Category: Nachhaltigkeit

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Gesetz über künstliche Intelligenz (KI): Ist KI eine Bedrohung oder eine Chance?

Gesetz über künstliche Intelligenz (KI): Ist KI eine Bedrohung oder eine Chance?

Um dieser Frage nachzugehen, werden wir zunächst einen kurzen geschichtlichen Überblick über die Entwicklung der Technologie geben, dann die Vor- und Nachteile der KI analysieren und schließlich mehr darüber erfahren, was das KI-Gesetz der Europäischen Union, das am 13. März dieses Jahres vom Europäischen Parlament verabschiedet wurde, uns sagt.

Die Entwicklung der Computerwissenschaft

Seit dem 19. Jahrhundert suchen Menschen nach Lösungen, die dabei helfen, Berechnungen automatisch durchzuführen. So entwarf beispielsweise der Londoner Mathematiker und Maschinenbauingenieur Charles Babbage, der als „Vater des Computers“ bekannt ist, 1822 einen Plan für Computer mit der Idee eine Maschine für mathematische Berechnungen und Eindrücke zu schaffen. Später, im Jahr 1835, begann er mit dem Bau der analytischen Maschine, einer vollständig mechanischen Version der heutigen Computer.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts schritt die Technologie dann immer weiter voran und 1954 entstand in den USA der sogenannte erste Industrieroboter, doch das Zeitalter der Robotik befestigte erst in den 1980er Jahren. Jahre zuvor, 1969, wurde das Internet (ARPANET) geschaffen, das nur für akademische und Forschungszwecke bestimmt war. Zufälligerweise begann in diesem Jahr die dritte industrielle Revolution mit Elektronik und Kernenergie. Zwanzig Jahre später, mit der Schaffung des World Wide Web (www), begann die digitale Welt eine radikale Wende zu nehmen. In den 90er Jahren begannen wir, das Internet zu nutzen. Was für ein Novum! Mit jemandem aus verschiedenen Teilen der Welt in Echtzeit zu kommunizieren, war vor einem Jahrzehnt etwas Unvorstellbares.

Ab dem Jahr 2000 begann sich fast alles zu verwirklichen, was wir nur in Filmen sahen. Jetzt ist es möglich, unseren Geräten Befehle zu erteilen und/oder sie so zu programmieren, dass sie sich, wann immer wir wollen ein- und ausschalten. Darüber hinaus können wir sie mit einer Anwendung von unserem Mobiltelefon aus über das Internet steuern. Wir können dies auch in der Welt der Automobile beobachten: Es werden immer weniger Autos mit Schaltgetriebe hergestellt, die meisten sind jetzt automatisch und haben ein integriertes Computersystem; andere Marken sind noch weiter gegangen und stellen Elektroautos her. Das Gleiche gilt für Industriemaschinen, die immer weniger mechanisch und immer mehr elektronisch, digital und computergesteuert sind. Mit diesen Daten könnte man sagen, dass sich die Welt der Informatik seit etwa 200 Jahren entwickelt.

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Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit ein hochaktuelles Thema, ein Begriff, der seit mehr als 60 Jahren verwendet wird. Zum ersten Mal wurde der Begriff 1956 auf der Konferenz „Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence“ in den USA verwendet, die von John McCarthy geleitet wurde, einem Informatiker, der als „Vater der künstlichen Intelligenz“ gilt. Künstliche Intelligenz ist die Entwicklung logischer Algorithmen mit dem Ziel, das menschliche Gehirn zu imitieren, d. h. Maschinen sind in der Lage, wahrzunehmen, zu lernen, zu denken, zu planen und selbstständig zu handeln. Prototypen mit künstlicher Intelligenz werden seit den 1950er Jahren entwickelt. Heute zeigen uns die Wissenschaftler ihre humanoid aussehenden Roboter, mit denen wir interagieren können, weil sie so programmiert sind, dass sie menschliches Verhalten simulieren.

Nach Angaben der Europäischen Kommission gibt es zwei Arten von KI: Software und eingebettete künstliche Intelligenz. Zur ersten Gruppe gehören virtuelle Assistenten, Bildanalysesoftware, Suchmaschinen oder Sprach- und Gesichtserkennungssysteme. Zur zweiten Gruppe gehören Roboter, Drohnen, autonome Fahrzeuge oder das Internet der Dinge (das es elektronischen Geräten ermöglicht, sich mit dem Netz zu verbinden).

Vorteile und Nachteile

Der technologische Fortschritt hat es geschafft, den Menschen Aufgaben in allen Bereichen zu erleichtern. Der Einsatz dieser Technologien wie der KI hat jedoch auch Nachteile, die auf die hohen wirtschaftlichen und ökologischen Kosten zurückzuführen sind, da für die Inbetriebnahme der künstlichen Intelligenz eine große Menge an Energie und für das Kühlsystem auch eine beträchtliche Menge an Wasser benötigt wird. Andererseits gibt es auch ethische Fragen wie den massiven Verlust von Arbeitsplätzen oder die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.

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Die Eigentümer und Entwickler dieser Tools behaupten, dass KI in der Lage sein wird, hochbezahlte Arbeitsplätze zu ersetzen und sogar CEOs ersetzen könnte. Sie behaupten, dass die am meisten gefährdeten Berufe die von Finanziers, Steuerberatern und Programmierern wären. Was für ein rosiges Bild sie für uns in diesen Berufen malen! Ihrer Meinung nach sind wir durch KI ersetzbar. Ich persönlich habe keine Angst davor, denn in den letzten 30 Jahren haben sich Berufe verändert und neue Studiengänge geschaffen, und das Gleiche wird mit der KI geschehen, die sich ständig weiterentwickelt. Wir dürfen nicht vergessen, dass die KI Informationen sammelt, die der Mensch selbst geschaffen hat.

Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat kürzlich einen Test zur Analyse der menschlichen Effizienz mithilfe von KI durchgeführt. Der Test wurde mit Redakteuren, Datenanalysten und Mitarbeitern der Personalabteilung durchgeführt. Die Ergebnisse fielen zugunsten der KI aus und zeigten, dass die Redakteure beim Einsatz von KI effizienter arbeiteten. Interessant war der prozentuale Anteil der Zeit, den sie für die Datenerfassung, das Verfassen und die Bearbeitung aufwandten. Die Gruppe, die keine KI einsetzte, verbrachte mehr Zeit mit der Datenerfassung und der Erstellung eines Textentwurfs, aber weniger Zeit mit der Bearbeitung des endgültigen Textes, während die Gruppe, die KI einsetzte, das Gegenteil tat, d. h. die Datenerfassung und die Erstellung des Textentwurfs nahmen deutlich ab, aber die Bearbeitung des endgültigen Textes dauerte doppelt so lange. Insgesamt waren die KI-Redakteure etwa 59 % schneller und die Qualität ihrer Texte war ebenfalls höher.

Das Ergebnis ist durchaus gerechtfertigt, da KI dazu beitragen kann, die Suche nach Informationen zu optimieren und automatisch Texte zu erstellen. Es ist jedoch zu beachten, dass Tools wie ChatGPT ihre Informationsquellen nicht offenlegen, so dass die Informationen, obwohl sie überzeugend sind, möglicherweise nicht echt oder veraltet sind, da bekannt ist, dass diese Art von Tool alte Daten verwendet. Dies wäre ein großer Nachteil solcher Tools, da wir nicht zwischen echten und falschen Informationen oder zwischen aktuellen und veralteten Informationen unterscheiden können.

Um KI sinnvoll nutzen zu können, bedarf es einer Regelung, die sicherstellt, dass die Informationen, auf die wir zugreifen, rechtmäßig sind und dass das geistige Eigentum des Urhebers nicht verletzt wird, wie es derzeit der Fall ist. So hat beispielsweise die New York Times bereits OpenAI, den Eigentümer von ChatGPT, verklagt, weil sie ihre Informationen ohne Genehmigung verwendet hat. Auch mehrere Künstler haben sich über die Anfälligkeit des geistigen Eigentums beschwert.

Andererseits muss ebenso wie der Zugang zu wahrheitsgetreuen Informationen gewährleistet sein, wir als Nutzer auch bei der Verwendung dieser Tools auf ethische Grundsätze achten, d.h. die Nutzung zu kriminellen Zwecken oder unter Verletzung der Menschenrechte muss ordnungsgemäß sanktioniert werden, und aus diesem Grund hat sich die Europäische Union intensiv um die Verabschiedung des KI-Gesetzes bemüht, dessen Hauptziel es ist, die Nutzung zu regeln und Missbräuche zu sanktionieren.

KI-Gesetz

Ziele: Es soll sichergestellt werden, dass Systeme, die KI in der EU nutzen, sicher sind und die Rechte der Bürgerinnen und Bürger respektieren, indem KI-Entwicklern und -Umsetzern klar definierte Anforderungen und Verpflichtungen in Bezug auf die Nutzung von KI auferlegt werden. Die Verordnung zielt auch darauf ab, den administrativen und finanziellen Aufwand für Unternehmen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), zu verringern.
Darüber hinaus zielt dieses Gesetz darauf ab, Investitionen und Innovationen im Bereich der KI in der EU zu fördern.

Ansatz: Der Ansatz dieses Gesetzes ist risikobasiert und hat 4 Stufen:

  • Inakzeptable Risiken: Risiken, die das Leben und die Sicherheit von Menschen gefährden und ihre Rechte verletzen.
  • Hohes Risiko: Kritische Infrastrukturen wie Verkehr, Sicherheitskomponenten in Produkten (Anwendung von KI in der assistierten Chirurgie), wesentliche öffentliche und private Dienstleistungen (Zugang zu Krediten) usw.
  • Begrenztes Risiko: Risiken im Zusammenhang mit dem Mangel an Transparenz beim Einsatz von KI.
  • Minimales Risiko: Alle KI-Systeme, die ein minimales oder gar kein Risiko darstellen, sind in der EU zugelassen. In dieser Gruppe sind Videospiele zu finden.

Anwendungsbereich: Grundsätzlich richtet sich dieses Gesetz an Anbieter von Systemen, die KI nutzen, und an alle Unternehmen, die KI bei der Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit einsetzen.
Systeme, die ein inakzeptables Risiko darstellen, dürfen nicht verwendet werden. Systeme mit hohem Risiko unterliegen einer Reihe strenger Anforderungen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, und Systeme mit begrenztem Risiko müssen ebenfalls bestimmte Anforderungen erfüllen, die weniger streng sind als die bisherigen. Um diese Anforderungen durchzusetzen, wird das neu eingerichtete Europäische Amt für Künstliche Intelligenz für die Überwachung der Umsetzung des Gesetzes zuständig sein.

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Wird sich das KI-Gesetz auf Ausfuhren in die EU auswirken?

Im Prinzip wird es für traditionelle Exporte (Landwirtschaft und Textilsektor) keine größeren Auswirkungen geben, es sei denn, in ihren Prozessen wird irgendeine Art von Technologie verwendet, die mit den vier oben genannten Risiken verbunden ist.
Unternehmen, die KI-Lösungen in die EU exportieren möchten, sollten sich über die Anforderungen im Klaren sein, die je nach Risikoniveau gesetzlich festgelegt sind. Es sei darauf hingewiesen, dass die Verordnung noch nicht ausgearbeitet ist, so dass noch nicht bekannt ist, wie hoch die Anforderungen sein werden und wie hoch die Strafen bei Nichteinhaltung ausfallen werden, aber es ist bereits von hohen Summen die Rede.

Zusammenfassung:

  • KI sollte als Werkzeug gesehen werden, das uns hilft, Prozesse weiter zu optimieren, und nicht als Bedrohung. Es muss uns nicht unbedingt ersetzen, es muss uns auf dem Weg begleiten, es muss ein Verbündeter bei der Optimierung von Prozessen sein.
  • Der Einsatz von Hochtechnologie wie KI ist mit hohen wirtschaftlichen und ökologischen Kosten verbunden, weshalb Investitionen in die Forschung in diesem Bereich gefördert werden sollen, mit dem Ziel, diese effizienter, also leichter zugänglich und umweltfreundlicher zu gestalten.
  • Derzeit ist der Einsatz von KI mit einem hohen Aufwand an Energie- und Wasserressourcen verbunden, sodass er aus ökologischer Sicht möglicherweise nicht sehr attraktiv erscheint, insbesondere wenn wir Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen. Aber wie im vorherigen Absatz erwähnt, besteht das Ziel darin, dass es in Zukunft nicht mehr so viel Energie verbraucht. Denken wir daran, dass sich die Technologie ständig weiterentwickelt und wahrscheinlich ein Modell entwickelt wird, das nicht so viel Energie verbrauchen muss.
  • Ohne Gesetze, die den Einsatz von KI regeln, sind Menschen Fehlverhalten ausgesetzt, wie wir bei der Frage des geistigen Eigentums gesehen haben, sodass KI ohne angemessene Regulierung als Bedrohung angesehen werden könnte.
  • Die Europäische Union war weltweit Vorreiter bei der Schaffung eines KI-Gesetzes, daher ist es sehr wahrscheinlich, dass andere Länder oder Länderblöcke ihre künftigen KI-Gesetze auf der Grundlage des EU-KI-Gesetzes anpassen werden.
  • Unternehmen, die mit KI arbeiten wollen oder arbeiten und auf den europäischen Markt ausgerichtet sind, müssen auf die Einhaltung der Sorgfaltspflichten gemäß dem KI-Gesetz achten.

 

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel
 
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Innovation und Wettbewerbsfähigkeit – Schlüsselelemente in Unternehmen

Innovation und Wettbewerbsfähigkeit – Schlüsselelemente in Unternehmen

Innovation fördert die Wettbewerbsfähigkeit. Durch sie können sich Unternehmen besser auf dem Markt positionieren und sich von ihren Konkurrenten abheben. Ihr Produktangebot wird attraktiver, und der Verbraucher hat mehr Möglichkeiten zur Auswahl.
Warum, wie und wann solltest du als Unternehmer also auf Neuerungen setzen?
 

Warum

  • Innovation ist wie ein Magnet, der Kunden anzieht. Wenn du etwas Neues und Aufregendes anbietest, werden deine Produkte oder Dienstleistungen attraktiver und die Nachfrage steigt. Stell dir vor, jedes Unternehmen bietet ein Produkt mit denselben bekannten Designs und Farben an. Und dann bringst du eines auf den Markt, dass sich merklich in seinem Design oder seiner Präsentation von der Konkurrenz unterscheidet. Welches Produkt wird die größere Aufmerksamkeit und Nachfrage erzielen? Richtig, deines!
  • Innovation verändert auch die Kultur deines Unternehmens und die Einstellung zu zukünftigem Wachstum. Ein innovatives Produkt zu haben bedeutet, dass das Unternehmen bereit ist, neue Märkte zu erschließen.
  • Wettbewerbsfähigkeit hilft dir, Kunden zu gewinnen und vor allem zu halten. Wenn du einen Mehrwert bietest, der dem Kunden einen echten Vorteil bietet, werden sich dieser immer wieder für dein Unternehmen entscheiden. Weil er bei dir etwas bekommt, dass ein Leben einfacher macht. So baust du langfristige Kundenloyalität auf, denn deine Kunden werden sich immer wieder an dein Produkt oder deine Marke erinnern.

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Wie

  • Frag deine Kunden, was sie vermissen und brauchen. Zu wissen, was sie in deinem Unternehmen neu oder anders sehen möchten, ist ein guter Ausgangspunkt für deine zukünftige Entwicklung. Kunden können dir Ideen und neue Perspektiven liefern, die dir helfen, neue Bedürfnisse zu erkennen, die bisher noch nicht erfüllt wurden.
  • Halte dich über Branchennachrichten und Trends auf dem Laufenden. Soziale Medien sind eine große Hilfe und können dich über andere Märkte auf der ganzen Welt informieren. Wenn du die Zukunft im Auge behältst, kannst du den Bedürfnissen deiner Kunden immer einen Schritt voraus sein.
  • Besuche Vorträge oder Netzwerkveranstaltungen. Suche nach Unternehmern, die es bereits geschafft haben, innovativ und führend in ihrem Bereich zu sein. Spreche mit Experten, die dir wichtige Details verraten können, die du nicht kennst. Neue Kontakte zu knüpfen, öffnet immer mehr Türen.

 

Wann

  • Der entscheidende Moment hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Dazu gehört unter anderem das Wissen, das du bereits über die Trends in deinem Sektor, über deine Konkurrenten und über die Bedürfnisse deiner Kunden gewonnen habst. Dadurch wirst du dir für die Gunst der stärker bewusst.
  • Auch der Lebenszyklus deines Produkts ist wichtig. Wenn du feststellst, dass dein Produkt schon lange auf dem Markt ist und du nicht in der Lage bist, entsprechend deinem Plan weiter zu wachsen, ist dies ein guter Zeitpunkt eine Erneuerung.
  • Viele Unternehmer sagen, dass es so etwas wie den richtigen Zeitpunkt nicht gibt. Manchmal muss man den Schritt einfach wagen und es ausprobieren. Das Entwickeln und Testen von Ideen wird dir helfen, aus deinen Erfahrungen zu lernen und in Zukunft besser vorbereitet zu sein.

Innovation und Wettbewerbsfähigkeit gehen Hand in Hand. Innovation hilft dir, dich von der Masse abzuheben, indem du etwas Einzigartiges anbietest. Sie ermöglicht es dir, wettbewerbsfähig zu bleiben, indem du dir einen Vorteil auf dem Markt verschaffst. Wenn du das richtige Gleichgewicht zwischen diesen beiden Faktoren findest, ist dein Unternehmen bereit für neue Herausforderungen und Chancen.

 
 
 
Geschrieben von Bruno Otoya

MSc. Innovationsmanagement, Unternehmertum und Nachhaltigkeit

 

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Kreislaufwirtschaft: Ein Modell, das sich durchsetzt

Kreislaufwirtschaft: Ein Modell, das sich durchsetzt

Präambel

Die industrielle Revolution führte zu einem Produktionsboom und natürlich auch zur Entwicklung von Technik und Medizin. All diese Entwicklungen haben es uns ermöglicht, unsere Lebenserwartung zu verlängern. Wir sind jetzt in der Lage, viele Krankheiten zu besiegen, und die Technologie hat uns geholfen, verschiedene Aufgaben sicher und schnell auszuführen, die in der Vergangenheit gefährlich und riskant gewesen waren. Sie hat auch zu einem immer stärkeren Bevölkerungswachstum geführt, was die Nachfrage nach mehr Produkten nach sich zog, die bis heute einem linearen Produktionsmodell folgen. Das bedeutet, dass natürliche Ressourcen oder endliche Rohstoffe abgebaut werden, um Produkte herzustellen, die am Ende ihres Lebenszyklus entsorgt werden. Bei diesem Modell wird der Lebenszyklus des Produkts nicht berücksichtigt, da es auf Rentabilität ausgerichtet ist und auf dem Prinzip “benutzen und wegwerfen” basiert. Produkte mit geplanter Obsoleszenz sind ebenfalls Teil dieses Modells.
Nach Angaben des World Wildlife Fund (WWF) verbrauchen wir mehr Ressourcen als wir sollten, was sich negativ auf künftige Generationen auswirkt. Kurz gesagt, die lineare Wirtschaft führt zu Abholzung, Bodenerosion, Dürren, Verlust der Artenvielfalt und Klimawandel.
Um die Erschöpfung der Ressourcen zu vermeiden und der Natur Zeit zu geben, sich zu regenerieren, entwickelt sich die Kreislaufwirtschaft.
 

Was ist die Kreislaufwirtschaft?

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Produktions- und Konsummodell, das der Nachhaltigkeit verpflichtet ist. Es konzentriert sich auf den Lebenszyklus des Produkts und wird von drei Grundprinzipien bestimmt: reduzieren, recyceln und wiederverwenden, auch die 3R genennt: „Reduce, Reuse, Recycle“. Das bedeutet, dass Produkte nicht für den einmaligen Gebrauch produziert werden, sondern dass ihre Materialien, wenn möglich, durch Recycling im Wirtschaftskreislauf verbleiben und in der Produktion wiederverwendet werden können.
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Die 7R

Die 3R waren eine hervorragende Initiative, die von der Nichtregierungsorganisation (NRO) Greenpeace propagiert und 2004 auf dem G8-Gipfel vom japanischen Premierminister Koizumi Junichiro vorgeschlagen wurde. Sie reichen jedoch nicht aus, um die übermäßige Ausbeutung von Ressourcen und die Entstehung von Abfällen einzudämmen, so dass weitere Initiativen hinzugekommen sind, wie z. B. die 7R, die einen umfassenderen Vorschlag zur Erhaltung der Umwelt durch Ressourcenmanagement, Wiederverwendung und Recycling darstellen. Die 7R stehen für Redesign (redesign), Reduktion (reduce), Wiederverwendung (reuse), Reparatur (repair), Erneuerung (renew), Rückgewinnung (recover) und Recycling (recycle).
Da das Hauptziel der Kreislaufwirtschaft darin besteht, die Umweltkosten der derzeitigen Prozesse zu senken, besteht ihre Strategie darin, die Verwendung von Rohstoffen zu optimieren, indem ihre Nutzungsdauer durch Recycling und Wiederverwendung verlängert wird. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Phase des Produktdesigns äußerst wichtig, da berücksichtigt werden muss, dass die zu verwendenden Materialien wiederverwendbar sein müssen und dass das Produkt bei Bedarf repariert werden kann und seine Teile austauschbar sind. Ebenso müssen die anfallenden Nebenprodukte und Abfälle berücksichtigt werden, damit sie wieder in neue Produktionsprozesse integriert werden können.
 

Vorteile:

  • Umweltschutz:
  • Verringerung des Verbrauchs an natürlichen Ressourcen.
  • Verringerung der Anzahl der erzeugten Abfälle und damit der Umweltauswirkungen.
  • Verringerung der Emission von Treibhausgasen.
  • Die Herstellung effizienterer und nachhaltigerer Produkte trägt zur Senkung des Energie- und Ressourcenverbrauchs bei.
  • Reduziert die Abhängigkeit von Rohstoffen:
  • Viele Länder verfügen nicht über bestimmte natürliche Ressourcen, so dass sie Rohstoffe für ihre Produktion importieren müssen.
  • Erhöhte Sicherheit bei der Versorgung mit Rohstoffen.
  • Es schafft Arbeitsplätze und spart Geld für Verbraucher, Unternehmen und Regierungen.
  • Es wird geschätzt, dass der Übergang zur Kreislaufwirtschaft die Wettbewerbsfähigkeit steigern, die Innovation anregen, das Wirtschaftswachstum ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen könnte.
  • Die Verbraucher erhalten innovativere, langlebigere und besser reparierbare Produkte, die dem Endverbraucher Einsparungen ermöglichen.
  • Steigerung der wirtschaftlichen Rentabilität von Produktionsprozessen.
  • Gesteigerter Umsatz.
  • Erhöhte technologische Wettbewerbsfähigkeit.
  • Anwendbar in allen Bereichen wie Textilindustrie, Landwirtschaft, Bauwesen, industrielle Prozesse, Wasseraufbereitung, Abfallbehandlung usw.
 
 

Die Situation in Europa

Das Europäische Parlament möchte, dass die Europäer eine Kreislaufwirtschaft einführen, Rohstoffe effizienter nutzen und Abfälle reduzieren. Die Europäische Kommission hat daher für 2020 und 2021 Aktionspläne für nachhaltigere Produkte, Abfallverringerung und die Selbstbestimmung der Bürger, wie z. B. das Recht auf Reparatur, vorgelegt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf ressourcenintensiven Sektoren wie Elektronik, IKT, Kunststoffe, Textilien und/oder Bauwesen liegt. Sie forderte auch Maßnahmen, um bis 2050 zu einer kohlenstoffneutralen, nachhaltigen, giftfreien und vollständig kreislauforientierten Wirtschaft zu gelangen, was strengere Recyclinggesetze und verbindliche Ziele für 2030 beinhalten soll.
Im März 2022 legte die Kommission das erste Maßnahmenpaket zur Beschleunigung des Übergangs zur Kreislaufwirtschaft vor. Das Paket umfasst die Förderung nachhaltiger Produkte und die Selbstbestimmung der Verbraucher bezüglich des grünen Übergangs, die Überarbeitung der Verordnung über Bauprodukte und eine Strategie für nachhaltige Textilien. Im November desselben Jahres schlug sie neue EU-weite Verpackungsvorschriften vor, einschließlich Vorschlägen zur Verbesserung des Verpackungsdesigns, wie z. B. eine klare Kennzeichnung, um Wiederverwendung und Recycling zu fördern. Außerdem befürwortet sie den Übergang zu biobasierten, biologisch abbaubaren und kompostierbaren Kunststoffen.
 

Die Situation in Peru

Im Februar 2020 genehmigte die peruanische Regierung den “Fahrplan für eine Kreislaufwirtschaft in der Industrie” durch den Obersten Erlass Nr. 003-2020-Produce. Dabei handelt es sich um eine Initiative des Produktionsministeriums (Produce) und des Umweltministeriums (MINAM), die darauf abzielt, lineare Produktionsprozesse schrittweise an die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft anzupassen und zu fördern, indem bewährte Verfahren bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Industrieabfällen sowie die Entwicklung von Mechanismen zur Förderung innovativer Initiativen und sauberer Technologien gefördert werden.
Die ersten 42 Maßnahmen des Staates wurden festgelegt und zielen darauf ab, die Produktion im Rahmen des Kreislaufwirtschaftskonzepts zu fördern, Informationen zu verwalten, den nachhaltigen Verbrauch und die Abfallwirtschaft zu unterstützen, Innovationen zu fördern und die notwendigen Finanzmittel bereitzustellen, um einen schrittweisen Übergang des Privatsektors zu gewährleisten.
 

Tipps für einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft

Wir, die Konsumenten, sind durch unser Handeln und unsere Konsumgewohnheiten ein wichtiger Teil dieses Prozesses. Aus diesem Grund geben wir dir die Empfehlungen der Aquae-Stiftung an die Hand und zeigen dir, was du zur Kreislaufwirtschaft beitragen kannst:
1: Reparieren statt wegwerfen. Beispiel: Garantien in Anspruch nehmen, vor der Entsorgung eines Produkts einen Techniker aufsuchen und das Produkt verantwortungsvoll entsorgen (Sammelstellen).
2. Wähle langlebige Produkte statt Wegwerfprodukte. Beispiel: Stofftaschen
3. Reduziere den Abfall auf ein Minimum. Beispiel: Vermeide den Druck von Dokumenten wie Rechnungen, bestelle Werbung per E-Mail, räume regelmäßig deine Inbox auf, kaufe Produkte ohne Verpackung oder mit wiederverwertbarer Verpackung.
4. Erstelle eine Einkaufsliste. Beispiel: Um zu vermeiden, dass zu viel eingekauft und Lebensmittel weggeworfen werden, ist es besser, zu prüfen, welche Produkte zu Hause benötigt werden, und eine Liste mit dem Notwendigen zu erstellen.
5. Kaufe aus zweiter Hand. Beispiel: Kaufe gebrauchte Möbel in gutem Zustand und zu einem guten Preis im Internet.
6. Kompostiere zu Hause. Beispiel: die organischen Abfälle, die beim Schälen von Gemüse anfallen. Du kannst einen Komposter benutzen, und wenn das nicht möglich ist, dann verwende Recycling-Papiertüten für organische Abfälle und entsorge sie in biologisch abbaubaren Behältern, falls es sie in deiner Stadt gibt.
7. Passe deinen Energieverbrauch an. Beispiel: Ersetze Glühbirnen durch Energiesparlampen, fülle die Waschmaschine und ggf. den Geschirrspüler. Kaufe energieeffiziente Geräte.
8. Recyceln. Beispiel: Wenn möglich, verwende Dinge ein zweites oder drittes Mal, bevor du sie ganz wegwirfst, und entsorge sie getrennt: Plastik, Papier, Glas, Batterien, elektronische Geräte usw., damit sie wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden können.
9. Lerne, das loszuwerden, was du nicht mehr brauchst. Beispiel: Trenne dich von Dingen, die du seit mehr als 5 Jahren nicht benutzt hast. Wenn sie in gutem Zustand sind, kannst du sie verkaufen, andernfalls gemäß den Recycling-Richtlinien entsorgen.
10. “Doggy Bag” oder “Gourmet Bag”. Beispiel: Bitte in einem Restaurant darum, dass Essensreste eingepackt werden, und frag nach recycelbaren Verpackungen. Diese Praxis hilft der Kreislaufwirtschaft sehr, also solltest du dich nicht dafür schämen.
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Zusammenfassung

  • Es stimmt zwar, dass die industrielle Revolution uns in der Entwicklung der Menschheit einen riesigen Schritt vorangebracht hat, aber wir müssen auch lernen, dass die angewandten Wirtschaftsmodelle dem Ökosystem schweren Schaden zugefügt haben, so dass wir nach besseren Alternativen suchen müssen, die uns helfen, die Ressourcen effizient zu verwalten.
  • Die Kreislaufwirtschaft ist eine hervorragende Initiative, um der Zerstörung unseres Planeten durch Abholzung, Raubbau an Ressourcen und Umweltverschmutzung entgegenzuwirken.
  • Mit Initiativen wie der 7R können wir sowohl die Produktionsprozesse als auch die Abfallwirtschaft weiter verbessern.
  • Europa und Peru haben Fortschritte auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft gemacht, aber es gibt noch viel zu tun, besonders in Peru.
  • Dieses Thema geht uns alle an, die Verbraucher, die Unternehmen und die Regierungen. Lassen Sie uns am Übergang von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft mitwirken.
 
Geschrieben von Mónica Valcárcel
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Tipps für Gründer

Tipps für Gründer

Bist du Deutscher und möchtest ein Unternehmen in Deutschland gründen? Hier geben wir dir die wichtigsten Tipps:
  • Zuerst musst du dich entscheiden, welche Art von Geschäft du haben möchtest und das entsprechende Geschäftsmodell definieren. Z.B.: Wirst du einen Laden haben? Wirst du nur online im Internet verkaufen?
  • Als nächstes schreibst du einen Businessplan nach dem SMART-Ansatz. SMART bedeutet specific (spezifisch, klar definiert), measurable (messbar), achievable (erreichbar, realistisch), relevant (für das Unternehmen relevant) und timeframe (innerhalb einer klar definierten Zeitvorgabe).

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  • Dein Unternehmen braucht unbedingt eine Vision und eine Mission. Ansonsten bist du wie ein Schiff ohne Kapitän: orientierungs- und ziellos. Du musst wissen, was dein Unternehmen aus welchem Grund tust, was der Antreiber ist.
  • Beschreibe dann deine Produkte und deine idealen Kunden, um deine Zielgruppe zu definieren. Versetze dich in die Situation deiner Wunsch-Kunden hinein: wer sind sie, was wollen sie, wie leben sie, bei was brauchen sie Unterstützung, welche Werte haben sie.
  • Danach kommt das Thema der Finanzierung. Verfügst du für dein Business über genügend Eigenkapital oder wirst du auf Fremdkapital angewiesen sein?
  • Nach der Finanzierung geht es um rechtliche Aspekte. Wähle die für dich passende Rechtsform: Zum Beispiel eine GbR, oHG, KG, GmbH, UG oder AG.
  • Die meisten Unternehmen sind GmbH und UG, weil die Gesellschafter nur mit dem Gesellschaftsvermögen und nicht mit ihrem Privatvermögen haften. Um eine GmbH zu gründen, brauchst du ein Mindeststammkapital in der Höhe von 25.000 €. Verfügst du nicht über dieses Kapital, kannst du stattdessen eine UG gründen, denn dafür braucht es nur 1 € Startkapital. Aber du musst auf jeden Fall die Unterschiede zwischen den beiden Rechtsformen im Auge behalten. Aufgrund des niedrigen Stammkapitals ist bei der UG eine Rücklagenpflicht in der Höhe von 25% des Jahresüberschusses gesetzlich vorgeschrieben, während diese bei der GmbH optional ist.
  • Hast du all die obigen Punkte geklärt, unterschreibst du den Geschäftsvertrag und eröffnest dein Geschäftskonto.
  • Die nächsten Schritte sind: Festlegung der wesentlichen Daten, Abklärung Firmierung und Gegenstand mit der IHK, Notarielle Beurkundung, Einzahlung des Stammkapitals, Anmeldung der Gesellschaft im Handelsregister durch den Notar, Gewerbeanmeldung, Anmeldung beim Finanzamt, Anmeldung der Mitarbeitenden (wenn dies der Fall ist).
Da wir keine Anwälte sind, empfehlen wir dir, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du ein Unternehmen gründen möchtest. Der Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken.
 
 
Geschrieben von Mónica Valcárcel
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Nachhaltigkeit in der Textilindustrie: Trend oder langfristige Änderung der Gewohnheiten?

Nachhaltigkeit in der Textilindustrie: Trend oder langfristige Änderung der Gewohnheiten?

 

Hintergrund

In den 1980er Jahren begannen die großen Unternehmen der Modeindustrie aus Kostengründen, ihre Kleidung in Ländern der “Dritten Welt”, wie sie damals genannt wurden, herstellen zu lassen. Dies könnte grundsätzlich eine attraktive Beschäftigungsmöglichkeit für viele Menschen sein, doch die Umsetzung verlief bisher mehr als mangelhaft. Die Modeindustrie nutzte das niedrige Niveau der Beschäftigungsfähigkeit in diesen Ländern aus und zahlte den Arbeitern jeweils nur den Mindestlohn. Die Arbeitsrechte wurden oft nicht respektiert, wie z. B. eine Arbeitszeit von nicht mehr als acht Stunden oder eine Krankenversicherung, und auch die prekären Infrastrukturbedingungen, unter denen die Angestellten arbeiten mussten, waren bedenklich. Damals wurde das Thema in der westlichen Gesellschaft nicht diskutiert, und die Menschen kauften einfach Kleidung in Kaufhäusern, ohne zu wissen, unter welchen Bedingungen ihre Kleidung hergestellt wurde.

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Vor zehn Jahren hat die Tragödie des Einsturzes von Rana Plaza in Bangladesch diese unglückliche Realität in der Textilindustrie deutlich gemacht. Rana Plaza war ein achtstöckiges Gebäude, in dem hauptsächlich Textilfabriken untergebracht waren. Die Tragödie forderte mehr als 1.120 Tote und über 2.500 Verletzte. Aber auch in Lateinamerika sind die Arbeitsbedingungen in der Textilbranche alles andere als gut. In Ländern wie Nicaragua, Honduras, Guatemala oder El Salvador gibt es die berühmten “Freihandelszonen” oder, wie die Branche sie nennt, “Sonderwirtschaftszonen”, in denen die Arbeitsvorschriften weniger streng sind als in den Industrieländern, es gibt Steueranreize und natürlich billige, nicht gewerkschaftlich organisierte Arbeitskräfte.

 
Soziales und ökologisches Problem

Diese unglückliche Situation ist nicht nur ein soziales Problem, sondern auch ein ökologisches. Die Auftraggeber können ihre Waren aufgrund der billigen Arbeitskräfte im Westen zu Tiefstpreisen anbieten, so dass Kleider bereits für nur 4 Euro oder den entsprechenden Gegenwert (je nach Wechselkurs) zu haben sind. Geschäfte mit Billigmode sprießen wie Pilze aus dem Boden und sind äußerst beliebt. Sie bieten der Bevölkerung Zugang zu günstigster Kleidung, und so entsteht “Fast Fashion” oder “schnelle Mode”, bei der nicht mehr daran gedacht wird, saisonale Kollektionen zu produzieren. Das einzige Ziel besteht darin, so viel wie möglich zu niedrigen Kosten zu produzieren, um so viel wie möglich zu verkaufen. Ein lukratives Geschäft mit Massenware. Wurden im Jahr 2000 noch 50 Milliarden Kleidungsstücke produziert, so sind es heute, nur 20 Jahre später, doppelt so viele. Diese Billigproduktion mindert die Qualität der Produkte und macht sie zu Wegwerfartikeln. Wie wir alle wissen, wirkt sich jedes Produkt, das schnell weggeworfen wird, durch die Menge der verbrauchten Ressourcen direkt auf die Umwelt aus.

Die Herstellung von Stoffen und Kleidungsstücken ist aufgrund der giftigen Abfälle, die durch industrielle Farbstoffe entstehen, und des hohen Wasserverbrauchs, sehr umweltbelastend. Nach Angaben der UN-Umweltbehörde werden für die Herstellung einer Jeans 7.500 Liter Wasser benötigt, eine Menge, die den Durst eines Menschen sieben Jahre lang stillen würde.

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Gemäß der UN-Umweltorganisation und der Ellen MacArthur Foundation verbraucht die Textilindustrie jedes Jahr 93 Milliarden Kubikmeter Wasser, eine Menge, die den Wasserbedarf von 5 Millionen Menschen decken könnte. Andererseits stammen 20 % des weltweiten Abwassers aus der Textilfärberei und -behandlung. Aus den Daten geht außerdem hervor, dass 87 % der für die Herstellung von Kleidungsstücken verwendeten Fasern verbrannt oder deponiert und 60 % weggeworfen werden, bevor sie ein Jahr lang getragen worden sind. Dieser Sektor verursacht 10 % der weltweiten Kohlenstoffemissionen, und eine halbe Million Tonnen Mikrofasern werden jedes Jahr ins Meer gekippt, was 50 Milliarden Plastikflaschen entspricht. Das Problem dabei ist, dass die Mikrofasern nicht aus dem Wasser entfernt werden können und die Nahrungskette beeinträchtigen.

 

Trends in der Mode

Die Textilindustrie stellt also nicht nur ein soziales, sondern auch ein ökologisches Problem dar, weshalb das Thema Nachhaltigkeit in diesem Sektor in den 2000er Jahren an Bedeutung gewann.

Heute verpflichten sich bekannte Modemarken, in der gesamten Wertschöpfungskette gute soziale und ökologische Praktiken anzuwenden. Lokale Marken in jeder Region engagieren sich ebenfalls für den Umweltschutz. Sie konzentrieren sich auf die Verwendung von natürlichen Rohstoffen für Fasern und Farbstoffe sowie auf die Verwendung von Recyclingmaterial.

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Diese Marken müssen dem Verbraucher auch Vertrauen vermitteln. Es reicht nicht aus, zu sagen, dass sie nachhaltig sind, sie müssen es beweisen. Es gibt viele Unternehmen, die das berühmte “Greenwashing” betreiben, d. h. den Anschein erwecken wollen, nachhaltig und umweltfreundlich zu sein, obwohl sie es in Wirklichkeit nicht sind.

 
Herausforderungen für die Textilindustrie und die Rolle des Verbrauchers

Eine der größten Herausforderungen für die nachhaltige Textilindustrie sind die Kosten. Die Hauptprämisse nachhaltiger Mode ist es, den Preis, das Design und die Qualität von Kleidungsstücken beizubehalten und gleichzeitig umweltfreundlich zu sein. Die Preise für Fast-Fashion-Kleidung liegen jedoch immer noch weit unter den Preisen für nachhaltige Mode, so dass die große Herausforderung darin besteht, die Verbraucher davon zu überzeugen, “mehr auszugeben und weniger zu konsumieren”. Denn billig ist in diesem Fall teuer, da minderwertige Kleidung schnell weggeworfen werden muss, was bedeutet, dass die Konsumenten erneut für neue Kleidung bezahlen müssen. Viele Verbraucher realisieren das aber nicht. Vor Menschen mit geringem Einkommen, die ihre Konsumgewohnheiten wahrscheinlich nicht ändern werden.

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Das Ziel der nachhaltigen Mode ist es darum, das Bewusstsein der Verbraucher für die sozialen und ökologischen Schäden zu schärfen, die Fast Fashion mit sich bringt. Zu diesem Zweck muss der gesamte Sektor zusammenarbeiten, um Produkte anzubieten, die umweltfreundlich sind und die Wertschöpfungs- und Lieferkette respektieren. Doch auch wir Konsumenten müssen unsere Verantwortung wahrnehmen. Wir sollten nicht darauf warten, dass die Industrie die Arbeit allein erledigt, sondern wir müssen bereit sein, unsere Konsumgewohnheiten zu ändern, indem wir z. B. auf Qualität statt auf Quantität achten, uns für die Herkunft des Kleidungsstücks interessieren, nur das Nötigste kaufen und Kleidungsstücke, die nicht mehr in Mode sind, wiederverwenden oder umgestalten.
Die Industrie wiederum hat die Aufgabe, für Segmente mit tieferer Kaufkraft erschwingliche, aber umweltfreundliche Alternativen anzubieten.

 
Die Situation in Peru

Auf der Expotextil, die vom 3. bis 6. November letzten Jahres in Lima stattfand, wurde das wachsende Interesse der peruanischen Textilunternehmen an Initiativen zur Nachhaltigkeit deutlich – ein Bereich, in dem Peru vor allem dank privater Initiative große Fortschritte gemacht hat. Allerdings ist die Technologie in diesem Sektor der Schwachpunkt. Auf der Messe präsentierten die peruanischen Textilhersteller Innovationen wie die Verwendung von Farbstoffen aus Zwiebeln, Kurkuma und der berühmten Cochenille, die bereits seit der Eisenzeit für das Färben verwendet wird. Wie nicht anders zu erwarten, präsentierten sie auch Kleidungsstücke aus natürlichen Stoffen pflanzlichen Ursprungs wie Baumwolle und tierischen Ursprungs wie Alpaka und anderen in Peru heimischen Kameliden.

Copyright Expotextilnews

Der große Wettbewerbsvorteil Perus im Bereich der tierischen Stoffe besteht darin, dass es in Peru etwa 5 Millionen Alpakas gibt, was 70 % der Weltbevölkerung entspricht. Außerdem wachsen in Peru verschiedene Baumwollsorten wie Tangüis, del cerro, áspero, Supima und Pima, wobei letztere als eine der besten der Welt gilt. Infolgedessen ist Peru zu einem wichtigen regionalen Textillieferanten geworden, aber das Land verfügt über keine große Eigenmarkenindustrie. Zufälligerweise sind es die Eigenmarken, die die Digitalisierung und den elektronischen Handel vorantreiben, ein Bereich, in dem das Land noch viel Optimierungspotenzial hat.

 
Schlussfolgerungen
  • Insgesamt gesehen ist der Wandel in der Textilindustrie auf dem richtigen Weg. Es gibt aber noch viel zu tun und zu entwickeln, und es geht um weit mehr als nur Alternativen zu bieten. Von der Industrie wird jetzt erwartet, dass sie den Ansatz der Nachhaltigkeit standardisiert und gute Praktiken in Umwelt- und Sozialfragen anwendet. Auch die Rückverfolgbarkeit in der Wertschöpfungs- und Lieferkette ist dafür wichtig.
  • Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Änderung der Gewohnheiten, die jeder von uns als Verbraucher vornehmen muss. Diese Änderung sollte sich nicht auf die Textilindustrie beschränken, sondern für unseren Konsum im Allgemeinen gelten. Wenn wir ein billiges Produkt sehen, sollten wir darüber nachdenken, warum es so wenig kostet und unter welchen Bedingungen es produziert worden ist.
  • Was Peru betrifft, so hat das Land aufgrund seiner natürlichen Ressourcen und dem Heranwachsen neuer Unternehmergenerationen, die sich um die Anwendung bewährter, auf Nachhaltigkeit ausgerichteter Verfahren bemühen, Wettbewerbsvorteile. Allerdings muss das Land technologische Fortschritte machen, um auf dem Markt wettbewerbsfähiger zu werden.
  • Bezüglich der Kosten muss der Textilunternehmer in einen nachhaltigen Herstellungsprozess investieren und diesen anschließend bei den Verbrauchern bekannt machen. Diese müssen verstehen, warum ein Produkt einen bestimmten Preis hat. Der Konsument muss lernen, ein Qualitätskleidungsstück zu schätzen, das den Anforderungen der Nachhaltigkeit entspricht.

 

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel

 

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Planet earth globe view from spaceflight with realistic earth surface from space

Nachhaltigkeits-Check: Analyse für peruanische Unternehmen

Nachhaltigkeits-Check: Analyse für peruanische Unternehmen 

Holger Ehrsam. 29. September 2022. Reduktion des Wasserverbrauchs, gerechte Entlohnung, Entwicklung umweltfreundlicher Produkte – dieses sind Themen von Bedeutung für peruanische Produkte. Oft verbergen sich weitere Aspekte der Nachhaltigkeit der gesamten Wertschöpfungskette vom Anbau über den Transport bis zur Entsorgung.

Der Ehrsam Peru-Consult Nachhaltigkeits-Check gibt eine Übersicht, inwieweit die Produkte von peruanischen Unternehmen für Deutschland, mit Nachhaltigkeit verbunden sind.

  • Erhalten Frauen die gleiche Entlohnung und die gleiche Karriereförderung?
  • Werden soziale Projekte initiiert und unterstützt?
  • Wird über Nachhaltigkeit aktiv berichtet?
  • Welche Ressourcen werden für die Produktherstellung verbraucht?

Der Ehrsam Peru-Consult Nachhaltigkeits-Check ist ein weiterer Schritt zur nachhaltigeren Entwicklung der Unternehmen mit peruanischen Produkten. „Wir wollen Menschen in Peru und Deutschland inspirieren mehr auf Nachhaltigkeit zu achten, da Perus Flora und Fauna einmalig ist. Durch eine detaillierte Analyse erhält das Unternehmen eine wertvolle Standortbestimmung aus Sicht einer der führenden Beratungsunternehmen für Peru und Deutschland“, so Holger Ehrsam, Gründer und CEO.  Die langjährige Expertise aus Kundenprojekten von Ehrsam Peru-Consult fließt dabei ebenso ein wie eine wissenschaftsbasierte Arbeitsweise.

Der Ehrsam Peru-Consult Nachhaltigkeits-Check dient auch als Vorbereitung für eine Zusammenarbeit mit Ehrsam Peru-Consult. Hierbei können Unternehmen gemeinsam mit Ehrsam Peru-Consult ermitteln, welche Themen bearbeitet werden sollten.


Über Ehrsam Peru-Consult GmbH – die Brücke zwischen Peru und Deutschland

Ehrsam Peru-Consult bringt Menschen und Unternehmen aus Peru und Deutschland zusammen. Es ist die Brücke zwischen Peru und Deutschland und #1 Business-Experte in Deutschland mit ausschließlichem Fokus auf Peru.

Als erster Ansprechpartner unterstützt Ehrsam Peru-Consult seit 2012 mit praxiserprobten Wissen deutsch-peruanische Gründer und Entrepreneure als Mentor sowie berät peruanische Familienbetriebe, die in den deutschen Markt erfolgreich eintreten wollen.


Über den Autor: Holger Ehrsam ist Gründer von Ehrsam Peru-Consult GmbH und seit Jahrzehnten mit Peru vertraut.

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View of the Amazon Region

NB-LAB Forschungsprojekt im Amazonasgebiet: Ehrsam Peru-Consult begleitet wissenschaftliches Pilotprojekt deutscher und peruanischer Universitäten

NB-LAB Forschungsprojekt im Amazonasgebiet: Ehrsam Peru-Consult begleitet wissenschaftliches Pilotprojekt deutscher und peruanischer Universitäten

Praxisnahes Forschen im Amazonasgebiet

Die Initiative des praxisnahen Forschens im Amazonasgebiet (NB-LAB-„nature-based living lab) ist ein ambitioniertes Vorhaben.

Das durchführende internationale Konsortium besteht aus vier Universitäten aus Peru bzw. Ecuador, dem ersten Exzellenzzentrum Perus, einer spanischen Universität aus Madrid und zwei deutschen Hochschulen aus Wismar und Jena. Die Ergebnisse des interdisziplinären Forschungsteams kommen der indigenen Bevölkerung und der Natur vor Ort zugute.   


 

Von August bis September 2022 findet das 1. Nature Based Living Lab im Amazonasgebiet statt. Austragungsort ist Tena/Ecuador und für das Jahr 2023 Iquitos/Peru. Ehrsam Peru-Consult begleitet das Projekt und bringt seine Fachexpertise zur interkulturellen Kompetenz und Persönlichkeitsentwicklung ein. Hierzu finden semi-strukturierte Interviews und Fokusgruppenworkshops mit den Teilnehmern aus allen Ländern statt.

  • „Wir wollen die Universitäten und Forschungsteams bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit unserer Erfahrung und unserem Wissen aktiv zu unterstützen. Als ich gefragt wurden, ob wir uns die Begleitung dieses ambitionierten Pilotprojektes vorstellen könnten, habe ich sofort zugesagt. Das NB-LAB ist wie ich finde eine sehr gute Lernmethode“, so Holger Ehrsam, Gründer und CEO.

Die langjährige Expertise aus Kundenprojekten von Ehrsam Peru-Consult fließt dabei ebenso ein wie eine wissenschaftsbasierte Arbeitsweise.


 

Die teilnehmenden wissenschaftlichen Einrichtungen sind:

            • Universidad Nacional Mayor de San Marcos, Lima
            • Universidad Regional Amazónica (IKIAM), Ecuador
            • Universidad Tecnológica Equinoccial (UTE), Ecuador
            • Universidad Autónoma de Madrid (UAM)
            • Universidad de la Amazonía Peruana (UNAP), Iquitos
            • Centro de Investigaciones Tecnológicas Biomédicas y Medioambientales (CITBM), Lima
            • Universidad de Wismar (Alemania)
            • Universidad de Jena, Ernst-Abbe (Alemania)

 

Über Ehrsam Peru-Consult GmbH – die Brücke zwischen Peru und Deutschland

Ehrsam Peru-Consult bringt Menschen und Unternehmen aus Peru und Deutschland zusammen. Es ist die Brücke zwischen Peru und Deutschland und #1 Business-Experte in Deutschland mit ausschließlichem Fokus auf Peru

Als erster Ansprechpartner unterstützt Ehrsam Peru-Consult seit 2012 mit praxiserprobten Wissen deutsch-peruanische Gründer und Entrepreneure als Mentor sowie berät peruanische Familienbetriebe, die in den deutschen Markt erfolgreich eintreten wollen. 


 

Über den Autor: Holger Ehrsam ist Gründer von Ehrsam Peru-Consult GmbH und seit Jahrzehnten mit Peru vertraut.

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Wasserknappheit: Auswirkungen auf Landwirtschaft und Wirtschaft weltweit und insbesondere in Peru

Wasserknappheit: Auswirkungen auf Landwirtschaft und Wirtschaft weltweit und insbesondere in Peru

Seit rund 20 Jahren nimmt die Sorge um den Wasserrückgang zu. In vielen Flüssen ist der Abfluss stark zurückgegangen und viele Seen sind ausgetrocknet. Dadurch ging vielen Regionen weltweit das Wasser aus, wodurch die wasserintensive Landwirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wurde und dies wiederum Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hat.

 

Ein wissenschaftlicher und technischer Blick

Die Oberfläche des Planeten Erde ist zu 70 % mit Wasser bedeckt, aber dieser Prozentsatz stellt nur 0,023 % der Masse des Planeten dar, 2,5% ist Süßwasser (etwa 35 Millionen Kubikkilometer). Nur 0,007 % der Gesamtmenge ist für den menschlichen Bedarf geeignet, was darauf zurückzuführen ist, dass 69,7 % des Süßwassers in Gletschern gefroren sind, 30 % unter der Oberfläche in Grundwasserleitern und 0,03 % in Flüssen und Seen vorhanden werden.

Wenn man Nachrichten über Wasserknappheit hört, erwecken sie den Eindruck, dass das Wasser des Planeten zu Ende geht. Das ist aber nicht wirklich so. Erinnern wir uns ein Grundprinzip der Physik das besagt, dass Materie weder erschaffen noch zerstört wird, sondern sich nur verwandelt. Das Wasser verschwindet also nicht. Das Problem ist viel mehr, dass die Süßwasserquellen stark zurückgegangen sind, insbesondere in den Flüssen und Seen. Angesichts dieses Problems entsalzen mehr als 100 Länder auf der Welt Meerwasser. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Vereinigten Staaten von Amerika sind die drei wichtigsten Länder, die diese Methode anwenden, um ihre Bevölkerung mit dieser wertvollen Ressource zu versorgen.

 

Wunderlösung?

Der Mensch ist für seinen Lebensunterhalt direkt vom Wasserkreislauf abhängig, und da die Niederschläge nicht ausreichen, um Flusswasser zu Trinkwasser aufzubereiten, sucht er nach Alternativen, um diese wertvolle Ressource gewinnen zu können. Die Meerwasserentsalzung ist eine stark kritisierte und kontrovers diskutierte Methode, denn das Verfahren benötigt einen hohen Energiebedarf und erzeugt Abfälle, die die Umwelt stark beeinträchtigen.

Außerdem ist sie extrem teuer, wie das Beispiel aus San Diego, USA, zeigt. Die Stadt in Kalifornien hat eine Milliarde Dollar in eine Entsalzungsanlage investiert, um bis zu 250 Millionen Liter Trinkwasser pro Tag zu produzieren. Insbesondere arme Länder, die über keine ausreichenden Süßwasserquellen und keinen Zugang zum Meer verfügen, sind von der Wasserknappheit am stärksten betroffen. Denn selbst wenn sie Zugang zu Meerwasser hätten, verfügten sie nicht über die finanziellen Mittel, um diese Art von Investitionen zu tätigen, wie es die Stadt San Diego getan hat. Die Bevölkerung wäre nicht in der Lage, die hohen Kosten zu tragen, da diese um bis zu 125 % steigen würden.

Dubai. Moderne Entsalzungsanlage am Ufer des Arabischen Golfs. Luftaufnahme.

Um diese hohen Kosten zu bewältigen, werden weltweit Methoden zur Nutzung von Sonnen- und Windenergie entwickelt, die aber noch nicht effizient genug sind, weshalb Länder wie Japan oder Kasachstan nach wie vor auf Kernenergie setzen.

 

Landwirtschaft und Wirtschaft in Peru

Die Wasserknappheit beeinflusst die öffentliche Gesundheit, die Industrie, die Viehzucht, die Landwirtschaft und die Wirtschaft im Allgemeinen. In diesem Artikel befassen wir uns mit den Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Wirtschaft und konzentrieren uns vor allem auf Kaffee, Kakao, Avocados und Blaubeeren. Alles Produkte, die in Peru und in anderen Ländern angebaut werden und große Mengen Wasser benötigen.

Für eine bessere Analyse des Anbaus dieser Produkte sind nachfolgend die für ihre Produktion benötigten Wassermengen, die wichtigsten Erzeugerländer sowie die Hauptziele der peruanischen Exporte und das Einkommen, das sie für Peru darstellen, detailliert beschreiben.

Liter Wasser, die pro Kilo Produktion benötigt werden

Produkt

Menge

Liter Wasser

Kakao

1 Kilo

27.000

Kaffee

1 Kilo

21.000

Avocado

1 Kilo

600 – 700

Heidelbeeren

1 Kilo

120 – 280

Dank verbesserter Bewässerungstechniken und umfassender Wachstumskontrollen war es in den letzten Jahren möglich, den Wasserverbrauch für den Anbau von Avocado auf 300 – 400 Liter pro Kilo zu reduzieren.

 

Kakaoanbau

Hauptproduzenten: Elfenbeinküste, Ghana, Ecuador, Kamerun, Nigeria, Indonesien, Brasilien, Peru, Dominikanische Republik und Kolumbien.

Hauptexporteure und -Importeure

Exporteure

Importeure

Elfenbeinküste Niederlande
GhanaDeutschland
Ecuador Malaysia
Kamerun Vereinigte Staaten von Amerika
Belgien Belgien
Niederlande Indonesien
Malaysia Frankreich
PeruTürkei
Dominikanische Republik Vereinigtes Königreich
Sierra LeoneSpanien

 Belgien und die Niederlande produzieren selbst keinen Kakao, ihre Exporte sind sogenannte Re-Exporte (sie importieren, um zu exportieren). Peru exportiert Kakao hauptsächlich in die Niederlande, nach Indonesien, in die Vereinigten Staaten von Amerika, nach Deutschland, Malaysia, Belgien, Italien, Mexiko, Spanien, England, Australien und Kanada. Kakaoexporte generieren für Peru ein jährliches Einkommen von ungefähr 266 Millionen Dollar pro Jahr.

 

Kaffeeanbau

Hauptproduzenten: Brasilien, Vietnam, Kolumbien, Indonesien, Honduras, Äthiopien, Indien, Uganda, Peru, Guatemala und Mexiko. Aufgrund von Klimaproblemen musste Brasilien seine Produktion um 15 % reduzieren.

Die Hauptexporteure sind Brasilien, Vietnam und Kolumbien und die größten Importeure sind die Länder der Europäischen Union und die Vereinigten Staaten von Amerika.

Die wichtigsten Bestimmungsländer, in die Peru Kaffee exportiert, sind Deutschland, die Vereinigten Staaten von Amerika, Kolumbien, Belgien, Südkorea und Schweden. Dies generiert für Peru ein ungefähres Einkommen von 1.200 Millionen Dollar pro Jahr.

Bei der Produktion und dem Export von Bio-Kakao und Bio-Kaffee liegt Peru weltweit an zweiter Stelle.

 

Avocado-Anbau

Die Hauptproduzenten sind: Mexiko, die Dominikanische Republik, Peru, Indonesien, Kolumbien, Brasilien, Kenia, die Vereinigten Staaten von Amerika, Venezuela und Israel.

Die Hauptexporteure sind Mexiko, die Niederlande (Reexport), Peru, Spanien, Chile, Kolumbien, die Vereinigten Staaten von Amerika, Kenia, Frankreich, die Dominikanische Republik und Israel. Andererseits sind die Hauptimporteure die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Japan, Spanien, die Niederlande, Frankreich, Deutschland, das Vereinigte Königreich, Marokko, Argentinien und China.

Peru exportiert hauptsächlich in die Niederlande, in die Vereinigten Staaten von Amerika, nach Spanien, in das Vereinigte Königreich, nach Chile, China und Japan. Dies bringt dem Land ein Einkommen von 758 Millionen Dollar pro Jahr.

 

Heidelbeeranbau

Die Hauptproduzenten sind: USA, Kanada, Peru, Chile, Polen, Mexiko, Spanien, Portugal, Türkei und Deutschland. Auch Australien produziert Heidelbeeren, musste aufgrund von Klimaproblemen seine Produktion aber ebenfalls um 10 % reduzieren.

Die wichtigsten Exporteure und Importeure sind:

Exporteure

Importeure

PeruVereinigte Staaten von Amerika
ChileNiederlande
Spanien Deutschland
Niederlande Vereinigtes Königreich
MarokkoKanada
Vereinigte Staaten Spanien
Mexiko Polen
KanadaÖsterreich
PolenBelgien
Südafrika Norwegen

Peru exportiert hauptsächlich Heidelbeeren in die Vereinigten Staaten von Amerika, die Niederlande, China, das Vereinigte Königreich, Kanada, Spanien, Hongkong, Irland, Taiwan und Deutschland. Im letzten Jahr hat es Einnahmen in Höhe von 1.277 Millionen Dollar erwirtschaftet.

 

Analyse und Schlussfolgerungen

Peru hat in den letzten Jahren massiv in den Anbau von Blaubeeren investiert und ist heute einer der weltweit wichtigsten Exporteure. Obwohl der Wasserbedarf für die Produktion weniger ist als jener für Kakao oder Kaffee, hätte eine Reduktion der Produktion aufgrund der Wasserknappheit negative Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes.

Schon immer kontrovers war der Anbau von Avocado, der Aufgrund des enormen Wasserbedarfs als nicht nachhaltig eingestuft wurde. Mancherorts in Chile wurden für 1 Kilo Avocado bis zu 2.000 Liter Wasser benötigt. Glücklicherweise konnte der Wasserverbrauch dank neuer Bewässerungstechniken um 50 % reduziert werden.

Problematisch ist der hohe Wasserbedarf der Kakao- und Kaffeepflanzen. Derzeit verfügt Peru noch über natürliche Wasserquellen, doch die Wasserknappheit ist nicht nur auf die Auswirkungen des Klimawandels zurückzuführen, sondern auch auf die Verschmutzung von Flüssen und Seen durch schlechtes Management von Giftmüll aus Bergbau und Industrie. Eine Verringerung der Produktion von Kakao und Kaffee hätte gravierende wirtschaftliche Folgen und würde sich negativ auf das nationale BIP auswirken.

Wissenschaftler und Experten auf diesem Gebiet kommen zu dem Schluss, dass das größte Problem der Wasserknappheit tatsächlich nicht der Klimawandel ist, sondern ein schlechtes Wassermanagement und seine wahllose Nutzung. Die richtige Bewirtschaftung und bewährte Praktiken bei der Nutzung von Wasser sind derzeit die größten Herausforderungen, denen sich Menschen auf der ganzen Welt gegenübersehen.

 

 

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel

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