten je nach Umfang: ab 300 € (UG) bis 800 € (GmbH), Handelsregistereintrag: ca. 150-200 €.
  1. Finanzamt & Steuernummer: Nach der Gewerbeanmeldung erhältst du Post vom Finanzamt (Steuerfragebogen, ggf. Umsatzsteuer-ID). Du kannst den steuerlichen Erfassungsbogen online ausfüllen und bei Bedarf den USt-ID beantragen (kostenlos).
  2. Industrie- und Handelskammer (IHK) / Handwerkskammer (HWK) / Versicherungen: Pflichtmitgliedschaft in IHK oder HWK je nach Tätigkeit. Außerdem Krankenversicherung, Berufsgenossenschaft und ggf. Sozialversicherung für Mitarbeiter. Beispiele: Krankenversicherung (gesetzlich ab ca. 200 €/Monat als Selbstständiger), Berufsgenossenschaft für Unfallversicherung.
  1. Geschäftskonto & Buchführung: Geschäftskonto bei einer Bank eröffnen, Buchhaltung organisieren (bei Kapitalgesellschaften doppelte Buchführung) und ggf. Steuerberater beauftragen. Beispiele: Steuerberater ab 50-100 € / Monat, abhängig vom Aufwand

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8 Praktische Schritte zur Markenanmeldung und Patentanmeldungen

Markenanmeldung:
  1. Recherche nach bestehenden Marken: Vor der Anmeldung prüfen, ob identische oder ähnliche Marken bereits eingetragen sind (DPMAregister, TMview, EUIPO, WIPO u.ä.). Eine gründliche Recherche reduziert das Risiko von Widersprüchen oder Zurückweisung.
  2. Marke und Waren-/Dienstleistungsklassen festlegen: Entscheide, ob es sich um eine Wortmarke, Bildmarke, Wort-Bildmarke, 3D-Marke, Farbmarke oder Klangmarke handelt. Erstelle zudem eine Liste der Waren und Dienstleistungen, für die die Marke geschützt werden soll (Klassifikation von Nizza, 45 Klassen).
  3. Anmeldung beim DPMA einreichen:
    Markenanmeldung beim DPMA erfolgt elektronisch (empfohlen, schneller und günstiger) durch DPMA direktWeb oder DPMA direktPro, oder schriftlich. Notwendige Angaben: Anmelder, Darstellung der Marke, Verzeichnis der Waren/Dienstleistungen.Kosten: Elektronische Anmeldung: ab 290 € (bis zu 3 Klassen), Papierform: ab 300 € (bis zu 3 Klassen), Jede weitere Klasse: +100 €
  4. Formale Prüfung durch das DPMA: Das DPMA prüft, ob die Anmeldung vollständig ist und ob absolute Schutzhindernisse vorliegen (z. B. fehlende Unterscheidungskraft, beschreibende Angaben).
  5. Veröffentlichung & Widerspruchsfrist: Wird die Marke nicht beanstandet, erfolgt die Veröffentlichung im Markenblatt. Innerhalb von 3 Monaten können Dritte Widerspruch einlegen, falls ältere Rechte verletzt werden.
    Kosten für einen Widerspruch: ab 250 € (für die erste Widerspruchsmarke, weitere +50 €).
  6. Gebühren & Zahlungsfristen: Die Anmeldegebühr muss rechtzeitig gezahlt werden, sonst gilt die Anmeldung als zurückgenommen.
    Gebührenübersicht (Stand 2025): Elektronische Anmeldung: 290 €, Zusätzliche Klassen: je 100 €, Verlängerung nach 10 Jahren: ab 750 € (für bis zu 3 Klassen, jede weitere Klasse +260 €). Quelle: Markengebühren
  7. Eintragung & Markenschutz: Nach Ablauf der Widerspruchsfrist oder nach erfolgreicher Abwehr eines Widerspruchs trägt das DPMA die Marke ins Register ein. Ab diesem Zeitpunkt genießt der Anmelder Markenschutz (zunächst 10 Jahre, rückwirkend ab dem Anmeldetag). Quelle: Markenregister – DPMA
  8. Aufrechterhaltung & Verlängerung: Der Markenschutz kann beliebig oft um weitere 10 Jahre verlängert werden – dazu ist die Verlängerungsgebühr fristgerecht zu entrichten.
    Wichtig: Wird die Marke fünf Jahre nicht ernsthaft benutzt, kann sie wegen Nichtbenutzung gelöscht werden. Mehr Information: Verlängerung

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Patentanmeldung
  1. Recherche zum Stand der Technik: Recherchiere vorhandene Patente und Veröffentlichungen (DPMA-Register, Espacenet u.ä.) – das reduziert Risiko von Ablehnung.
  2. Erfindung dokumentieren: Vollständige Beschreibung mit technischer Lösung, Zeichnungen, Patentansprüchen klar formulieren. Tipp: Professionelle Patentanwälte helfen, typische Fehler zu vermeiden.
  3. Anmeldung beim DPMA einreichen: Patentanmeldung beim DPMA (schriftlich oder elektronisch). Die DPMA-Website enthält alle Hinweise zur Anmeldung und Formularen. Patentanmeldung. Kosten: Elektronisch ab 60 € (Formular P 2792), Papierform 70€
  4. Rechercheantrag (amtliche Recherche, optionale): Empfehlenswert, denn die amtliche Recherche macht relevanten Stand der Technik sichtbar (Gebühr separat). DPMA erstellt Bericht zum relevanten Stand der Technik. Kosten: 300 €.
  5. Prüfungsantrag stellen: Nur mit diesem Antrag prüft das DPMA die Patentfähigkeit (Neuheit, erfinderische Tätigkeit, gewerbliche Anwendbarkeit). Der Prüfungsantrag muss spätestens binnen der im Gesetz genannten Frist gestellt werden. Merkblatt für Patenanmelder. Gebühr: 350 €
  6. Gebühren & Zahlungsfristen: Anmeldegebühr, Recherche- und Prüfungsgebühr sowie später Jahresgebühren müssen fristgerecht bezahlt werden. Gebühren für Patentschutz. Beispielgebühren (Orientierung): Anmeldegebühr elektronisch 40 €, Recherche 300 €, Prüfungsgebühr (je nach Vorliegen der Recherche) 150 € / 350 €; Jahresgebühren beginnen ab Jahr 3, 70 €, danach steigend (20. Jahr: ca. 2.030 €).
  7. Verfahren & Korrespondenz: Nach der Recherche/Prüfung folgen ggf. Beanstandungen vom Prüfer — hier antwortet der Anmelder, passt Ansprüche an oder argumentiert. Dauer: oft mehrere Jahre (ca. 2–3 Jahre).
  8. Erteilung & Aufrechterhaltung: Wird das Patent erteilt, ist es geschützt (max. Laufzeit 20 Jahre ab Anmeldetag) — dafür müssen jährlich Gebühren gezahlt werden; Dritte können Einspruch erheben (innerhalb 9 Monate möglich).

Beschleunigungsmöglichkeiten: Es gibt Möglichkeiten, die Prüfung vorrangig zu bearbeiten (z. B. durch PPH/GPPH-Vereinbarungen), wenn eine positive Entscheidung eines anderen Partneramtes vorliegt; Einzelheiten dazu erfahren Sie beim DPMA. Patent Prosecution.

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Geschrieben von Mónica Valcárcel

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Markenidentität – Die DNA deines Unternehmens

Markenidentität – Die DNA deines Unternehmens

Einleitung

Für Gründerinnen und Gründer ist die Marke weit mehr als ein Logo oder ein Firmenname. Sie ist das Fundament, auf dem langfristiger Unternehmenserfolg aufbaut. Die Markenidentität beschreibt die einzigartigen und stabilen Merkmale, die eine Marke unverwechselbar machen. Sie ist damit das „innere Selbstbild“ der Marke – und zugleich der Ausgangspunkt für jede Markenstrategie.

Was ist Markenidentität?

Die Markenidentität umfasst Vision, Werte, Kompetenzen, das Nutzenversprechen und die Persönlichkeit einer Marke. Sie entsteht aus der Kombination von interner Selbstreflexion und der Wahrnehmung durch die Zielgruppe. Nur wenn beide Seiten – das Selbstbild und das Fremdbild – im Einklang stehen, kann eine authentische Marke entstehen.

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Warum ist Markenidentität wichtig für Gründer?
  • Sie schafft Orientierung für alle Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen.
  • Sie sorgt für Differenzierung im Wettbewerb.
  • Sie vermittelt Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei den Kund:innen.
  • Sie erleichtert die Entwicklung eines klaren Markenimages im Markt.
Das Markenrad von Esch: ein praktisches Modell

Ein einfaches, praxisnahes Werkzeug zur Analyse der Markenidentität ist das Markenrad von Esch. Es besteht aus drei Dimensionen:

  1. Sachinformationen: zentrale Markeneigenschaften und der funktionale sowie psychosoziale Nutzen.
  2. Emotionaler Einfluss: Markentonalität, Kommunikationsstil, Design und Erlebnisse.
  3. Markenkompetenz: die Kernaussage, die das „Warum“ der Marke klar macht.

Dieses Modell hilft besonders Kleinstunternehmen, die eigenen Werte und Nutzenversprechen sichtbar zu machen und strategisch zu nutzen.

Fazit

Die Markenidentität ist die DNA eines Unternehmens. Sie ist die Basis für eine erfolgreiche Positionierung und für die Gestaltung eines starken Markenimages. Wer als Gründer:in frühzeitig seine Identität klar definiert, legt den Grundstein für nachhaltigen Markenerfolg.

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel

Quelle: Seminararbeit von Holger Ehrsam

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Expoalimentaria 2025: Die Schaufensterplattform der peruanischen Agrarindustrie

Expoalimentaria 2025: Die Schaufensterplattform der peruanischen Agrarindustrie

Die Expoalimentaria 2025, die vom 24. bis 26. September in Lima, Peru, stattfand, festigte sich als die wichtigste Plattform für Agrogeschäft in Lateinamerika. Die Veranstaltung brachte über 500 nationale und internationale Aussteller zusammen, darunter aktive Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Kaffee- und Kakaokooperativen sowie institutionelle Unterstützung durch Regierung und Privatsektor (agroperu.pe).

Innovation und Vielfalt bei KMUs

Der Pabellón Pymexporta war das Zentrum für Kreativität und Exportkapazität von 15 peruanischen KMUs. Diese Unternehmen präsentierten Produkte wie frisches Obst (Avocado, Mango, Granatapfel, Blaubeere, Pitahaya, Mandarine), Superfoods (Quinoa, Chia, Hafer, Granola, natürliche Snacks), Spezialkaffee, Panela, Marmeladen, Säfte, Salz aus Maras, Kekse und Saucen. Alle KMUs wurden nach einem Auswahlverfahren und mit fachlicher Unterstützung ausgewählt, einschließlich Schulungen zu Steuer-, Zoll- und Digitalisierungsprozessen für den Export (agroperu.pe).

Stärkung der peruanischen Agrarindustrie

Die peruanische Regierung, vertreten durch das Ministerium für Außenhandel und Tourismus (Mincetur), förderte die Teilnahme von KMUs aus zwölf Regionen des Landes, um Verträge mit internationalen Käufern abzuschließen. Diese Initiative ist Teil einer umfassenden Strategie zur Stärkung und Positionierung von KMUs auf dem globalen Markt (gob.pe).

Kaffee und Kakao: Ein Geschäftserfolg

Kaffee- und Kakaokooperativen, insbesondere solche, die im Rahmen alternativer Entwicklungsprogramme in vormals von illegalen Anbauformen betroffenen Gebieten tätig sind, führten 284 Geschäftstreffen durch. Sie präsentierten über 2.000 Tonnen Kaffee, Kakao und Früchte aus acht Regionen des Landes. Hervorzuheben sind Organisationen wie die Cooperativa Ecológica de Mujeres Cafetaleras de Villa Rica (Cemcavir) und die Cooperativa CECOVASA, die für die Qualität ihrer Produkte bereits internationale Anerkennung erhielten (inforegion.pe).

Internationale Projektion und Geschäftsmöglichkeiten

Die Expoalimentaria 2025 war nicht nur eine Ausstellungsplattform, sondern auch ein Treffpunkt für über 1.600 internationale Käufer renommierter Unternehmen. Firmen wie Kibsons International LLC und Spinneys aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zeigten Interesse an peruanischen Produkten wie Avocado, Kartoffeln, Trauben, Mango, Granadilla, Maracuja, Spargel, Ingwer, Kurkuma, Kakao, Quinoa, Bio-Kaffee, Pisco und Spirituosen (conexioninformativadigital.com).

Fazit

Die Expoalimentaria 2025 unterstrich das Potenzial der peruanischen Agrarindustrie und hob die Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit ihrer Produkte hervor. Sie festigte sich als entscheidende Plattform für die Expansion peruanischer Exporte auf dem globalen Markt.

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel

Quellen: AGROPERÚ, Mincetur, Inforegión, Conexión Informativa Digital

Beitragsbild entnommen aus dem Facebook-Profil von Expoalimentaria, Copyright Expoalimentaria

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Der 1. August: Zeit, die sanften Riesen der Anden zu feiern!

Der 1. August: Zeit, die sanften Riesen der Anden zu feiern!

Stell dir vor: Du stehst in den peruanischen Anden, auf über 3000 Metern Höhe. Tagsüber strahlt die Sonne, aber nachts fallen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. Wie würde dein Körper mit diesem extremen Wetter klarkommen? Für ein besonderes Tier ist das Alltag: das Alpaka! Genau deshalb wird am 1. August in Peru der Tag des Alpakas gefeiert. Ein guter Anlass, sich diesen pelzigen Star einmal genauer anzuschauen.

Wusstest du, dass 87 % der gesamten Alpaka-Population in Peru lebt? Die Alpakas sind für Tausende von Familien dort nicht nur eine Einnahmequelle, sondern ein fester Bestandteil der Kultur. Obwohl sie zur Familie der Kameliden gehören, sind sie keineswegs Wüstentiere. Ihre kostbare Wolle, die sie vor den extremen Temperaturschwankungen in den Anden schützt, macht sie so einzigartig.

Mit KI erstelltes Bild beim Freepik

 

Verwechslungsgefahr: Wie unterscheide ich Alpaka und Lama?

Oft werden Alpakas mit ihren größeren Verwandten, den Lamas, verwechselt. Und ja, sie sind sich ähnlich, aber es gibt entscheidende Unterschiede!

  • Größe und Körperbau: Alpakas sind kleiner und kompakter, mit einem flacheren Rücken. Lamas sind deutlich größer und kräftiger.
  • Ohren: Bei Alpakas sind die Ohren kürzer und rundlicher, während Lamas lange und eher spitze Ohren haben.
  • Wolle: Lamas werden oft als Last- und Trekkingtiere genutzt, während Alpakas hauptsächlich wegen ihrer Wolle gezüchtet werden. Ihre Faser ist viel feiner und wertvoller.
  • Wesen: Alpakas sind in der Regel ruhiger und sanfter als Lamas, was sie auch zu beliebten Haustieren macht.

              

                     Alpakas, Bild beim Freepik                                               Lamas, Bild beim Freepik

 

Ein flauschiger Schatz: Die Alpaka-Wolle

Was macht die Wolle dieser Tiere so besonders? Alpakafasern sind wahre Wunderwerke der Natur. Sie sind:

  • Thermo-regulierend: Sie wärmen dich im Winter und schützen dich im Sommer.
  • Schmutzresistent und atmungsaktiv: Perfekt für aktive Tage, ohne dass du schnell ins Schwitzen gerätst.
  • Hypoallergen: Anders als Schafwolle enthält Alpakafaser kaum Lanolin (Wollfett), was sie ideal für Allergiker macht.

Vielleicht hast du schon mal von Baby Alpaka gehört? Das ist ein Qualitätsmerkmal, das oft für Verwirrung sorgt. Es hat nichts damit zu tun, ob die Wolle von einem jungen Tier stammt. Es beschreibt stattdessen die extrem feine Qualität der Faser, die in Mikrometern gemessen wird. Je kleiner der Wert, desto weicher und wertvoller ist die Wolle. Die feinste und teuerste Stufe, Baby Royal, ist so zart, dass du sie kaum auf deiner Haut spürst. Die absolute Königsklasse ist allerdings die Faser des Vikunjas, einem wildlebenden Verwandten der Alpakas.

 

Von den Anden in die Welt: Herstellung und Export

Einmal im Jahr werden die Alpakas geschoren. Das ist ein schonender Prozess, der die Tiere nicht belastet. Die gewonnenen Fasern finden Verwendung in einer Vielzahl von Produkten, von hochwertigen Garnen bis zu Strickwaren und Heimtextilien. Die Mehrheit der Exporte (zwei Drittel) sind Rohmaterialien, während das verbleibende Drittel in Form von fertigen Produkten die Welt erobert.

Diese wertvollen Alpaka-Produkte finden ihren Weg vor allem nach China, Italien und in die USA, die zusammen rund 70 % der peruanischen Exporte aufnehmen. Das zeigt, wie global die Faszination für die einzigartige Qualität der Alpakafaser ist.

Aus der Alpakafaser lassen sich verschiedene Produkte herstellen, wie zum Beispiel Kleidung, Deko-Artikel und Spielzeug. Mit KI erstellte Bilder

 

Dein kleiner Alpaka-Guide: Worauf du achten solltest

Du möchtest ein echtes Alpaka-Produkt kaufen? Hier sind ein paar Dinge, die du wissen solltest:

  1. Qualität: Die Feinheit der Faser ist entscheidend. Wenn du ein Kleidungsstück in den Händen hältst, kannst du es vorsichtig an deiner Wange oder am Unterarm reiben. Du wirst sofort merken, ob die Wolle weich und sanft ist.
  2. Echtheit: Um sicherzugehen, dass es sich um 100 % reine Alpakawolle handelt, kannst du zu Hause die einfache “Brennprobe” machen. Zupfe ein paar Fäden heraus und halte sie kurz in eine Flamme. Echte Alpaka-Wolle riecht süßlich nach verbranntem Haar, brennt schlecht und hinterlässt kleine, zerreibbare Knöllchen.
  3. Herkunft: Ein großer Teil der Alpakaproduktion in Peru findet in kleinen Betrieben statt. Wenn du ein Produkt kaufst, das diese Bauern unterstützt, hilfst du ihnen direkt, ihre Lebensgrundlage zu sichern. Das ist nachhaltiger Handel, wie wir ihn bei Ehrsam Peru-Consult fördern.

Der Tag des Alpakas ist also mehr als nur ein Feiertag für ein niedliches Tier. Er ist eine Hommage an die Kultur, die Wirtschaft und das unglaubliche Erbe, das diese sanften Kameliden den Menschen in den Anden schenken. Wenn du die Weichheit dieser Faser noch nicht kennst, solltest du es unbedingt selbst ausprobieren!

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Zusammenfassung

Der 1. August ist der Internationale Tag des Alpakas und feiert dieses faszinierende Tier, von dem 87 % der weltweiten Population in Peru leben. Alpakas, die zur Familie der Kameliden gehören, sind kleiner als Lamas und werden hauptsächlich für ihre hochwertige Wolle gezüchtet. Ihre Faser ist thermo-regulierend, hypoallergen und schmutzresistent. Die Qualität der Wolle wird in Mikrometern gemessen, wobei “Baby Alpaka” und “Baby Royal” die feinsten Stufen bezeichnen. Die Wolle wird jährlich geschoren und weltweit, vor allem nach China, Italien und in die USA, exportiert. Um die Echtheit der Faser zu prüfen, eignet sich eine einfache Brennprobe. Der Kauf von Alpaka-Produkten ist nicht nur eine Investition in Qualität, sondern unterstützt auch Tausende von Kleinbauern in den Anden.

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel

Quellen:

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Generative KI in der Unternehmensführung – Einblicke aus der Praxis peruanischer Entrepreneure in Deutschland

Generative KI in der Unternehmensführung – Einblicke aus der Praxis peruanischer Entrepreneure in Deutschland

Der Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz (GenKI) verändert die Art, wie Unternehmen weltweit geführt werden. Tools wie ChatGPT, Canva oder KI-gestützte Analyseplattformen werden zunehmend in strategische und operative Geschäftsprozesse integriert – insbesondere im Bereich des market-driven Managements, also der konsequenten Ausrichtung eines Unternehmens an Markt, Kundennutzen und Wettbewerb.

Um zu analysieren, wie GenKI konkret im unternehmerischen Alltag genutzt wird, hat Holger Ehrsam, CEO von Ehrsam Peru-Consult, im Rahmen einer akademischen Studie eine Umfrage unter peruanischen Entrepreneuren in Deutschland durchgeführt. Ziel war es, das Verhalten dieser Entrepreneure im Umgang mit GenKI-Tools zu erfassen und daraus Rückschlüsse für das marktorientierte Management kleiner Unternehmen zu ziehen.

 

Warum der Fokus auf peruanische Entrepreneure in Deutschland?

Die befragten Entrepreneure führen meist kleine bis mittlere Unternehmen und arbeiten oft mit begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen. Gleichzeitig zeigen sie ein hohes Maß an Eigeninitiative, Kreativität und Offenheit gegenüber digitalen Werkzeugen.

Der gewählte Fokus bietet damit eine interessante Fallbetrachtung: Wie setzen Entrepreneure mit überschaubaren Mitteln GenKI gezielt ein, um wettbewerbsfähig zu bleiben und ihre Marktposition zu stärken?

 

GenKI als Werkzeug im marktorientierten Management

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Nutzung generativer KI vor allem in zwei zentralen Phasen der marktorientierten Unternehmensführung erfolgt:

  1. Vorbereitung – z. B.:
    • Marktforschung & Wettbewerbsbeobachtung
    • Strategische Planung
    • Produktideen & Angebotsgestaltung
    • Texterstellung für Werbematerialien
  2. Anbahnung – z. B.:
    • Kundenkommunikation via E-Mail oder Social Media
    • Erstellung von Marketing-Assets (Texte, Bilder, Videos)
    • Zielgruppenfokussierte Kampagnenplanung

Für Aufgaben wie Vertragsabschluss oder Realisierung von Leistungen wird GenKI bisher kaum eingesetzt – hier sind persönliche Kommunikation, rechtliche Rahmenbedingungen und individuelle Prozesse noch dominant.

 

Welche Tools werden genutzt?

Besonders häufig kamen folgende Tools zum Einsatz:

  • ChatGPT (71 % der Teilnehmenden)
  • Canva (57 %)
  • Weitere Tools: Perplexity, Jasper AI, Suno, Qlik u. a.

Diese Tools werden situationsabhängig für Textgenerierung, Visualisierung, Ideensammlung oder Datenanalyse eingesetzt. Die meisten Entrepreneure nutzen sie regelmäßig – einige täglich, andere mehrmals pro Woche.

 

Warum setzen Entrepreneure GenKI ein?

Die wichtigsten Gründe laut Umfrage:

  • Zeitersparnis
  • Verbesserung von Geschäftsprozessen
  • Optimierung von Produkten und Services
  • Kostensenkung bei externer Unterstützung (z. B. Design, Texterstellung)

Die Mehrheit der Befragten bewertete den Nutzen von GenKI mit 4 oder 5 von 5 Punkten – ein deutliches Zeichen dafür, dass diese Technologien nicht nur als Trend wahrgenommen, sondern aktiv in den Arbeitsalltag integriert werden.

 

 

Was wünschen sich die Nutzer?

Trotz der insgesamt positiven Bewertung äußerten viele den Wunsch nach:

  • mehr Informationen über spezifische Tools
  • besserem Support bei der Anwendung
  • Anleitungen und Schulungen zur effektiven Nutzung
  • Netzwerken für den Erfahrungsaustausch

Diese Hinweise unterstreichen, dass auch technologieoffene Entrepreneure gezielte Unterstützung benötigen, um GenKI vollständig in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren.

 

Fazit

Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich: Generative KI ist längst in der Unternehmensführung angekommen – auch im Segment kleiner, inhabergeführter Betriebe. Peruanische Entrepreneure in Deutschland zeigen exemplarisch, wie diese Tools im Alltag eingesetzt werden können, um Marktorientierung, Effizienz und Kundenfokus zu stärken.

Was hier sichtbar wird, gilt über Branchen und Kulturen hinweg: Wer bereit ist, digitale Werkzeuge strategisch zu nutzen, kann echte Wettbewerbsvorteile erzielen – unabhängig von Unternehmensgröße oder Standort.

 

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel

Quelle: Wissenschaftliche Forschungsarbeit von Holger Ehrsam

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Highlights unserer 4. Konferenz für Entrepreneure Deutschland-Peru

Highlights unserer 4. Konferenz für Entrepreneure Deutschland-Peru

 

Am 14. März fand unsere 4. Konferenz für Entrepreneure statt, ein Event, das acht herausragende Speaker zusammenbrachte, darunter peruanische Regierungsvertreter, deutsche Institutionen, Geschäftspartner, peruanische und deutsche Unternehmer sowie Sponsoren.

Unter den peruanischen Behörden heben wir die Teilnahme des peruanischen Konsuls in Frankfurt, Minister Carlos Linares, hervor, der die Bedeutung solcher Veranstaltungen betonte, um die Handels- und Kulturbeziehungen zwischen Peru und Deutschland zu stärken. Ebenfalls anwesend war Segundo Chávez, Generalkoordinator von DER Amazonas, der die Arbeit von DER und die kommenden Projekte in der Region Amazonas vorstellte.

                                           

            Konsuls in Frankfurt, Minister Carlos Linares                Segundo Chávez, Generalkoordinator von DER Amazonas

Von den deutschen Institutionen nahmen wir die Rede von Federico Thielemann, Geschäftsführer der AHK Peru, entgegen, der die Arbeit der AHK und die Geschäftsmöglichkeiten für peruanische Unternehmer erklärte. Zudem war die Teilnahme von Annette Brox, der Geschäftsführerin von Informationsstelle Peru e.V., vorgesehen, jedoch konnte sie aufgrund unvorhergesehener Umstände nicht teilnehmen. An ihrer Stelle stellte unser Team diese Organisation vor, die den Austausch und das gegenseitige Lernen fördert, um eine global vernetzte und solidarische Zivilgesellschaft zu entwickeln.

                Federico Thielemann, Geschäftsführer der AHK Peru                 

Unser Geschäftspartner Jens Windel, Mitgründer von KIRA, präsentierte diese Lernplattform auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) und erklärte, wie sie sowohl Angestellten als auch Selbstständige hilft, ihre Geschäftsaktivitäten mit KI-Tools zu optimieren. Außerdem zeigte er, dass die Sprachbarriere heutzutage kein signifikantes Hindernis mehr darstellt.

Jens Windel, Mitgründer von KIRA

Wir hatten auch die wertvolle Teilnahme von peruanischen Entrepreneuren, die Teilnehmer unseres Exportkurses sind. Gaby Römer, Gründerin der Alpaka-Mode-Marke, die ihren Namen trägt, sprach über die Bedeutung von Nachhaltigkeit, Respekt, Leidenschaft und Bewunderung für die kulturelle Identität in ihrem Unternehmen – Werte, die sie mit ihren Lieferanten teilt. Wilson Pando, Gründer von T-Forma SAC, erläuterte, dass sich das Unternehmen auf Schulungsdienstleistungen für Unternehmen spezialisiert hat, die die berufliche Entwicklung ihrer Mitarbeiter anstreben. Er erwähnte die Anerkennung seines Unternehmens im öffentlichen Sektor sowie die strategischen Partnerschaften mit ausländischen Universitäten.

                   

                     Gaby Römer, Gründerin von Alpaka Mode                               Wilson Pando, Gründer von T-Forma SAC

Gianina Huaccha, Gründerin von DerDieDasLima und Sponsorin der Event, erklärte den Einsatz der Montessori-Methode zur Vermittlung der deutschen Sprache an Kinder. Auch der deutsche Entrepreneur Marc Hessling, Gründer von Chukulati, erklärte, dass er eng mit peruanischen Kakaobauern zusammenarbeitet, die Premium-Schokolade ohne Zusatzstoffe aus hochwertigem Kakaobohnen herstellen, um ein Produkt von höchster Qualität zu gewährleisten.

                                                     

            Gianina Huaccha, Gründerin von DerDieDasLima                      Marc Hessling, Gründer von Chukulati

Während der Event machten wir eine halbstündige Pause, in der der Raum in verschiedene Gruppen unterteilt wurde, um die Interaktion und das Networking unter den Teilnehmern zu fördern. Es freut uns, bekannt zu geben, dass die nächste Konferenz für Entrepreneure am 13. März 2026 stattfinden wird. Wir laden euch herzlich ein!

 

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel

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Deutschland: Ein umfassender Überblick aus wirtschaftlicher und kultureller Sicht

Deutschland: Ein umfassender Überblick aus wirtschaftlicher und kultureller Sicht

Deutschland ist eine der führenden Wirtschaftsnationen Europas und bietet zahlreiche Chancen für internationale Unternehmer, insbesondere für Exporteure aus Südamerika. Dieser Bericht bietet einen detaillierten Überblick über die wirtschaftliche Lage, kulturelle Besonderheiten, demografische Daten sowie die Geschäftschancen in Deutschland.

Wirtschaftliche Lage

Wirtschaftswachstum und Stabilität

Deutschland ist die größte Volkswirtschaft in Europa und die viertgrößte weltweit nach nominalem BIP. Im Jahr 2023 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) etwa 4,7 Billionen Euro, mit einem jährlichen Wachstum von rund 1,9%. Die Wirtschaft zeichnet sich durch Stabilität und Resilienz aus, was sie zu einem attraktiven Ziel für Investoren und Exporteure macht.

Branchen und Wirtschaftszweige

  1. Industrie und Fertigung: Deutschland ist ein führender Hersteller von Automobilen, Maschinen und chemischen Produkten. Die Automobilindustrie allein trägt etwa 5% zum BIP bei und ist ein bedeutender Exportsektor.

  2. Technologie und Innovation: Deutschland investiert stark in Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2023 beliefen sich die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf etwa 3,2% des BIP. Wichtige Technologiebereiche umfassen Maschinenbau, erneuerbare Energien und digitale Innovationen.

  3. Dienstleistungen: Der Dienstleistungssektor umfasst Bereiche wie Finanzdienstleistungen, Handel und Tourismus. Im Jahr 2023 machte der Dienstleistungssektor etwa 70% des BIP aus.

Rohstoffe und Importabhängigkeit

Deutschland ist auf Importe angewiesen, um bestimmte Rohstoffe und Energiequellen zu beziehen. Wichtige Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas und Metalle werden größtenteils importiert. Für Unternehmen aus Peru bietet dies Möglichkeiten im Bereich des Rohstoffexports, insbesondere in Bezug auf Metalle und mineralische Rohstoffe, die in der deutschen Industrie gefragt sind.

Deutschland importiert eine breite Palette an Produkten aus verschiedenen Ländern, wobei sowohl Rohstoffe als auch Fertigprodukte eine zentrale Rolle spielen. Hier eine Übersicht der wichtigsten Produktkategorien, die Deutschland weltweit importiert, in Prozentzahlen gemessen am Gesamtimport:

1. Maschinen und Ausrüstung:

Etwa 25% der deutschen Importe bestehen aus Maschinen und technischen Ausrüstungen, einschließlich Computer, Elektronik, und Automatisierungstechnologie.

2. Fahrzeuge und Fahrzeugteile:

Etwa 15% der Importe entfallen auf Kraftfahrzeuge, Fahrzeuge für den Güterverkehr sowie Fahrzeugkomponenten wie Motoren und Ersatzteile.

3. Chemische Produkte:

Deutschland importiert rund 13% seiner Waren in Form von Chemikalien, pharmazeutischen Produkten und industriellen Chemikalien.

4. Öl und Erdgas:

Etwa 5-10% der Importe Deutschlands sind fossile Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas, wobei der größte Teil dieser Energiequellen aus Ländern wie (früher Russland), USA und Norwegen stammt.

5. Nahrungsmittel und landwirtschaftliche Produkte:

Landwirtschaftliche Produkte wie Früchte, Getreide und Fleisch machen ca. 9% der Importe aus. Dazu gehören exotische Früchte und Superfoods, die besonders aus Lateinamerika, inklusive Peru, stammen.

6. Elektronische Geräte:

Elektronische Konsumgüter, wie Smartphones und Fernseher, machen etwa 8% des Importvolumens aus, wobei viele dieser Produkte aus Asien kommen.

7. Textilien und Bekleidung:

Rund 6% der Importe bestehen aus Textilien und Bekleidung, darunter sowohl Modeartikel als auch funktionelle Kleidung wie Arbeits- und Sportbekleidung.

8. Metalle und Mineralien:

Metalle wie Kupfer, Aluminium und Stahl sowie mineralische Rohstoffe machen etwa 7% der Importe aus. Deutschland ist auf diese Rohstoffe für seine Fertigungsindustrie angewiesen.

9. Dienstleistungen:

Etwa 5% des Importvolumens beziehen sich auf Dienstleistungen, darunter IT-Services, Beratungsdienste und Finanzdienstleistungen, die Deutschland aus dem Ausland bezieht.

Kulturelle Aspekte

Zeit- und Raumwahrnehmung

In Deutschland ist die Zeitwahrnehmung stark ausgeprägt. Pünktlichkeit ist nicht nur eine gesellschaftliche Norm, sondern auch eine geschäftliche Notwendigkeit. Meetings und Termine beginnen in der Regel genau zur vereinbarten Zeit, und Verspätungen werden als unprofessionell angesehen.

Raumwahrnehmung in Deutschland ist geprägt von einem respektvollen Umgang mit persönlichem Raum. Private und geschäftliche Bereiche werden klar voneinander getrennt. Bei geschäftlichen Treffen wird oft auf eine professionelle Distanz geachtet, die den persönlichen Raum respektiert.

Kommunikationskontext

Die Kommunikation in Deutschland ist direkt und sachlich. Informationen werden präzise und ohne Umschweife vermittelt. Indirekte oder subtile Kommunikationsformen sind eher unüblich, und es wird erwartet, dass Informationen klar und offen dargestellt werden. Feedback wird oft in einer direkten und konstruktiven Weise gegeben.

Machtdistanz

In Deutschland ist die Machtdistanz relativ gering im Vergleich zu vielen anderen Kulturen. Hierarchien in Unternehmen sind flacher, und es wird Wert auf Mitbestimmung und Teamarbeit gelegt. Entscheidungen werden oft gemeinsam getroffen, und die Meinungen aller Beteiligten werden gehört.

Individualismus

Deutschland ist eine stark individualistische Gesellschaft. Persönliche Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung sind wichtige Werte. Im Geschäftsleben bedeutet dies, dass Entscheidungen häufig auf individuellen Leistung und Qualifikationen basieren. Eigenverantwortung und persönliches Engagement werden geschätzt und gefördert.

Konsumverhalten

Das Konsumverhalten in Deutschland ist geprägt von einem hohen Bewusstsein für Qualität und Nachhaltigkeit. Verbraucher legen großen Wert auf langlebige und umweltfreundliche Produkte. Bio-Produkte und nachhaltige Marken erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Preis-Leistungs-Verhältnisse sind wichtig, jedoch wird auch bereitwillig für Qualität und ethische Standards gezahlt.

Werte

Wichtige Werte in Deutschland sind Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Effizienz und Fairness. Diese Werte prägen sowohl das geschäftliche als auch das private Leben und werden in der Geschäftswelt als wesentlich für den Erfolg angesehen. Ethik und Umweltbewusstsein gewinnen zunehmend an Bedeutung, insbesondere bei jüngeren Generationen.

Symbole

Symbole spielen eine wichtige Rolle in der deutschen Kultur. Die Farben Schwarz-Rot-Gold der deutschen Flagge stehen für Einheit und Freiheit. Weitere bedeutende Symbole sind die Berliner Mauer als Zeichen der Überwindung von Trennung und die berühmten Brandenburger Tor, das für die Wiedervereinigung steht.

Rituale

In der deutschen Geschäftskultur sind bestimmte Rituale wie das Einhalten von formellen Begrüßungen und Verabschiedungen wichtig. Geschäftsessen sind oft eine Gelegenheit, um Beziehungen zu pflegen und formelle Vereinbarungen zu treffen. Auch in der Freizeit sind Rituale wie das Feiern von Festtagen und traditionellen Ereignissen wie dem Oktoberfest tief verwurzelt.

Demografische Daten

Bevölkerung

Deutschland hat eine Bevölkerung von etwa 84 Millionen Menschen (Stand 2023). Die Bevölkerung ist in den letzten Jahren langsam gewachsen, und es gibt einen kontinuierlichen Anstieg der älteren Bevölkerung aufgrund der niedrigen Geburtenrate und der steigenden Lebenserwartung.

Altersstruktur

Die Altersstruktur in Deutschland ist geprägt von einem hohen Anteil älterer Menschen. Etwa 21% der Bevölkerung ist 65 Jahre oder älter. Die Altersgruppe der 15- bis 64-Jährigen macht rund 64% der Bevölkerung aus, während die Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren etwa 15% ausmachen.

Einkommensverteilung

Deutschland ist bekannt für seine relativ ausgeglichene Einkommensverteilung im Vergleich zu vielen anderen Ländern. Das durchschnittliche Bruttoeinkommen beträgt etwa 35.000 Euro pro Jahr. Es gibt jedoch regionale Unterschiede: In den westlichen Bundesländern (z.B. Bayern und Baden-Württemberg) liegt das Durchschnittseinkommen höher als in den östlichen Bundesländern (z.B. Sachsen und Thüringen).

  • Bayern: Durchschnittliches Einkommen von etwa 40.000 Euro pro Jahr.
  • Sachsen: Durchschnittliches Einkommen von etwa 30.000 Euro pro Jahr.

Anzahl der Bundesländer

Deutschland besteht aus 16 Bundesländern. Diese sind:

  1. Baden-Württemberg

    • Einwohnerzahl: Etwa 11 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Maschinenbau, Automobilindustrie (Stuttgart), Hochtechnologie, Medien (Karlsruhe).
  2. Bayern

    • Einwohnerzahl: Etwa 13 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Automobilindustrie (München, Nürnberg), Maschinenbau, Elektrotechnik, Finanzdienstleistungen.
  3. Berlin

    • Einwohnerzahl: Etwa 3,8 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Kreativwirtschaft, Start-ups, Dienstleistungen, Tourismus.
  4. Brandenburg

    • Einwohnerzahl: Etwa 2,5 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Maschinenbau, Energie, Landwirtschaft.
  5. Bremen

    • Einwohnerzahl: Etwa 700.000
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Hafenlogistik, Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrttechnik.
  6. Hamburg

    • Einwohnerzahl: Etwa 1,9 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Hafenlogistik, Medien, Luftfahrt, Handel.
  7. Hessen

    • Einwohnerzahl: Etwa 6,3 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Finanzdienstleistungen (Frankfurt), Chemieindustrie, Maschinenbau.
  8. Mecklenburg-Vorpommern

    • Einwohnerzahl: Etwa 1,6 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Tourismus, Landwirtschaft, Windenergie.
  9. Niedersachsen

    • Einwohnerzahl: Etwa 8 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Automobilindustrie, Landwirtschaft, Maschinenbau.
  10. Nordrhein-Westfalen

    • Einwohnerzahl: Etwa 17,5 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Industrie (Ruhrgebiet), Dienstleistungen, Handel, Finanzwesen (Düsseldorf).
  11. Rheinland-Pfalz

    • Einwohnerzahl: Etwa 4,1 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Chemieindustrie, Weinbau, Maschinenbau.
  12. Saarland

    • Einwohnerzahl: Etwa 1 Million
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Automobilindustrie, Stahlindustrie, Maschinenbau.
  13. Sachsen

    • Einwohnerzahl: Etwa 4 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Maschinenbau, Mikroelektronik, Textilindustrie.
  14. Sachsen-Anhalt

    • Einwohnerzahl: Etwa 2,2 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Chemieindustrie, Maschinenbau, Landwirtschaft.
  15. Schleswig-Holstein

    • Einwohnerzahl: Etwa 3 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Schiffbau, Landwirtschaft, Erneuerbare Energien.
  16. Thüringen

    • Einwohnerzahl: Etwa 2,1 Millionen
    • Wirtschaftsschwerpunkte: Maschinenbau, Optikindustrie, Textilindustrie.

Menschen mit Migrationshintergrund

Migration spielt eine bedeutende Rolle in der deutschen Gesellschaft und Wirtschaft. Im Jahr 2023 hatten etwa 26% der Bevölkerung einen Migrationshintergrund, was etwa 21 Millionen Menschen entspricht. Diese Bevölkerungsgruppe umfasst sowohl Menschen, die selbst eingewandert sind, als auch deren Nachkommen, die in Deutschland geboren wurden.

Herkunftsländer und Verteilung der Migranten

Die größten Gruppen von Menschen mit Migrationshintergrund stammen aus:

  1. Türkei: Ca. 2,9 Millionen Menschen, die größte Gruppe von Migranten.
  2. Polen: Ca. 2,1 Millionen.
  3. Russland: Ca. 1,4 Millionen.
  4. Rumänien: Ca. 1,2 Millionen.
  5. Ukraine: Ca. 1,1 Millionen
  6. Italien: Ca. 860.000.
  7. Griechenland: Ca. 440.000.
  8. Kroatien: Ca. 400.000.
  9. Syrien: Ca. 860.000, vor allem durch Flüchtlingsbewegungen der letzten Jahre.

Mit Migrationshintergrund Peru leben etwa 25.000 Menschen in Deutschland, davon etwa 12.000 mit peruanischer Staatsangehörigkeit.

Migranten sind ungleichmäßig über Deutschland verteilt. Die Bundesländer mit den meisten Migranten sind:

  • Nordrhein-Westfalen (NRW): Hier lebt der größte Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere in Städten wie Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet.
  • Baden-Württemberg: Insbesondere in Städten wie Stuttgart und Karlsruhe leben viele Migranten.
  • Bayern: Städte wie München und Nürnberg sind ebenfalls große Magneten für Migranten.

In den neuen Bundesländern (Ostdeutschland) ist der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund traditionell niedriger, nimmt jedoch ebenfalls zu, besonders in Städten wie Leipzig und Dresden.

Selbstständigkeit unter Migranten

Eine beachtliche Zahl von Migranten in Deutschland ist selbstständig. Migranten tragen erheblich zur Gründerszene und zum Unternehmertum bei. Schätzungen zufolge sind etwa 750.000 Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland selbstständig, was etwa 20% aller Selbstständigen im Land ausmacht. Besonders in den Bereichen Handel, Gastronomie und Dienstleistungen sind Migranten stark vertreten. Türkischstämmige Unternehmer betreiben beispielsweise viele kleine und mittlere Unternehmen, insbesondere in den Städten mit hohem Migrantenanteil.

Die Anzahl an Selbstständigen mit Migrationshintergrund Peru beträgt etwa 750.

Die Förderung von Unternehmertum unter Migranten wird durch Programme wie das von Ehrsam Peru-Consult unterstützt, das speziell für Menschen mit Migrationshintergrund Peru entwickelt wurde, um Geschäftsideen zu peruanischen Produkten zu fördern.

Die Top 20 Universitäten in Deutschland und ihre Anzahl an Studierenden

Deutschland ist bekannt für seine qualitativ hochwertige Hochschulbildung und beherbergt einige der renommiertesten Universitäten weltweit. Diese Universitäten ziehen nicht nur deutsche Studierende an, sondern auch internationale Studenten, darunter viele aus Peru und anderen lateinamerikanischen Ländern. Hier sind die Top 20 Universitäten in Deutschland nach Reputation, Forschungsstärke und internationalem Ranking, sowie ihre geschätzte Anzahl an Studierenden:

  • Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU München)

    • Studierendenzahl: Ca. 50.000
    • Stark in Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften.
  • Technische Universität München (TUM)

    • Studierendenzahl: Ca. 48.000
    • Führend in Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Informatik.
  • Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    • Studierendenzahl: Ca. 30.000
    • Besonders renommiert für Medizin, Rechtswissenschaften und Naturwissenschaften.
  • Freie Universität Berlin (FU Berlin)

    • Studierendenzahl: Ca. 33.000
    • Geistes- und Sozialwissenschaften, starker internationaler Fokus.
  • Humboldt-Universität zu Berlin

    • Studierendenzahl: Ca. 36.000
    • Bedeutend in Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften.
  • Universität Mannheim

    • Studierendenzahl: Ca. 12.000
    • Berühmt für Wirtschaftswissenschaften und Management.
  • Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

    • Studierendenzahl: Ca. 24.000
    • Technische Spitzenuniversität, stark in Ingenieurwissenschaften und Technologie.
  • Universität Freiburg

    • Studierendenzahl: Ca. 25.000
    • Schwerpunkte in Lebenswissenschaften, Umwelt- und Medizinwissenschaften.
  • Universität Hamburg

    • Studierendenzahl: Ca. 43.000
    • Stark in den Geistes-, Rechts- und Naturwissenschaften.
  • RWTH Aachen

    • Studierendenzahl: Ca. 45.000
    • Führend in Ingenieurwesen, Architektur und Informatik.
  • Universität Frankfurt am Main (Goethe-Universität Frankfurt)

    • Studierendenzahl: Ca. 47.000
    • Besondere Stärken in Wirtschaftswissenschaften, Medizin und Sozialwissenschaften.
  • Universität Stuttgart

    • Studierendenzahl: Ca. 24.000
    • Führend in Ingenieurwissenschaften, Architektur und Wirtschaft.
  • Technische Universität Berlin

    • Studierendenzahl: Ca. 35.000
    • Bekannt für Technik und Ingenieurwissenschaften sowie Informatik.
  • Eberhard Karls Universität Tübingen

    • Studierendenzahl: Ca. 28.000
    • Stark in Medizin, Geistes- und Sozialwissenschaften.
  • Universität Bonn

    • Studierendenzahl: Ca. 38.000
    • Besonders in Wirtschaftswissenschaften und Geisteswissenschaften führend.
  • Universität Leipzig

    • Studierendenzahl: Ca. 31.000
    • Bedeutend in Medizin, Geisteswissenschaften und Rechtswissenschaften.
  • Universität Köln

    • Studierendenzahl: Ca. 50.000
    • Eines der größten Zentren für Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften und Rechtswissenschaften.
  • Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    • Studierendenzahl: Ca. 31.000
    • Stark in den Geisteswissenschaften und den Naturwissenschaften.
  • Technische Universität Dresden

    • Studierendenzahl: Ca. 32.000
    • Führend in Ingenieurwissenschaften und Informatik, starkes Forschungsprofil.
  • Universität Erlangen-Nürnberg

    • Studierendenzahl: Ca. 39.000
    • Schwerpunkt auf Ingenieurwissenschaften, Wirtschaft und Medizin.

Die 10 größten Städte in Deutschland

  1. Berlin – Die Hauptstadt und größte Stadt Deutschlands mit etwa 3,8 Millionen Einwohnern. Berlin ist ein bedeutendes Zentrum für Kultur, Politik und Wirtschaft.

  2. Hamburg – Eine der wichtigsten Hafenstädte Europas mit etwa 1,9 Millionen Einwohnern. Hamburg ist ein wichtiger Knotenpunkt für Handel und Logistik.

  3. München – Die Hauptstadt von Bayern mit etwa 1,5 Millionen Einwohnern. München ist bekannt für seine starke Wirtschaft und seine hohe Lebensqualität.

  4. Köln – Mit etwa 1,1 Millionen Einwohnern ist Köln eine bedeutende Stadt für Medien und Wirtschaft im Westen Deutschlands.

  5. Frankfurt am Main – Etwa 760.000 Einwohner. Frankfurt ist das Finanzzentrum Deutschlands und Sitz der Europäischen Zentralbank.

  6. Stuttgart – Die Hauptstadt von Baden-Württemberg mit etwa 640.000 Einwohnern. Stuttgart ist ein Zentrum für Automobilindustrie und Maschinenbau.

  7. Düsseldorf – Mit etwa 620.000 Einwohnern ist Düsseldorf ein bedeutendes Wirtschaftszentrum und bekannt für seine Mode- und Werbeindustrie.

  8. Leipzig – Eine Stadt im Osten Deutschlands mit etwa 590.000 Einwohnern. Leipzig hat sich zu einem wichtigen Wirtschafts- und Kulturstandort entwickelt.

  9. Dortmund – Etwa 600.000 Einwohner. Dortmund ist ein bedeutendes Zentrum der Schwerindustrie und des Handels im Ruhrgebiet.

  10. Essen – Mit etwa 590.000 Einwohnern ist Essen ein wichtiger Standort für Industrie und Dienstleistungen im Ruhrgebiet.

Geschäftschancen für Exporteure aus Peru

Import aus Peru

Deutschland importiert bereits eine Vielzahl von Produkten aus Peru, darunter landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Kaffee, Kakao und exotische Früchte sowie mineralische Rohstoffe. Die Nachfrage nach hochwertigen Rohstoffen und spezialisierten Produkten aus Südamerika bleibt hoch.

1. Früchte

Früchte machen einen großen Teil der peruanischen Exporte nach Deutschland aus. Besonders beliebt sind exotische Früchte, die in der peruanischen Landwirtschaft in großen Mengen und hoher Qualität produziert werden.

  • Avocados: Eines der am meisten exportierten Produkte nach Deutschland. Peru ist der größte Avocado-Lieferant für Deutschland.
  • Mangos: Deutschland importiert eine beträchtliche Menge Mangos aus Peru. Diese Frucht erfreut sich wachsender Beliebtheit, da sie Teil des europäischen Trends zu gesünderen Lebensmitteln ist.
  • Blaubeeren: Peru ist ein führender Exporteur von Blaubeeren, und der deutsche Markt nimmt jährlich größere Mengen ab.

2. Superfoods

Superfoods haben sich zu einem äußerst wichtigen Exportsektor für Peru entwickelt, insbesondere auf dem deutschen Markt, wo der Trend zu gesunden Lebensmitteln boomt.

  • Quinoa: Deutschland gehört zu den größten europäischen Abnehmern von Quinoa. Quinoa ist in Deutschland wegen seiner ernährungsphysiologischen Vorteile äußerst beliebt.
  • Chia-Samen: Ein weiteres Superfood, das stark nachgefragt wird. Der Import von Chia-Samen stieg in den letzten Jahren stetig.
  • Maca: Diese Superwurzel ist ein wichtiger Exportartikel für Peru und erfreut sich in Deutschland wachsender Beliebtheit als Nahrungsergänzungsmittel.

3. Schmuck

Peru hat eine reiche Tradition in der Schmuckherstellung, und dieser Sektor wächst kontinuierlich.

  • Silberschmuck: Peru ist weltweit einer der größten Silberproduzenten, und Silberschmuck aus Peru ist in Deutschland sehr gefragt.
  • Goldschmuck: Neben Silber ist auch Goldschmuck, insbesondere handgefertigte Stücke mit traditioneller peruanischer Technik, in Deutschland stark nachgefragt.

4. Alpakakleidung und Textilien

Die Textilindustrie, insbesondere Produkte aus Alpaka, ist ein wichtiger Exportsektor Perus. Alpakawolle ist für ihre Weichheit und Wärme bekannt und wird weltweit geschätzt.

  • Alpakakleidung: Deutsche Verbraucher schätzen die luxuriösen und nachhaltigen Eigenschaften von Alpakaprodukten.  Besonders beliebt sind Schals, Pullover und Decken.
  • Handgefertigte Textilien: Traditionelle peruanische Textilien, die mit natürlichen Farbstoffen und handgewebten Techniken hergestellt werden, finden in Deutschland ebenfalls eine wachsende Käuferschicht.

5. Dienstleistungen

Der Dienstleistungssektor gewinnt im peruanisch-deutschen Handel zunehmend an Bedeutung, insbesondere im Bereich Tourismus und IT-Dienstleistungen.

  • Tourismus: Peru ist ein beliebtes Reiseziel für deutsche Touristen. Dienstleistungen im Tourismusbereich, wie Reiseveranstalter, lokale Führungen und Hotels, profitieren stark von deutschen Reisenden.
  • IT-Outsourcing: Peruanische IT-Dienstleistungen, wie Softwareentwicklung und IT-Support, gewinnen an Bedeutung. Deutsche Unternehmen nutzen zunehmend peruanische Dienstleister für IT-Outsourcing-Projekte, insbesondere im Bereich der App-Entwicklung und Webdesign.

Geschäftsmöglichkeiten

  1. Partnerschaften: Der Aufbau von Partnerschaften mit deutschen Unternehmen kann den Markteintritt erleichtern und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.

  2. E-Commerce und digitale Märkte: Der wachsende Trend zu Online-Verkäufen bietet Chancen für peruanische Unternehmen, ihre Produkte über digitale Plattformen in Deutschland anzubieten.

  3. Innovative Produkte: Produkte, die in der peruanischen Kultur verwurzelt sind und gleichzeitig den Qualitäts- und Nachhaltigkeitsanforderungen entsprechen, haben gute Chancen auf dem deutschen Markt.

Fazit

Deutschland bietet für peruanische Unternehmer und Familienunternehmen eine Vielzahl von Geschäftsmöglichkeiten, insbesondere im Bereich der Importe und Exporte. Die starke Wirtschaft, die fortschrittliche Technologie und die kulturellen Besonderheiten schaffen ein vielversprechendes Umfeld für den Geschäftserfolg. Unternehmer aus Peru sollten die Chancen nutzen, die sich durch den Import von Rohstoffen und Produkten bieten, und sich auf die Bedürfnisse des deutschen Marktes einstellen, um erfolgreich zu sein.

Erstellt von: Holger Ehrsam, MBA, Gründer Ehrsam Peru-Consult

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Gesetz über künstliche Intelligenz (KI): Ist KI eine Bedrohung oder eine Chance?

Gesetz über künstliche Intelligenz (KI): Ist KI eine Bedrohung oder eine Chance?

Um dieser Frage nachzugehen, werden wir zunächst einen kurzen geschichtlichen Überblick über die Entwicklung der Technologie geben, dann die Vor- und Nachteile der KI analysieren und schließlich mehr darüber erfahren, was das KI-Gesetz der Europäischen Union, das am 13. März dieses Jahres vom Europäischen Parlament verabschiedet wurde, uns sagt.

Die Entwicklung der Computerwissenschaft

Seit dem 19. Jahrhundert suchen Menschen nach Lösungen, die dabei helfen, Berechnungen automatisch durchzuführen. So entwarf beispielsweise der Londoner Mathematiker und Maschinenbauingenieur Charles Babbage, der als „Vater des Computers“ bekannt ist, 1822 einen Plan für Computer mit der Idee eine Maschine für mathematische Berechnungen und Eindrücke zu schaffen. Später, im Jahr 1835, begann er mit dem Bau der analytischen Maschine, einer vollständig mechanischen Version der heutigen Computer.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts schritt die Technologie dann immer weiter voran und 1954 entstand in den USA der sogenannte erste Industrieroboter, doch das Zeitalter der Robotik befestigte erst in den 1980er Jahren. Jahre zuvor, 1969, wurde das Internet (ARPANET) geschaffen, das nur für akademische und Forschungszwecke bestimmt war. Zufälligerweise begann in diesem Jahr die dritte industrielle Revolution mit Elektronik und Kernenergie. Zwanzig Jahre später, mit der Schaffung des World Wide Web (www), begann die digitale Welt eine radikale Wende zu nehmen. In den 90er Jahren begannen wir, das Internet zu nutzen. Was für ein Novum! Mit jemandem aus verschiedenen Teilen der Welt in Echtzeit zu kommunizieren, war vor einem Jahrzehnt etwas Unvorstellbares.

Ab dem Jahr 2000 begann sich fast alles zu verwirklichen, was wir nur in Filmen sahen. Jetzt ist es möglich, unseren Geräten Befehle zu erteilen und/oder sie so zu programmieren, dass sie sich, wann immer wir wollen ein- und ausschalten. Darüber hinaus können wir sie mit einer Anwendung von unserem Mobiltelefon aus über das Internet steuern. Wir können dies auch in der Welt der Automobile beobachten: Es werden immer weniger Autos mit Schaltgetriebe hergestellt, die meisten sind jetzt automatisch und haben ein integriertes Computersystem; andere Marken sind noch weiter gegangen und stellen Elektroautos her. Das Gleiche gilt für Industriemaschinen, die immer weniger mechanisch und immer mehr elektronisch, digital und computergesteuert sind. Mit diesen Daten könnte man sagen, dass sich die Welt der Informatik seit etwa 200 Jahren entwickelt.

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Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit ein hochaktuelles Thema, ein Begriff, der seit mehr als 60 Jahren verwendet wird. Zum ersten Mal wurde der Begriff 1956 auf der Konferenz „Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence“ in den USA verwendet, die von John McCarthy geleitet wurde, einem Informatiker, der als „Vater der künstlichen Intelligenz“ gilt. Künstliche Intelligenz ist die Entwicklung logischer Algorithmen mit dem Ziel, das menschliche Gehirn zu imitieren, d. h. Maschinen sind in der Lage, wahrzunehmen, zu lernen, zu denken, zu planen und selbstständig zu handeln. Prototypen mit künstlicher Intelligenz werden seit den 1950er Jahren entwickelt. Heute zeigen uns die Wissenschaftler ihre humanoid aussehenden Roboter, mit denen wir interagieren können, weil sie so programmiert sind, dass sie menschliches Verhalten simulieren.

Nach Angaben der Europäischen Kommission gibt es zwei Arten von KI: Software und eingebettete künstliche Intelligenz. Zur ersten Gruppe gehören virtuelle Assistenten, Bildanalysesoftware, Suchmaschinen oder Sprach- und Gesichtserkennungssysteme. Zur zweiten Gruppe gehören Roboter, Drohnen, autonome Fahrzeuge oder das Internet der Dinge (das es elektronischen Geräten ermöglicht, sich mit dem Netz zu verbinden).

Vorteile und Nachteile

Der technologische Fortschritt hat es geschafft, den Menschen Aufgaben in allen Bereichen zu erleichtern. Der Einsatz dieser Technologien wie der KI hat jedoch auch Nachteile, die auf die hohen wirtschaftlichen und ökologischen Kosten zurückzuführen sind, da für die Inbetriebnahme der künstlichen Intelligenz eine große Menge an Energie und für das Kühlsystem auch eine beträchtliche Menge an Wasser benötigt wird. Andererseits gibt es auch ethische Fragen wie den massiven Verlust von Arbeitsplätzen oder die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.

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Die Eigentümer und Entwickler dieser Tools behaupten, dass KI in der Lage sein wird, hochbezahlte Arbeitsplätze zu ersetzen und sogar CEOs ersetzen könnte. Sie behaupten, dass die am meisten gefährdeten Berufe die von Finanziers, Steuerberatern und Programmierern wären. Was für ein rosiges Bild sie für uns in diesen Berufen malen! Ihrer Meinung nach sind wir durch KI ersetzbar. Ich persönlich habe keine Angst davor, denn in den letzten 30 Jahren haben sich Berufe verändert und neue Studiengänge geschaffen, und das Gleiche wird mit der KI geschehen, die sich ständig weiterentwickelt. Wir dürfen nicht vergessen, dass die KI Informationen sammelt, die der Mensch selbst geschaffen hat.

Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat kürzlich einen Test zur Analyse der menschlichen Effizienz mithilfe von KI durchgeführt. Der Test wurde mit Redakteuren, Datenanalysten und Mitarbeitern der Personalabteilung durchgeführt. Die Ergebnisse fielen zugunsten der KI aus und zeigten, dass die Redakteure beim Einsatz von KI effizienter arbeiteten. Interessant war der prozentuale Anteil der Zeit, den sie für die Datenerfassung, das Verfassen und die Bearbeitung aufwandten. Die Gruppe, die keine KI einsetzte, verbrachte mehr Zeit mit der Datenerfassung und der Erstellung eines Textentwurfs, aber weniger Zeit mit der Bearbeitung des endgültigen Textes, während die Gruppe, die KI einsetzte, das Gegenteil tat, d. h. die Datenerfassung und die Erstellung des Textentwurfs nahmen deutlich ab, aber die Bearbeitung des endgültigen Textes dauerte doppelt so lange. Insgesamt waren die KI-Redakteure etwa 59 % schneller und die Qualität ihrer Texte war ebenfalls höher.

Das Ergebnis ist durchaus gerechtfertigt, da KI dazu beitragen kann, die Suche nach Informationen zu optimieren und automatisch Texte zu erstellen. Es ist jedoch zu beachten, dass Tools wie ChatGPT ihre Informationsquellen nicht offenlegen, so dass die Informationen, obwohl sie überzeugend sind, möglicherweise nicht echt oder veraltet sind, da bekannt ist, dass diese Art von Tool alte Daten verwendet. Dies wäre ein großer Nachteil solcher Tools, da wir nicht zwischen echten und falschen Informationen oder zwischen aktuellen und veralteten Informationen unterscheiden können.

Um KI sinnvoll nutzen zu können, bedarf es einer Regelung, die sicherstellt, dass die Informationen, auf die wir zugreifen, rechtmäßig sind und dass das geistige Eigentum des Urhebers nicht verletzt wird, wie es derzeit der Fall ist. So hat beispielsweise die New York Times bereits OpenAI, den Eigentümer von ChatGPT, verklagt, weil sie ihre Informationen ohne Genehmigung verwendet hat. Auch mehrere Künstler haben sich über die Anfälligkeit des geistigen Eigentums beschwert.

Andererseits muss ebenso wie der Zugang zu wahrheitsgetreuen Informationen gewährleistet sein, wir als Nutzer auch bei der Verwendung dieser Tools auf ethische Grundsätze achten, d.h. die Nutzung zu kriminellen Zwecken oder unter Verletzung der Menschenrechte muss ordnungsgemäß sanktioniert werden, und aus diesem Grund hat sich die Europäische Union intensiv um die Verabschiedung des KI-Gesetzes bemüht, dessen Hauptziel es ist, die Nutzung zu regeln und Missbräuche zu sanktionieren.

KI-Gesetz

Ziele: Es soll sichergestellt werden, dass Systeme, die KI in der EU nutzen, sicher sind und die Rechte der Bürgerinnen und Bürger respektieren, indem KI-Entwicklern und -Umsetzern klar definierte Anforderungen und Verpflichtungen in Bezug auf die Nutzung von KI auferlegt werden. Die Verordnung zielt auch darauf ab, den administrativen und finanziellen Aufwand für Unternehmen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), zu verringern.
Darüber hinaus zielt dieses Gesetz darauf ab, Investitionen und Innovationen im Bereich der KI in der EU zu fördern.

Ansatz: Der Ansatz dieses Gesetzes ist risikobasiert und hat 4 Stufen:

  • Inakzeptable Risiken: Risiken, die das Leben und die Sicherheit von Menschen gefährden und ihre Rechte verletzen.
  • Hohes Risiko: Kritische Infrastrukturen wie Verkehr, Sicherheitskomponenten in Produkten (Anwendung von KI in der assistierten Chirurgie), wesentliche öffentliche und private Dienstleistungen (Zugang zu Krediten) usw.
  • Begrenztes Risiko: Risiken im Zusammenhang mit dem Mangel an Transparenz beim Einsatz von KI.
  • Minimales Risiko: Alle KI-Systeme, die ein minimales oder gar kein Risiko darstellen, sind in der EU zugelassen. In dieser Gruppe sind Videospiele zu finden.

Anwendungsbereich: Grundsätzlich richtet sich dieses Gesetz an Anbieter von Systemen, die KI nutzen, und an alle Unternehmen, die KI bei der Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit einsetzen.
Systeme, die ein inakzeptables Risiko darstellen, dürfen nicht verwendet werden. Systeme mit hohem Risiko unterliegen einer Reihe strenger Anforderungen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, und Systeme mit begrenztem Risiko müssen ebenfalls bestimmte Anforderungen erfüllen, die weniger streng sind als die bisherigen. Um diese Anforderungen durchzusetzen, wird das neu eingerichtete Europäische Amt für Künstliche Intelligenz für die Überwachung der Umsetzung des Gesetzes zuständig sein.

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Wird sich das KI-Gesetz auf Ausfuhren in die EU auswirken?

Im Prinzip wird es für traditionelle Exporte (Landwirtschaft und Textilsektor) keine größeren Auswirkungen geben, es sei denn, in ihren Prozessen wird irgendeine Art von Technologie verwendet, die mit den vier oben genannten Risiken verbunden ist.
Unternehmen, die KI-Lösungen in die EU exportieren möchten, sollten sich über die Anforderungen im Klaren sein, die je nach Risikoniveau gesetzlich festgelegt sind. Es sei darauf hingewiesen, dass die Verordnung noch nicht ausgearbeitet ist, so dass noch nicht bekannt ist, wie hoch die Anforderungen sein werden und wie hoch die Strafen bei Nichteinhaltung ausfallen werden, aber es ist bereits von hohen Summen die Rede.

Zusammenfassung:

  • KI sollte als Werkzeug gesehen werden, das uns hilft, Prozesse weiter zu optimieren, und nicht als Bedrohung. Es muss uns nicht unbedingt ersetzen, es muss uns auf dem Weg begleiten, es muss ein Verbündeter bei der Optimierung von Prozessen sein.
  • Der Einsatz von Hochtechnologie wie KI ist mit hohen wirtschaftlichen und ökologischen Kosten verbunden, weshalb Investitionen in die Forschung in diesem Bereich gefördert werden sollen, mit dem Ziel, diese effizienter, also leichter zugänglich und umweltfreundlicher zu gestalten.
  • Derzeit ist der Einsatz von KI mit einem hohen Aufwand an Energie- und Wasserressourcen verbunden, sodass er aus ökologischer Sicht möglicherweise nicht sehr attraktiv erscheint, insbesondere wenn wir Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen. Aber wie im vorherigen Absatz erwähnt, besteht das Ziel darin, dass es in Zukunft nicht mehr so viel Energie verbraucht. Denken wir daran, dass sich die Technologie ständig weiterentwickelt und wahrscheinlich ein Modell entwickelt wird, das nicht so viel Energie verbrauchen muss.
  • Ohne Gesetze, die den Einsatz von KI regeln, sind Menschen Fehlverhalten ausgesetzt, wie wir bei der Frage des geistigen Eigentums gesehen haben, sodass KI ohne angemessene Regulierung als Bedrohung angesehen werden könnte.
  • Die Europäische Union war weltweit Vorreiter bei der Schaffung eines KI-Gesetzes, daher ist es sehr wahrscheinlich, dass andere Länder oder Länderblöcke ihre künftigen KI-Gesetze auf der Grundlage des EU-KI-Gesetzes anpassen werden.
  • Unternehmen, die mit KI arbeiten wollen oder arbeiten und auf den europäischen Markt ausgerichtet sind, müssen auf die Einhaltung der Sorgfaltspflichten gemäß dem KI-Gesetz achten.

 

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel
 
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Business Model Canvas: Strategiewerkzeug für Unternehmen

Business Model Canvas: Strategiewerkzeug für Unternehmen

 

Was ist ein Canvas?

Das Business Model Canvas (BMC) ist ein Tool, mit dem du dein Geschäftsmodell dynamisch entwickeln und strukturieren kannst, denn sein Hauptmerkmal ist die Sichtbarkeit aller strategischen Bereiche deines Unternehmens als Ganzes.

 

Woher kommt BMC?

Das BMC basiert auf der Doktorarbeit des Schweizer Marketingexperten Alexander Osterwalder zur Business Model Ontology, die 2004 vorgelegt wurde. Diese Arbeit war der erste Schritt für die Entwicklung des Canvas-Modells, das in dem 2010 erschienenen Buch “Business Model Generation” von Alexander Osterwalder und Yves Pigneur ausführlich erläutert wird.

 

Vorteile des BMC

  • Visuelle Analyse des Geschäftsmodells in einer einzigen Ansicht, da alle Elemente auf einer Seite zusammengefasst sind.
  • Ermöglicht die Definition und Konkretisierung abstrakter Ideen.
  • Fokus auf die Bedürfnisse als Ganzes und nicht nur auf einen Bereich.
  • Identifizierung der Abhängigkeiten zwischen den Bereichen des Geschäftsmodells.
  • Verständnis für die Bedeutung der einzelnen Bereiche.
  • Es ist ein Modell, das auf Teamarbeit ausgelegt ist, so dass alle Beteiligten ihre Meinungen und Ideen einbringen und gemeinsam nach Lösungen und Strategien suchen können.

 

Anwendung des BMC

Es wird empfohlen, das Canvas-Modell im Team zu bearbeiten. Dazu musst du eine Vorlage entwickeln, die in 9 Blöcke unterteilt ist. Du kannst die Vorlage selbst auf einem Flipchart der Größe A2 oder A1 erstellen oder eine Vorlage aus dem Internet verwenden und ausdrucken. Hier ist ein Beispiel, aber es gibt viele Beispiele im Internet, die du verwenden kannst.
Du benötigst außerdem verschiedenfarbige Post-it-Zettel und Stifte. Die Dynamik besteht darin, die Blöcke mit den Haftnotizen zu füllen, auf die die Teammitglieder ihre Ideen und Vorschläge, die sie gemeinsam analysiert haben, schreiben.

Organisation und Struktur

Die Arbeitsfläche ist in 9 Bereiche unterteilt. Es gibt fünf Spalten, von denen die zweite und die vierte durch eine vertikale Linie in zwei geteilt sind. Unterhalb der fünf Spalten befindet sich ein horizontaler Streifen, der in zwei Teile geteilt ist. Mit einer vertikalen Linie in der Mitte.

Das Ausfüllen der Blöcke hat eine bestimmte Reihenfolge. Es ist ratsam, in jeden Block eine Zahl zu setzen. Die erste Spalte auf der rechten Seite ist Block 1, die mittlere Spalte ist Block 2. Neben Block 1 befindet sich die vierte Spalte, die in zwei Teile geteilt ist, Block 3 unten und Block 4 oben. Block 5 befindet sich im horizontalen Streifen auf der rechten Seite. Die Blöcke 6 und 7 befinden sich in der zweiten Spalte, die ebenfalls geteilt ist, 6 unten und 7 oben. Block 8 ist die erste Spalte und Block 9 befindet sich im horizontalen Streifen auf der linken Seite, neben Block 5. Diese Anordnung mag auf den ersten Blick verwirrend erscheinen, aber unten siehst du ein Beispiel. Nun schauen wir zuerst, wie jeder dieser Blöcke heißt.

Grundbestandteile des BMC

Im Folgenden wird jeder der neun Blöcke genauer erklärt:
1. Marktsegmente: Hier werden die Kunden genannt, die du ansprechen willst oder bereits ansprichst.
2. Wertversprechen: Dies ist im Wesentlichen das Produkt und seine Eigenschaften, die als Wert für den Kunden definiert werden.
3. Vertriebskanäle: Über welche Kanäle du deine Kunden ansprichst und wie sie Zugang zu deinem Produkt erhalten.
4. Kundenbeziehung: Welche Geschäftsbeziehung wird zu den einzelnen Zielgruppen gepflegt.
5. Einnahmequelle: Hier legst du fest, wie dein Unternehmen Einnahmen generiert. Dies hängt von deinem Wertversprechen und Marktsegment ab, so dass du feststellen kannst, wie viel deine Kunde bereit sind, zu zahlen.
6. Schlüsselressourcen: Hier solltest du die für den Betrieb deines Unternehmens erforderlichen Ressourcen angeben.
7. Schlüsselaktivitäten: Die Hauptaktivitäten deines Unternehmens, um dein Produkt anbieten zu können.
8. Schlüsselpartner: Welche Partner sind notwendig für die Umsetzung und welche sind entbehrlich.
9. Kostenstruktur: Dies ist eine Übersicht über die grundlegenden Kosten deines Unternehmens.

Beschreibung und Schlüsselfragen in jeder Komponente:

Nun werden wir etwas detaillierter auf die Inhalte der neun Blöcke eingeben und nennen einige Schlüsselfragen, die dir helfen werden, jeden Block zu definieren.
1. Marktsegment oder Kundensegment. Eine Gruppe von Nutzern mit bestimmten Eigenschaften und Nutzungsverhalten oder Kundensegmente. Fragen:
Für wen schaffe ich mit meinem Angebot einen Mehrwert? Wer sind meine wichtigsten Kunden?
2. Wertversprechen oder Produkt. Mehrwert oder Wertversprechen für die Bedürfnisse der Kundensegmente. Fragen:
Für welche Probleme wollen diese Kunden eine Lösung?
Welchen Nutzen oder Mehrwert biete ich den Kunden mit meinem Angebot?
Welche Kundenbedürfnisse will ich befriedigen?
Welche Kombination von Produkten und Dienstleistungen biete ich den Zielgruppen an?
3. Vertriebskanäle. Vertriebs- und Kommunikationskanäle für das Kundensegment. Fragen:
Wie oder über welche Kanäle erreiche ich meine Kunden?
Welche Kanäle funktionieren am besten? Welches sind die besten Anlaufstellen?
4. Die Kundenbeziehung. Form der Beziehung zu den Kundensegmenten. Fragen:
Welche Art von Beziehung habe ich zu Kunden? Spreche ich sie individuelle an oder richte ich mich an die große Mase?
Was tue ich, um die Beziehung aufzubauen, zu pflegen und zu erhalten?
5. Einnahmequellen. Wie die Einnahmen nach Kundensegmenten generiert werden sollen. Erste Preisstrategien. Fragen:
Welche Preise sind meine Kunden bereit zu zahlen?
Gibt es vergleichbare Produkte und/oder Dienstleistungen? Welche Einnahmequellen gibt es?
Wie viel trägt jede der einzelnen Einnahmequellen zum Gesamtumsatz bei?
6. Schlüsselressourcen. Ressourcen und Infrastruktur, die erforderlich sind, um das Produkt und/oder die Dienstleistung anbieten zu können. Fragen:
Auf welche Ressourcen stützt sich mein Wertversprechen?
Welche Schlüsselressourcen benötige ich, um dem Kunden einen Mehrwert zu bieten?
7. Schlüsselaktivitäten. Alle Kernaktivitäten, die notwendig sind, um das Produkt und/oder die Dienstleistung zu liefern. Fragen:
Welche Aktivitäten muss ich durchführen, um den Kundennutzen zu erfüllen?
Welche Aktivitäten sind für die Vertriebskanäle und welche für die Kundenbeziehung notwendig?
8. Schlüsselpartner. Liste der Schlüsselpartner, die mit der jeweiligen Schlüsselaktivität verbunden sind. Fragen:
Wer sind meine Schlüsselpartner, wer sind meine wichtigsten Lieferanten?
Für welche Schlüsselressourcen oder Schlüsselaktivitäten bin ich von den Partnern abhängig?
9. Kostenstruktur. Erste grundlegende Finanzplanung. Fragen:
Welche Kostenstruktur ergibt sich aus der Planung?
Welche Schlüsselressourcen und/oder Schlüsselaktivitäten sind die Kostentreiber?

 

Zusammenfassung

Das Canvas ist auf die Entwicklung von operativen und strategischen Plänen ausgerichtet. Es ist ein effektives Instrument, um die Dynamik und Entwicklung von Geschäftsmodellen schnell, visuell ansprechend und konkret zu diskutieren. Dank dieses Tools ist es einfach zu erkennen, wie die Komponenten miteinander zusammenhängen. Es ist ein Werkzeug, das häufig von Start-ups und für die Planung der digitalen Transformation eines Unternehmens verwendet wird.

 

 

Autoren Holger Ehrsam und Mónica Valcárcel
 
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Wachstumschancen für dein Unternehmen

Wachstumschancen für dein Unternehmen

Um einen strategischen Geschäftsplan für dein Unternehmen zu erstellen, musst du bestimmte Faktoren kennen, wie z. B. die Stärken und Schwächen des Unternehmens, die interne Faktoren darstellen, und die Chancen und Gefahren, die externe Faktoren darstellen. Hierfür kannst du die SWOT-Matrix verwenden.

Ist dein Unternehmen aufgebaut und am Markt erfolgreich, wirst du irgendwann an den Punkt kommen, an dem du dir über Expansionsmöglichkeiten Gedanken machst. Dann stellt sich dir die Frage, wie du diese Wachstumschancen erkennen und nutzen kannst. Dabei unterstützt dich die Ansoff-Matrix.

 

Ansoff-Matrix

Der Ursprung

Die Ansoff-Matrix, auch bekannt als Produkt-/Markt-Matrix oder Wachstumsvektor-Matrix, wurde 1957 von dem russisch-amerikanischen Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler Igor Ansoff entwickelt. Er wird noch heute als Vater des strategischen Managements bezeichnet wird, weil er ebenfalls Experte für strategische Unternehmensführung war. Er entwickelte diese Matrix mit dem Ziel, Unternehmen dabei zu helfen, Wachstumschancen zu finden, indem sie sich auf ihr Produktangebot und ihre Märkte konzentrieren.

Merkmale und Anwendung

Die Ansoff-Matrix ist in vier strategische Bereiche unterteilt: Marktdurchdringung, Produktentwicklung, Marktentwicklung und Diversifikation. Sie hat außerdem eine horizontale Achse, die neue und bestehende Produkte umfasst, und eine vertikale Achse, die neue und bestehende Märkte abbildet. Die Matrix wird wie folgt dargestellt:

Anhand der Matrix lässt sich die geeignete Art des Wachstums für unser Unternehmen wählen. Zum Beispiel können wir feststellen, ob wir einen bestehenden Markt mit unseren bestehenden Produkten bearbeiten wollen und können oder ob wir neue Produkte für einen bestehenden Markt entwickeln sollen. Andererseits sehen wir, ob wir mit unseren bestehenden Produkten weiterarbeiten wollen oder ob es sinnvoll ist, neue Marktnischen zu erschließen oder neue Produkte für diese neuen Marktnischen zu entwickeln. Zum besseren Verständnis erläutern wir jede Strategie.

Marktdurchdringung: Diese Strategie zielt auf die Gewinnung von Marktanteilen in einer Nische ab, in der unsere Produkte oder Dienstleistungen bereits angeboten werden. Das Ziel besteht darin, den Umsatz durch vermehrte Käufe von Stammkunden zu steigern oder Kunden der Konkurrenz zu gewinnen. Um dies zu erreichen, muss der Verbraucher zum Kauf motiviert werden, weshalb Kundenbindungs- und Marketingstrategien erforderlich sind.

Produktentwicklung: Diese Strategie zielt darauf ab, das Interesse der Stammkunden durch neue Produkte oder Dienstleistungen zu wecken, indem bestehende Produkte mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet werden. Das heißt, es können neue Produkte oder Variablen der bisherigen Produkte geschaffen werden. Umfragen können genutzt werden, um die Präferenzen der Kunden herauszufinden. Es sollte berücksichtigt werden, dass die Entwicklung neuer Produkte und/oder Variablen hohe Investitionen erfordert.

Markterschließung: Bei dieser Strategie werden bestehende Produkte in neuen Marktnischen positionieret. Es kann sich dabei um die Ansprache einer neuen Zielgruppe handeln, um die Marktbearbeitung eines anderen Standorts oder um eine andere Art des Vertriebs, z. B. über das Internet. Um diese Strategie zu etablieren, müssen erhebliche Investitionen in das Marketing getätigt werden.

Diversifikation: Die Diversifikationsstrategie ist die risikoreichste der vier Optionen, da sie darin besteht, ein neues Produkt in einem völlig neuen und unbekannten Markt anzubieten. Bei der Diversifikation unterscheiden zwischen drei Arten: die horizontale, die vertikale und die laterale. Die erste besteht darin, Produkte zu entwickeln, in einen sachlichen Zusammenhang mit dem bestehenden Produktsortiment haben. Zum Beispiel können wir Accessoires wie Gürtel oder Taschen herstellen, wenn wir bereits Kleidung produzieren, was zur Risikominimierung beiträgt. Bei der vertikalen Diversifikation vertieft ein Unternehmen sein Engagement in absatzorientierte Handlungen (Vorwärtsintegration) und oder den eigentlichen Herstellungsprozess seiner Produkte (Rückwärtsintegration). Und bei der lateralen Diversifikation konzentriet man sich nicht nur auf die Produktentwicklung, sondern auch auf die Erschließung eines neuen Marktes. Aus diesem Grund bei lateralen Diversifikation fallen hohsten Kosten an und die Risiko ist auch höher, weil die gleichzeitige Entwicklung neuer Produkte und Erschließung neuer Märkte außerdem hohe Investitionen erfordet.

Es ist zu beachten, dass jede Strategie in der Ansoff-Matrix unterschiedliche Risiken und Chancen mit sich bringt, so dass jeder Unternehmer sorgfältig analysieren sollte, welche Strategie für sein Unternehmen am besten geeignet ist.

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Zusammenfassung

Die Ansoff-Matrix ist ein hervorragendes Instrument zur Ermittlung von Wachstumschancen für dein Unternehmen. Bedenke, dass jede Strategie auch Risiken birgt, egal wie klein sie sein mögen. Aber gleichzeitig schafft sie auch neue Expansionsmöglichkeiten.

Etwas, das die Ansoff-Matrix nicht berücksichtigt, ist die Konkurrenz. Dafür können wir die Analyse aus der SWOT-Matrix herbeiziehen, die uns hilft, unsere Konkurrenz zu identifizieren und festzustellen, ob deren Produkte wirklich mit den unseren konkurrieren. Zu diesem Zweck sollte das Qualitäts-/Preisverhältnis analysiert werden.

Wenn du die Ansoff-Matrix anwenden willst, musst du unbedingt die Wachstumsziele deines Unternehmens ermitteln.

Ein weiterer zu berücksichtigender Punkt ist die Kenntnis der Produkte deiner Konkurrenten. Du könntest Gefahr laufen, ein innovatives und fantastisches Produkt zu entwickeln, das aber nicht angenommen wird, weil deine Konkurrenten ein ähnliches, besseres oder billigeres Produkt haben.

Wie bereits erwähnt, kannst du auch andere Instrumente wie die SWOT-Matrix, das BCG- oder das McKinsey-Portfolio für die Strategieanalyse nutzen. Auch die Risikomatrix ist hilfreich, um die Risikowahrscheinlichkeiten in deinem Unternehmen zu ermitteln.

 

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel
 
Beitragsbild: Image by gpointstudio on Freepik
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