Category: Interkulturalität

Wachstumschancen für dein Unternehmen

Wachstumschancen für dein Unternehmen

Um einen strategischen Geschäftsplan für dein Unternehmen zu erstellen, musst du bestimmte Faktoren kennen, wie z. B. die Stärken und Schwächen des Unternehmens, die interne Faktoren darstellen, und die Chancen und Gefahren, die externe Faktoren darstellen. Hierfür kannst du die SWOT-Matrix verwenden.

Ist dein Unternehmen aufgebaut und am Markt erfolgreich, wirst du irgendwann an den Punkt kommen, an dem du dir über Expansionsmöglichkeiten Gedanken machst. Dann stellt sich dir die Frage, wie du diese Wachstumschancen erkennen und nutzen kannst. Dabei unterstützt dich die Ansoff-Matrix.

 

Ansoff-Matrix

Der Ursprung

Die Ansoff-Matrix, auch bekannt als Produkt-/Markt-Matrix oder Wachstumsvektor-Matrix, wurde 1957 von dem russisch-amerikanischen Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler Igor Ansoff entwickelt. Er wird noch heute als Vater des strategischen Managements bezeichnet wird, weil er ebenfalls Experte für strategische Unternehmensführung war. Er entwickelte diese Matrix mit dem Ziel, Unternehmen dabei zu helfen, Wachstumschancen zu finden, indem sie sich auf ihr Produktangebot und ihre Märkte konzentrieren.

Merkmale und Anwendung

Die Ansoff-Matrix ist in vier strategische Bereiche unterteilt: Marktdurchdringung, Produktentwicklung, Marktentwicklung und Diversifikation. Sie hat außerdem eine horizontale Achse, die neue und bestehende Produkte umfasst, und eine vertikale Achse, die neue und bestehende Märkte abbildet. Die Matrix wird wie folgt dargestellt:

Anhand der Matrix lässt sich die geeignete Art des Wachstums für unser Unternehmen wählen. Zum Beispiel können wir feststellen, ob wir einen bestehenden Markt mit unseren bestehenden Produkten bearbeiten wollen und können oder ob wir neue Produkte für einen bestehenden Markt entwickeln sollen. Andererseits sehen wir, ob wir mit unseren bestehenden Produkten weiterarbeiten wollen oder ob es sinnvoll ist, neue Marktnischen zu erschließen oder neue Produkte für diese neuen Marktnischen zu entwickeln. Zum besseren Verständnis erläutern wir jede Strategie.

Marktdurchdringung: Diese Strategie zielt auf die Gewinnung von Marktanteilen in einer Nische ab, in der unsere Produkte oder Dienstleistungen bereits angeboten werden. Das Ziel besteht darin, den Umsatz durch vermehrte Käufe von Stammkunden zu steigern oder Kunden der Konkurrenz zu gewinnen. Um dies zu erreichen, muss der Verbraucher zum Kauf motiviert werden, weshalb Kundenbindungs- und Marketingstrategien erforderlich sind.

Produktentwicklung: Diese Strategie zielt darauf ab, das Interesse der Stammkunden durch neue Produkte oder Dienstleistungen zu wecken, indem bestehende Produkte mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet werden. Das heißt, es können neue Produkte oder Variablen der bisherigen Produkte geschaffen werden. Umfragen können genutzt werden, um die Präferenzen der Kunden herauszufinden. Es sollte berücksichtigt werden, dass die Entwicklung neuer Produkte und/oder Variablen hohe Investitionen erfordert.

Markterschließung: Bei dieser Strategie werden bestehende Produkte in neuen Marktnischen positionieret. Es kann sich dabei um die Ansprache einer neuen Zielgruppe handeln, um die Marktbearbeitung eines anderen Standorts oder um eine andere Art des Vertriebs, z. B. über das Internet. Um diese Strategie zu etablieren, müssen erhebliche Investitionen in das Marketing getätigt werden.

Diversifikation: Die Diversifikationsstrategie ist die risikoreichste der vier Optionen, da sie darin besteht, ein neues Produkt in einem völlig neuen und unbekannten Markt anzubieten. Bei der Diversifikation unterscheiden zwischen drei Arten: die horizontale, die vertikale und die laterale. Die erste besteht darin, Produkte zu entwickeln, in einen sachlichen Zusammenhang mit dem bestehenden Produktsortiment haben. Zum Beispiel können wir Accessoires wie Gürtel oder Taschen herstellen, wenn wir bereits Kleidung produzieren, was zur Risikominimierung beiträgt. Bei der vertikalen Diversifikation vertieft ein Unternehmen sein Engagement in absatzorientierte Handlungen (Vorwärtsintegration) und oder den eigentlichen Herstellungsprozess seiner Produkte (Rückwärtsintegration). Und bei der lateralen Diversifikation konzentriet man sich nicht nur auf die Produktentwicklung, sondern auch auf die Erschließung eines neuen Marktes. Aus diesem Grund bei lateralen Diversifikation fallen hohsten Kosten an und die Risiko ist auch höher, weil die gleichzeitige Entwicklung neuer Produkte und Erschließung neuer Märkte außerdem hohe Investitionen erfordet.

Es ist zu beachten, dass jede Strategie in der Ansoff-Matrix unterschiedliche Risiken und Chancen mit sich bringt, so dass jeder Unternehmer sorgfältig analysieren sollte, welche Strategie für sein Unternehmen am besten geeignet ist.

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Zusammenfassung

Die Ansoff-Matrix ist ein hervorragendes Instrument zur Ermittlung von Wachstumschancen für dein Unternehmen. Bedenke, dass jede Strategie auch Risiken birgt, egal wie klein sie sein mögen. Aber gleichzeitig schafft sie auch neue Expansionsmöglichkeiten.

Etwas, das die Ansoff-Matrix nicht berücksichtigt, ist die Konkurrenz. Dafür können wir die Analyse aus der SWOT-Matrix herbeiziehen, die uns hilft, unsere Konkurrenz zu identifizieren und festzustellen, ob deren Produkte wirklich mit den unseren konkurrieren. Zu diesem Zweck sollte das Qualitäts-/Preisverhältnis analysiert werden.

Wenn du die Ansoff-Matrix anwenden willst, musst du unbedingt die Wachstumsziele deines Unternehmens ermitteln.

Ein weiterer zu berücksichtigender Punkt ist die Kenntnis der Produkte deiner Konkurrenten. Du könntest Gefahr laufen, ein innovatives und fantastisches Produkt zu entwickeln, das aber nicht angenommen wird, weil deine Konkurrenten ein ähnliches, besseres oder billigeres Produkt haben.

Wie bereits erwähnt, kannst du auch andere Instrumente wie die SWOT-Matrix, das BCG- oder das McKinsey-Portfolio für die Strategieanalyse nutzen. Auch die Risikomatrix ist hilfreich, um die Risikowahrscheinlichkeiten in deinem Unternehmen zu ermitteln.

 

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel
 
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„Turrón de Doña Pepa“ – Die süße Tradition des violetten Monats

„Turrón de Doña Pepa“ – Die süße Tradition des violetten Monats

Bevor wir über den Nougat von Doña Pepa sprechen, sollten wir zunächst die Geschichte dieser beliebten Süßigkeit erzählen, die hauptsächlich im Oktober gegessen wird. Dieser Monat ist in Peru auch als der violette Monat bekannt, dies aufgrund der traditionellen Prozession des „Señor de los Milagros“, eines der wichtigsten katholischen Feste des Landes, das seit 1687 in Lima stattfindet.
 

Die Geschichte des Herr der Wunder (Señor de los Milagros)

Der Señor de los Milagros, auch Cristo Moreno oder Señor de Pachacamilla genannt, ist eine Darstellung Christi, die im 17. Jahrhundert auf eine Lehmwand gemalt wurde. Der Überlieferung zufolge malte es ein Sklave aus Angola, der zur Zeit der spanischen Kolonie nach Peru gebracht wurde. Bestätigt ist diese Information aber nicht. Es ist einzig bekannt, dass es eine Aufzeichnung über die Existenz dieses Bildes seit 1651 gibt.
Im November 1655 erschütterte ein starkes Erdbeben die Grundfesten von Lima, und viele alte Häuser, Wohnungen und Tempel stürzten ein. Aber das auf diese Lehmwand gemalte Bild blieb wie ein Wunder unversehrt, und so begann die erste Verehrung des Bildes. Es wurde bei den Dorfbewohnern so beliebt, dass 1671 die erste offizielle Messe dafür gefeiert wurde.
Im Jahr 1687 ereignete sich ein weiteres großes Erdbeben, das fast ganz Lima verwüstete, doch erneut wurde das Bild nicht beschädigt. So beschloss man, dass das Bild durch die Stadt getragen werden sollte, und zu diesem Zweck wurde eine Ölkopie angefertigt. Seit diesem Jahr ist das Bild von der Bruderschaft des Herrn der Wunder von Nazarenas ein wichtiger Bestandteil der Prozession des „Señor de los Milagros“, deren Mitglieder den traditionellen violetten Habit tragen. Auch viele Gemeindemitgliedern kleiden sich nicht nur während der Prozession in violett, sondern tragen während des ganzen Monats diese Farbe, weshalb der Oktober auch als violetter Monat bekannt ist.
Im Laufe der Jahre wurde das Bild immer beliebter und die gläubigen Gemeindemitglieder waren überzeugt davon, dass ihre Bitten dank des Gemäldes erhört wurden. Es war so beliebt, dass nicht nur die Bürger von Lima es anbeteten, sondern auch Menschen aus vielen Teilen des Landesinneren und sogar aus dem Ausland kamen, um an der Prozession teilzunehmen in der Hoffnung, dass ihre Gebete Wirklichkeit wurden. Heute wird die Darstellung Christi auch in anderen lateinamerikanischen Ländern verehrt.

Prozession des Herr der Wunder 
 

Herkunft des Nougats von Doña Pepa

Nach Angaben von Journalisten einer peruanischen Zeitung gibt es drei Versionen über den Ursprung des so beliebten Nougats. Die erste ist, dass die Süßigkeit von der Köchin Josefa Cobos kreiert wurde, einer Spezialistin für die Zubereitung schmackhafter Gewürze. Andere widerum sind überzeugt, dass die Sklavin Josefa Marmanillo aus dem Cañete-Tal den Nougat erfand. Die litt an einer seltenen Krankheit, die ihre Arme lähmte, und ging nach Lima, in der Hoffnung, wieder gesund zu werden. Ihr Glaube und ihre Hingabe waren demnach so groß, dass der Herr der Wunder sie von ihrer Lähmung erlöste. Aus Dankbarkeit für die erfahrene Gnade bereitete sie ein Dessert zu, das sie bei der Prozession an die Gläubigen verteilte. Jedes Jahr kehrte sie im Oktober nach Lima zurück, um ihre köstliche Süßspeise anzubieten, die bei den Gläubigen von Lima bereits sehr beliebt geworden war. Die dritte Version beruft sich auf einen Eintrag in den alten Archiven des ehemaligen Finanzministeriums aus dem Jahr 1880, in dem es heißt, dass Josefa Piérola, eine Mulattin und Freigelassene, die Bäckerei von Don José Piélago führte. Was auch immer der wahre Ursprung des Turrón de Doña Pepa ist, die Peruaner haben dank Frau Josefa, denn so heißt sie zweifellos, eine köstliche Delikatesse, die sie seither Jahr für Jahr genießen.

Hausgemachter Nougat

Handel

Früher konnte diese Süßigkeit nur im Oktober gekauft werden, aber inzwischen ist sie so beliebt, dass sie zu jeder Jahreszeit erhältlich ist. Den meisten Umsatz erzielt sie aber ganz klar in den Monaten vor und während der Prozession, also im August, September und Oktober. Der Nougat wird mittlerweile auch in 13 andere Länder exportiert, wobei jeweils die peruanischen Einwanderer zweifellos die größte Kundengruppe ausmachen. Der größte Importmarkt sind die Vereinigten Staaten, auf die 60 % der Ausfuhren entfallen. Es folgen Länder wie die Niederlande, Japan, Chile, Spanien, Italien, Belgien, Kanada und Australien. In Deutschland ist der Nougat bei Sabor Limeño erhältlich, und du kannst die leckere Süßigkeit unter folgendem Link bestellen.

Selbstverständlich kann man den Nougat auch selbst machen. Damit das gelingt, findest du hier das entsprechende Rezept. Viel Spaß!

Rezept Turrón de Doña Pepa*

Zutaten:

Teig:

½ kg Weizenmehl (1050)

1 Teelöffel Backpulver

1 Prise Salz

¼ kg Pflanzenfett

4 Eigelb

1 Teelöffel Anis (ganz) für den Aufguss

¼ Tasse Wasser zum Aufgießen

¼ Tasse Kondensmilch (ohne Zucker)

1 Teelöffel Anis (ganz) für den Teig

Honig:

1 Deckelchen Panela

½ kg brauner Zucker

1 Zitrone

Zimt

Nelken

Orangenschalen

Wasser*

*Anstelle von Wasser kannst du auch einen Nektar aus Ananas, Quitte, Orange und Pfirsich machen und Zimt und Nelken hinzufügen. So wird der Nougar noch aromatischer. Ein Konzentrat von ca. 750 ml wir benötigt.

Dekoration: Bunte Streusel und/oder Trockenobst (optional)

Zubereitung:

Das Mehl mit dem Backpulver und dem Salz sieben, den ganzen Anis hinzufügen, die verquirlten Eigelbe nach und nach dazugeben, die Butter und den warmen Aufguss hinzufügen (den Teelöffel Anis in eine ¼ Tasse geben, das kochende Wasser darüber gießen, 5 Minuten stehen lassen und abkühlen lassen). Löffelweise den Aufguss und die Milch hinzufügen und so lange kneten, bis der Teig eine Masse ist. Sobald der Teig fertig ist, 30 Minuten in den Kühlschrank stellen, dann die Riegel formen und in eine Backform legen. Im vorgeheizten Backofen bei 180° 20 bis 25 Minuten backen. Nach dem Abkühlen mit dem heißen Honig beträufeln und nach Belieben mit bunten Streuseln und Nüssen verzieren.

Für die Zubereitung des Honigs alle Zutaten zusammenbringen und 10 Minuten lang kochen, dann abseihen und unter Rühren ziehen lassen.

 
 
 
Geschrieben von Mónica Valcárcel
*Rezept basierend auf den Rezepten von Teresa Ocampo und Carlos Otero
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Digital Technology Media Information Data Concept

Whitepaper zum Thema Entrepreneurship mit Migrationshintergrund Peru und Digitale Transformation

Whitepaper zum Thema Entrepreneurship mit Migrationshintergrund Peru und Digitale Transformation

  • Entrepreneure*innen in Peru haben 3 mal so hohe Gründungsaffinität wie Deutsche (Gründungsquote Peru: 22%; Deutschland: 7%)
  • Defizite bei peruanischen Entrepreneuren*innen in Deutschland bei Anpassungen von Geschäftsmodellen und technischem Grundverständnis für die Bewältigung der Digitalen Transformation
  • Mehr fokussierte Unterstützungsangebote von Institutionen und Kommunen/Ländern erforderlich

In Deutschland leben etwa 24.000 Menschen mit Migrations-hintergrund Peru. Mit einer Gründungsquote von 22% liegt Peru auf einen der Spitzenplätze weltweit. Im Vergleich ist die Quote von Migranten in Deutschland 14% und die von Deutschen in Deutschland 7%. Mit diesem „Gründer-Gen“ wollen Peruaner und Peruanerinnen in Deutschland ihr eigenes Business starten und sehen sich verschiedensten Hindernissen gegenüber.

Whitepaper hier gratis anfordern.

Eine der zentralen Probleme im Entrepreneurship ist dabei die Digitale Transformation. Zu deren Bewältigung werden fünf Kompetenzen benötigt:

1. Anpassungsfähigkeit an Marktveränderungen
2. Anpassungen von Geschäftsmodellen
3. Ein gutes technisches Grundverständnis
4. Bereitschaft zum kontinuierlichen Lernen
5. Teammanagement und Kundenzentriertheit

Holger Ehrsam, Gründer von Ehrsam Peru-Consult:Im Rahmen der Untersuchungen wurde festgestellt, dass im Ergebnis Menschen mit Migrationshintergrund Peru Lücken bei den Kompetenzen zur Bewältigung der Digitalen Transformation aufweisen. Hier sehe ich Institutionen, Kommunen und Länder in der Verantwortung zielgerichtet Angebote zu unterbreiten.“ 

Lücken bestehen insbesondere bei der Kompetenz der Anpassung von Geschäftsmodellen und Strategien sowie beim Bewusstsein zur Bedeutung der Nutzung von Daten und ein gutes technisches Grundverständnis um Tools einzusetzen.

 
 
Autor: Holger Ehrsam, MBA, Gründer von Ehrsam Peru-Consult GmbH
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Die Habaneros: Leidenschaft für Musik

Die Habaneros: Leidenschaft für Musik

Gloria Álvarez ist Systemingenieurin mit einer großen Leidenschaft für Musik. Diese hat sie und eine Gruppe von Freunden dazu gebracht, in Deutschland, wo sie leben, eine Latino-Rock-Band zu gründen. Am Anfang war es nur ein lustiges Hobby, aber nach und nach wurde es ernst, und jetzt treten sie privat und auf Festivals auf. Sie haben auch eine Reihe von Produkten, die sie ihren Fans anbieten.

 
Die Idee und die Motivation

Gloria ist Peruanerin und lebt seit 14 Jahren in Ingolstadt, Deutschland. Die Rockband war für sie erst nur ein Hobby. Es war für sie eine gute Möglichkeit, sich zu entspannen und Zeit mit dem zu verbringen, was sie am meisten liebt: Musik. Nachdem sie jedoch vor Publikum gespielt und die Nähe zu den Menschen erfahren hatte, waren sie und die Bandmitglieder davon begeistert, durch die Musik eine magische Verbindung mit anderen Menschen eingehen zu können. In diesem Moment entstand die Idee, ihre Kunst als Dienstleistung anzubieten und daraus ein Geschäft zu entwickeln. Im Gegenzug für ihre Mühe und Disziplin, die sie in die Zusammenstellung ihrer Auftritte und in die erforderliche Ausrüstung investierten, würden sie bezahlt werden.

Aufgrund des Marketings und der Werbung, die sie in sozialen Medien machten, kam Gloria auf die Idee, ihrer Fangemeinde zusätzliche Produkte anzubieten. Diese sollten sowohl zum Musikstil der Band passen als auch einen Trend setzen. Die Produkte sollten hauptsächlich mit den Hobbys der Band, Musik machen und Videos drehen, zu tun haben und den Fans einen echten Nutzen bieten.

 

Die Band, ihre Produkte und Dienstleistungen

Die Rockband, die Coverversionen verschiedener Künstler spielt, trat erstmals im Sommer des vergangenen Jahres (2022) unter dem Namen “Die Habaneros” aus. Mit dem Namen wollten sie die Verschmelzung der deutschen (die) und lateinamerikanischen Kultur (habaneros) widerspiegeln. Nur kurze Zeit nach dem Debüt hat Gloria im Januar dieses Jahres (2023) ihre Geschäftsidee der komplementären Produkte lanciert.

 

Die aktuell angebotenen Produkte sind T-Shirts für Männer und Frauen mit dem Logo der Band, Dinosaurierpuppen (das Maskottchen der Band), die mit einem T-Shirt bekleidet sind, elastische Stirnbänder aus Inka-Stoff. Für die Zukunft sind auch Gürteltaschen geplant.

Die Produkte und ihre Covermusik bewerben Gloria und ihre Band über soziale Medien wie Facebook, Instagram und YouTube und in ihrem eigenen Online-Shop. Wenn du ihre Dienste für private Konzerte in Anspruch nehmen möchtest, kannst du sie direkt über WhatsApp (+4915140631701) oder Facebook Messenger kontaktieren.

 

Herausforderungen und Erfolge

Die größte Herausforderung für die Band war es, die richtigen Mitglieder zu finden. Es mussten Personen sein, die sich der Band wirklich verpflichtet fühlten. Denn in der Vergangenheit stießen viele Musiker dazu, für die die Band nur ein entspannendes und spaßiges Hobby war. Doch als es darum ging, professioneller zu werden und konsequent zu proben, gaben viele von ihnen auf, weil sie nicht daran interessiert waren, mehr Zeit und Energie in die Musik zu investieren. Es brauchte Zeit und Disziplin, bis sie sich allmählich als Team etablierten und mehr Selbstvertrauen und gegenseitiges Engagement entwickelten.

Auch das Merchandising stellte die Band anfangs vor Herausforderungen. Themen wie Produktqualität, Lieferanten (in Deutschland oder Peru), Logistik, Kosten, Ausgaben usw. waren für viele neu. Und es bestand das Risiko, dass das Geschäft nicht rentabel sein würde.

Heute blickt die Band stolz auf ihre Professionalität, das Engagement und die Entwicklung jedes einzelnen Mitglieds. Und auch das Merchandising hat sich positiv entwickelt. Unter den Fans erfreuen sich die verschiedenen Artikel einer stetig steigenden Nachfrage und viele von ihnen wollen Teil der Gemeinschaft sein. Die Fans fühlen sich mit der Musik, dem Tanz und den Partys verbunden und identifizieren sich über die Produkte mit der Band.

 
Vision und Zukunftspläne

Gloria ist eine Kundin von Ehrsam Peru-Consult. Sie hat den Exportkurs besucht, weil Holger ein Experte für Geschäfte zwischen Peru und Deutschland ist. Über ihn sagte sie uns: “Holger ist ein ausgezeichneter Mentor, der immer bereit ist, alle Fragen zu beantworten”. Der Kurs hat Gloria den Impuls gegeben, den ersten Schritt in die Selbständigkeit ohne Angst zu tun. Und ihr einen guten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten verschaffen, wie sie mit dem Verkauf von hochwertigen peruanischen Produkten beginnen konnte.

Eine weitere Motivation für die Teilnahme an dem Kurs war Glorias Wunsch, hochwertige Produkte aus Peru zu verkaufen, anstatt auf Massenprodukte aus China zu setzen. Ihr war es, qualitativ hochstehende peruanische Produkte anzubieten, die nicht leicht zu finden sind und die von den Kunden geschätzt werden.

Als Band haben sie sich zum mittelfristigen Ziel gesetzt, nicht nur an privaten Anlässen zu spielen, sondern an mindestens 5 großen Festivals in Deutschland aufzutreten.

Ihre Merchandising-Artikel wollen sie langfristig auf großen Online-Plattformen anbieten, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Im eigenen Online-Shop wollen sie ein sicheres Zahlungssystem implementieren, um ein besseres Kundenerlebnis zu bieten.

Auch träumt Gloria von der Produktion eines eigenen Podcasts auf Spotify mit den Geschichten der Bandmitglieder. Denn jeder von ihnen hat eine Menge super interessanter Abenteuer zu erzählen. 

In diesem Jahr werden “Die Habaneros” vorerst weiter hart daran arbeiten, ihren Bekanntheitsgrad in der Musikszene zu steigern und wertvolle Kontakte zu knüpfen, um mehr Auftritte in und um Ingolstadt zu bekommen. Sie werden auch weiterhin ihre Produkte in Netzwerken, online und auf ihren Konzerten verkaufen.

Wir danken Gloria Álvarez dafür, dass sie ihre Erfahrungen mit uns geteilt und diesen Artikel möglich gemacht hat. Wir wünschen ihr und der Band noch viele große Erfolge.

 

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel

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South Embassy: Lateinamerikanischer Lebensstil und Kultur für die ganze Welt

South Embassy: Lateinamerikanischer Lebensstil und Kultur für die ganze Welt

Lateinamerikas führender Premium-Einzelhändler South Embassy hat die Vision, den lateinamerikanischen Lebensstil und die Kultur als Botschafter bei Kunden aus der ganzen Welt bekannt zu machen. South Embassy will die lateinamerikanische Kultur und Wirtschaft mit Deutschland, Europa und dem Rest der Welt verknüpfen und bietet dafür eine breite Palette von Produkten aus den Bereichen Mode, Kunst, Dekoration und Gastronomie. Außerdem organisiert und beteiligt sich der Einzelhändler an Veranstaltungen und bietet Beratungs- und Follow-up-Dienste für Unternehmen an.

Woher kommt diese Inspiration, und warum gerade lateinamerikanische Produkte?

Cecilia Fuentes Ibarburu, Geschäftsführerin von South Embassy, erzählt uns, dass sie sich von den alten und tausendjährigen Kulturen Amerikas und der restlichen Welt inspirieren lässt, von denen sie seit ihrer Kindheit ein großer Fan ist. Auch ihre Familie hat sie der peruanischen Kultur nahegebracht, den sowohl ihre Urgroßmutter als auch ihr Vater in Iquique (Chile) geboren, die damals noch zum peruanischen Staatsgebiet gehörte. Cecilia Fuentes wollte von klein auf in der Schule weben lernen und war von Wolle regelrecht fasziniert, vor allem von der Alpakawolle, die vor rund 30 in Chile noch nicht sehr bekannt war. Doch sie spürte schon damals, dass diese Wolle ein großes Potenzial hat.

Ein Tourismus- und später ein Designstudium bestärkten ihre Voraussicht bezüglich des großen Potenzials Lateinamerikas. Zu der Zeit erschien Lateinamerika allerdings noch nicht auf dem internationalen Radar und es fehlte an kollektivem Bewusstsein darüber, dass aus dieser Region hochwertige Produkte wie eben Alpaka stammt. Aus diesem Grund beschloss Cecilia, anspruchsvollen Kunden weltweit über ihr Unternehmen South Embassy verschiedene Premium-Produkte anzubieten und Lateinamerika so als Anbieter qualitativ hochstehender Erzeugnisse zu positionieren. In ihrem Shop finden sich unter anderem Produkte aus Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Chile, Mexiko, Peru und Uruguay.

Cecilia Fuentes im South Embassy

Eine geplante Reise, aber eine Begegnung veränderte alles

Cecilia hatte vor einigen Jahren eine Reise nach Indien geplant, um mehr über die dortige Kultur zu erfahren. Doch der Zufall wollte es, dass sie auf einer Europareise mit Freunden in den Alpen ihren Ex-Mann aus Würzburg, Deutschland, traf. Aus dieser Begegnung entstand der Entschluss, gemeinsam eine Computerfirma zu gründen. Sie zogen nach München, zu einer Zeit, in der Websites noch nicht üblich waren, es noch keine Apps gab und Programmierung arbeitsintensiv und teuer war. Cecilia und ihr Ex-Mann, der damals noch IT-Student war, hatten die Vision, nachhaltige Lösungen zu einem fairen Preis zu entwickeln, was ihnen auch gelang.

Rückkehr nach Chile

Im Jahr 2009 verließ sie das IT-Unternehmen und kehrte nach Chile zurück, um herauszufinden, wie sie ihre Erfahrungen aus Deutschland am besten einsetzen konnte. Sie hatte sowohl in Chile als auch in München Industriedesign studiert und angefragt, ob sie die Fashion Week in Chile organisieren könne. Sie nahm die Herausforderung an und kam zu dem Schluss, dass die Fashion Week zwar ein großes Potenzial besaß, aber neu positioniert werden musste. Die Textilindustrie in Chile war damals fast tot, weil beinahe alles aus China importiert wurde, wodurch die Verbindung zu den lokalen Handwerkern und Fabriken verloren ging. Cecilia sah dies als Chance, zu ihren Wurzeln zurückzukehren, war zufälligerweise auch der Schwerpunkt der Fashion Week war. Sie befragte verschiedene Unternehmen über deren Positionierung und stellte fest, dass diese Verbindung noch fehlte. So kam sie auf die Idee, eine Agentur zu gründen, die helfen sollte, eine Brücke von Deutschland aus zu schlagen. Sie begann Module für den heimischen Markt zu entwickeln und organisierte zahlreiche Veranstaltungen mit Experten zum Thema Alpakawolle. An diesen Events wollte Cecilia vor allem die sinnliche Wirkung des Alpaka-Webens vermitteln.

South Embassy

Nach der Fashion Week in Chile begann Cecilia mit der Gestaltung des B2C und B2B orientierten Onlineshops für ganz Europa. Im Jahr 2010 eröffnete sie ihren eigenen Online-Shop in Berlin und 2013 ihr erstes Ladengeschäft. Es war diese hybride Kombination aus digitalem Business und physischen Shops, die dazu beigetragen hat, lateinamerikanische High-End-Produkte auf dem Markt zu positionieren und bekannt zu machen.

South Embassy wurde als kommerzielle und kulturelle Plattform mit dem Ziel gegründet, die lateinamerikanische Wirtschaft und Kultur einander näher zu bringen. Es ist eine Agentur, die Konzepte entwickelt, die die hohe Qualität lateinamerikanischer Produkte und Dienstleistungen widerspiegeln. Sie verfügt über ein multikulturelles und interdisziplinäres Team, das verschiedene Geschäftsbereiche betreut. Der Shop ist das sichtbare Gesicht der Plattform, die nebst der Agentur auch eine Unternehmensberatung ist, Veranstaltungen organisiert und Produkte in Geschäften verkauft.

Der Shop befindet sich in Berlin, in der Alten Schönhauser Str. 33-34, 10119 Berlin. Den Onlineshop kannst du auf dieser Website besuchen oder South Embassy auf Facebook folgen.

La tienda en Berlín

PeruModa 2021

Cecilia wurde damit beauftragt, die PeruModa in Berlin zu organisieren, an der sich während vier Tagen 25 peruanische Marken präsentierten. Da diese Veranstaltung in einer hybriden Form abgehalten wurde, hatten auch peruanische Hersteller aus anderen Teilen der Welt wie Dänemark, Buenos Aires oder New York die Gelegenheit, ihre Produkte zu zeigen. Ebenfalls anwesend waren Vertreter der peruanischen Botschaft und von Promperu (Peruanische Handels- und Tourismusagentur) sowie Modeschulen aus Berlin und Einkäufer aus verschiedenen europäischen Ländern. Auf dem Programm standen Seminare über Nachhaltigkeit, die Produktion von Alpakawolle und die Haltung von Tieren.

Für Cecilia waren persönlichen Erfahrungen der PeruModa sehr bereichernd und haben sie und ihre Ziele als Botschafterin weitergebracht. Sie berichtet uns, dass Peru nicht nur Alpakastoffe produziert, sondern auch tolle Designer und Künstler hat, von denen viele bereits in Deutschland etabliert sind. Allerdings ist es Alpaka, das man weltweit mit Peru assoziiert, das bekannteste Markenzeichen nebst der Gastronomie und der uralten Inkakultur. Gemäß Cecilia ist Peru gerade im Tourismussektor sehr gut positioniert, und vor allem bei Europäer kein unbekanntes Land. Es fehlt ihrer Meinung nach aber an Kontinuität, vor allem nach großen, internationalen Veranstaltungen, weshalb sie ihre Aufgabe darin sieht, eine kontinuierliche Ausstellung für diejenigen zu ermöglichen, die sich auf dem Markt etablieren wollen.

Das gesamte Interview zwischen Cecilia Fuentes Ibarburu und unserem CEO Holger Ehrsam findest du auf unserem YouTube-Kanal. Das Gespräch fand auf Deutsch anlässlich der PeruModa 2021 in Berlin statt.

Herausforderungen und Erfolge

Cecilia hat in ihrer Position mit vielen Klischees zu kämpfen. Weil sie eine Frau ist, dazu noch eine Latina und wegen der allgemeinen Wahrnehmung, die die Industrieländer von Peru und seinen Produkten haben. Das Preisniveau lateinamerikanischer Produkte ist um ein Vielfaches tiefer als im Westen, weshalb viele glauben, dass Cecilia ihre Produkte billig einkauft, um sie zu hohen Preisen zu verkaufen. Desweiteren ist man im West davon überzeugt, dass Peru bezüglich Sauberkeit und Effizienz im Vergleich zu Europa hinterherhinkt. Cecilia weiß, dass es noch viel Aufklärungsarbeit bezüglich der verschiedenen Herstellungsprozesse der Produkte und den damit verbundenen Kosten braucht.

Eine große Herausforderung bestand in der Vergangenheit darin, potenzielle Kunden nicht nur zu informieren, sondern auch zu inspirieren und über den Wert von Produkten aus Lateinamerika aufzuklären. Damit ihr das gelingt, lädt sie Kunden am liebsten an den Ursprungsort der Produkte ein, damit sie den gesamten Produktionsprozess kennenlernen können.

Nebst den Herausforderungen, mit denen sich Celia täglich konfrontiert wird, kann sie aber auch viele Erfolge vorweisen: Die Kontinuität ihres Projekts, das auf 100 Jahre angelegt ist. Sie will damit Einfluss auf die Wahrnehmung Lateinamerikas nehmen, wozu Lern- und Anpassungsprozesse erforderlich waren. Die Anerkennung der Presse, die nicht nur Interesse an den Produkten, sondern auch an den damit verbundenen Inhalten wie der Geschichte des geografischen und kulturellen Ursprungs zeigt. Und nicht zuletzt die Schaffung einer Gemeinschaft rund um dieses Angebot, der Austausch zwischen Lieferanten und Kunden, die Befriedigung, einen Mehrwert für das Leben der Menschen liefern zu können, und die Anerkennung der Produzenten.

Kontinuierliche Entwicklung als Unternehmerin

Obwohl Cecilia über umfangreiche Erfahrungen auf dem europäischen Markt mit lateinamerikanischen Produkten und sogar über Erfahrungen in der Unternehmensberatung verfügt, ist sie ständig bestrebt, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Cecilia war die ideale Kandidatin für unser Mentoring-Programm, das sich an Personen richtet, die bereits über Erfahrungen in ihrem Bereich verfügen und ihre Fähigkeiten und Kenntnisse weiter ausbauen wollen, um dadurch die Geschäftsentwicklung ihres Unternehmens stetig voranzutreiben.

Da sich Cecilia auch in Zukunft weiterentwickeln möchte, hat sie sich für die Teilnahme am Mentoring-Programm entschieden. Sie fand darin die gesuchte Unterstützung in Form von Menschen, die die Herausforderungen verstehen, die zwischen zwei verschiedenen Welten respektive Kulturen entstehen können. Das Programm hat sie vollständig überzeugt, weil sie sich nicht nur verstanden und unterstützt fühlte, sondern es ihr auch die Möglichkeit bot, die von ihr angestrebte Umstrukturierung ihres Unternehmens zu konkretisieren. Ihre derzeitige Vision ist es, mit dem Optimismus, der die Latinos auszeichnet, weiter in den europäischen Markt vorzudringen, um so einen wertvollen Beitrag zur europäischen Lebensweise leisten zu können.

Für die Zukunft wünscht sich Cecilia, dass ihr Unternehmen den Quantensprung macht, den es braucht, um weiter zu bestehen und nachhaltig zu wachsen. Sie versteht South Embassy nicht nur als kommerzielle Aufgabe, sondern die Firma soll auch dazu beitragen, eine neue Wahrnehmung der lateinamerikanischen Region zu erschaffen. 2023 steht sie vor einem Paradigmawechsel und sieht darin eine enorme Chance. Sie wird ihre Arbeitsweise noch konsequenter auf die Herausforderungen ausrichten und freut sich über die wertvolle Unterstützung durch ihre Partner. “Die Zukunft ist gemeinschaftlich”, sagt Cecilia.

Cecilia Fuentes y Holger Ehrsam

Würdigung von Peru und abschließende Empfehlungen

Die Peruanerin kennt sowohl Peru als auch Europa, und nachdem sie mit peruanischen Produkten gearbeitet und die PeruModa 2021 in Berlin organisiert hat, gibt Cecilia uns ihre ganz persönliche Einschätzung zu Peru. Ihr Heimatland verfügt über viele Schätze, von denen viele noch unbekannt sind. Sie ist der klaren Ansicht, dass jeder Peruaner ein Botschafter seines Landes und seiner Kultur sein kann und dass, jede Krise eine große Chance für Innovation ist. Die beste Empfehlung, die Cecilia Unternehmern oder zukünftigen Unternehmern gibt, lautet, immer zu träumen und die Träume nie aufzugeben. Denn alles ist möglich, sogar das Unmögliche. Oder in Cecilias Worten: “Die Welt ist offen, das Universum ist weit. Die Entwicklung eines Bewusstseins für den eigenen kulturellen Wert ist das, was die Zukunft die Möglichkeiten erweitern lässt”.

Wir danken Cecilia Fuentes Ibarburu für das Interview und dafür, dass sie diesen Artikel ermöglicht hat. Wir wünschen ihr noch viele Erfolge und sind überzeugt, dass sie auch weiterhin die Früchte ihrer harten Arbeit ernten wird.

 

 

Verfasst von Mónica Valcárcel

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Brochagorda: Peruanischer Kulturmix spiegelt sich in der Kunst wider

Brochagorda: Peruanischer Kulturmix spiegelt sich in der Kunst wider

 
Entstehung

Cindy Mescco und Gonzalo Leandro waren Studenten der Kunsthochschule in Lima mit dem Hauptfach Malerei, als sie an einer Ausstellung teilnahmen, für die sie ein Kollektiv namens Brochagorda gründeten. Sie wählten diesen Namen, weil in Peru ein Maler, der Fassaden streicht, umgangssprachlich als “Maler mit breitem Pinsel” bezeichnet wird. Leider wird dieser Begriff aber auch oft zu Künstlern gesagt, um in einer despektierlichen Weise deren Arbeit herabzusetzen.

Brochagorda wurde vor 9 Jahren als Kunstkollektiv gegründet, das sich im Laufe der Zeit zu einer Marke mit einer Merchandising-Linie entwickelt hat, mit der es heute in Peru und anderen Ländern wie Chile, Ecuador, Bolivien, Mexiko, Deutschland und Spanien bekannt ist.

Das Konzept

Die zentrale Idee dieses Kollektivs ist es, grafisch zu erfassen, wer die Menschen waren, wer sie sind und wer sie sein wollen. Die Tatsache, dass jeder Mensch das Kind von jemandem ist, hat Brochagorda seinen Sinn gegeben, denn es gab immer jemanden vor dir, das heißt, dass hinter jedem von uns eine Geschichte steht und dass jeder von uns seine eigene Geschichte erzählt.

In Peru gibt es ein sehr populäres Sprichwort: “el que no tiene de inga, tiene de mandinga” (wer nicht indigen ist, ist afrikanischer Abstammung). Diese Redewendung veranschaulicht sehr deutlich, dass Peru ein Land der Mestizen ist, in dem verschiedene Kulturen miteinander verschmolzen sind und jeder von allem etwas hat. Die Eltern von Cindy und Gonzalo sind aus Cusco und Cerro de Pasco in die Hauptstadt gekommen. Dort wurden die Künstler geboren und wurden geprägt von der ethnischen Vielfalt, die sie als Kinder von Zuwanderern in Lima erlebt haben. Diese kulturelle Mischung drücken die beiden in ihrer Kunst aus, anstatt die verschiedenen Regionen und Abstammungen wie Kreolen, Limeños oder Andenbewohnern voneinander zu trennen. Cindy und Gonzalo wollen einfach nur die Menschen in Lima erfassen, die in der großen Stadt, in der sie aufgewachsen sind, diesen bunten Schmelztiegel bilden.

Die so genannte “Chicha-Kultur” gab ihnen den ersten Anstoß, ihren grafischen Stil zu entwickeln. Diese Kultur wurde durch Migranten ab den 1950er Jahren repräsentiert, wobei die musikalische Verschmelzung des andinen Stils mit “modernen” Instrumenten wie der E-Gitarre oder dem Schlagzeug hervorsticht, eine Musik, die seit den 1980er Jahren populär ist und deren Plakate und Werbungen sich durch ihre Farbigkeit und Lebendigkeit auszeichnen.

Cindy und Gonzalo wollten den Kampf, die Angst, die Freude und die Feste, die aus der Zuwanderung der 1950er Jahre entstanden, darstellen. Auch der Umzug ihrer Eltern in die Hauptstadt, um der Armut zu entfliehen und ihren Kindern eine bessere Zukunft bieten zu können, wollten sie in ihrer Kunst thematisieren. Die beiden Künstler wuchsen in einem Viertel auf, in dem innerhalb von zwei Häuserblocks Menschen aus fast ganz Peru wohnten. Cindy erzählte uns, dass sie unter anderem mit Familien aus Cuzco, Huancayo, Chachapoyas und Cajamarca ist, die ihre Bräuche miteinander teilten und vermischten. Denn, wie Cindy sagt, ist Peru nicht nur ein multikulturelles Land voller ethnischer Gruppen und Sprachen, sondern auch ein gemischtes Land, und das versuchen sie als Kunstkollektiv in Wandmalereien, digitaler Kunst, Merchandising und Bildungsprojekten wie Workshops, partizipatorischen Wandmalereien und Vorträgen wiederzugeben.

Innerhalb der Merchandising-Kollektion gibt es zwei Linien: Textil mit Poloshirts, T-Shirts, Kleidern und andere Accessoires, die entweder saisonal oder ganzjährig verfügbar sind. Und Schreibwaren und Sonstiges, mit Notizbüchern, Poster, Drucke, Postkarten, Aufkleber, Tassen, Shops und Magnete. Die Produkte sind auf Facebook und Instagram zu finden oder können direkt per E-Mail brochagorda.nuevo.peru@gmail.com bestellt werden.

Herausforderungen und Erfolge

Eine der größten Herausforderungen für Cindy und Gonzalo war, sich von einem Kunstkollektiv zu einem nachhaltigen Kulturunternehmen zu entwickeln, da sie als Kunststudenten keinerlei Erfahrung als Unternehmer hatten. Nach und nach haben sie gelernt, wie der Markt funktioniert, wie sie ihre Produktpalette und ihr Marketing verbessern können und wie sie mit unabhängigen Lieferanten zusammenarbeiten, um ihrer Devise vom faire trade treu zu bleiben.

Als Unternehmen ist Brochagorda mittlerweile derart gewachsen, dass Cindy und Gonzalo Mitarbeiter einstellen mussten, die sie in der Produktion und im Verkauf unterstützen. Dadurch ist auch die soziale Verantwortung der beiden Künstler gewachsen und sie sind bestrebt, ihre Produkte stetig zu verbessern und mit Neuheiten aufzuwarten, um ihre Kunden zu überraschen.

Bei ihren Workshops werden sie oft von jungen Leuten gefragt, ob ein Kunststudium nachhaltig ist. Die ehrliche Antwort der beiden lautet, dass es schwierig, aber nicht unmöglich ist, mit Kunst ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen aufzubauen. Eine der Voraussetzungen dafür ist, sich auch in rechtlichen und administrativen Angelegenheiten gut auszukennen. Nur so kann mit Kunst langfristig auch Geld verdient werden.

 
Cindy Mescco und Gonzalo Leandro

Cindy hat uns auch erzählt, dass sie es manchmal kaum glauben können, wie weit sie gekommen sind. Ihr Erfolgsgeheimnis sieht sie darin, dass sich die Menschen mit ihrer Marke und dem Konzept, das sie vermitteln wollen, identifizieren können. Von ihren Kunden hört sie oft Äußerungen wie “Ich habe ein Polohemd von Ihnen gekauft und meinen Freunden erzählt, was es bedeutet”, “Diese Grafik in meinem Notizbuch erinnert mich an meine Mutter und ihr Dorf”, “Dieser Satz macht mich immer glücklich”, “Immer, wenn ich bei meinem Vater bin, trinke ich einen Kaffee mit meiner saqra-Tasse (kleiner Teufel, schelmisch oder spitzbübisch)”. Es ist für die beiden Künstler eine große Genugtuung, dem Alltag der Menschen mit ihren Produkten eine Bedeutung geben zu können und dafür zu sorgen, dass sie sich mit ihren Wurzeln und ihrer Kultur identifizieren. Denn genau das war der Grund, das Künstlerkollektiv ins Leben zu rufen.

Dank Brochagorda bereisten Cindy und Gonzalo verschiedene Länder wie Chile, Ecuador, Bolivien und Deutschland und konnten dadurch unterschiedliche Kunstauffassungen kennenlernen. Gemeinsam mit dem peruanischen Bildungsministerium führen sie Workshops mit Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen durch und stellen durch den Austausch immer wieder fest, wie groß und vielfältig Peru ist.

Mittlerweile sind sie Kooperationen mit renommierten Unternehmen wie Faber Castell, Coolbet und Civa eingegangen, die sich alle für ihre Grafiken entschieden haben. Trotz des internationalen Erfolgs von Brochagorda wollen die beiden weiterhin dazulernen und sowohl als Künstler als auch als Unternehmen wachsen.

Zielsetzungen und Ziele

Besonders in Deutschland kommen die farbenintensiven Grafiken gut an, und der große Mehrwert von handgefertigten und personalisieren Arbeiten wird von den deutschen Kunden sehr geschätzt. Daher überrascht es nicht, dass sich das kleine Kulturunternehmen Brochagorda zum Ziel gesetzt hat, im deutschen Markt mehr und mehr Fuß zu fassen und weiterhin zu wachsen.

Aktuell wohnt Cindy in Deutschland, wo sie auch unseren Kurs “Curso de Exportación” absolviert hat. Es war für sie eine großartige Gelegenheit, alles Nötige über den deutschen Markt und seine Gegebenheiten zu lernen, um ihre Kunst und ihre Merchandising-Produkte zukünftig noch erfolgreicher vermarkten zu können.

Der Kurs hat ihr geholfen, einen breiteren Blick für ihre Möglichkeiten zu bekommen. Insbesondere hat sie vom persönlichen Austausch mit unserem qualifizierten und erfahrenen Team profitiert, mit dem sie direkt sprechen konnte und dass ihr stets all ihre Fragen beantwortete. Auch das Treffen mit anderen Unternehmern, die ebenfalls wachsen und Neues schaffen wollen, war für sie äußerst wertvoll. Sie fühlt sich als Teil einer Gemeinschaft, die sie darin unterstützt, sich weiter auf dem Markt zu profilieren.  Für Cindy hat sich die Teilnahme am “Curso de Exportación” gelohnt, und sie wünscht uns, dass auch wir wachsen und mehr Unternehmer unterstützen werden. Sie weiß, dass jeder Kurs eine Investition in die Zukunft ist, um sich weiter zu verbessern.

Zukunftspläne

Cindy konzentriert sich derzeit auf den Online-Verkauf ihrer Produkte, die Entwicklung von Wandbildern, die Vergabe von Aufträgen für handgemalte Poster und Online-Aktivitäten in den sozialen Medien.

Daneben arbeitet Brochagorda aktuell an einem großen Projekt anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums. 2023 werden Cindy und Gonzalo eine retrospektive Ausstellung von den Anfängen bis zur Gegenwart veranstalten und eine eigene Website dazu einrichten.

Ein weiteres Steckenpferd ist Sonido Gráfico. Das ist eine Plattform, auf der sie ihre Arbeiten präsentieren werden, die sie zusammen mit Cultum Azathoth in Deutschland entwickeln werden. Bei dem Projekt geht es darum, ihre Leidenschaft für Grafik und Musik zu vereinen. Zurzeit präsentieren sie Hightech-Musikveranstaltungen mit viel Grafik und Farbe im Einklang mit diesem Prozess der kulturellen Vermischung.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des “Curso de Exportación” ist Cindy enthusiastisch. Sie weiß, dass neue Herausforderungen vor ihr liegen, wie zum Beispiel die deutsche Sprache zu lernen, die sie schnell beherrschen möchte. Und sie ist froh zu wissen, dass sie auch weiterhin auf den Support der lateinamerikanischen Gemeinschaft in Deutschland zählen kann, die sie bereits sehr unterstützt hat. Jeden Tag trifft sie mehr Menschen, die sich für ihre Projekte interessieren und die sie motivieren, weiterzumachen. Cindy hofft, viele spannende Projekte mit anderen Künstlern ins Leben rufen zu können, um weiterhin zu wachsen.

Wir danken Cindy Mescco dafür, dass sie ihre Erfahrungen mit uns geteilt hat, und es freut uns sehr, dass unser Kurs und unsere Gemeinschaft sie in der Erreichung ihrer beruflichen Ziele unterstützen konnten. Für die Zukunft wünschen wir Cindy und Gonzalo alles Gute und sind uns sicher, dass die beiden ihre Ziele erreichen werden.

 

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel

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View of the Amazon Region

NB-LAB Forschungsprojekt im Amazonasgebiet: Ehrsam Peru-Consult begleitet wissenschaftliches Pilotprojekt deutscher und peruanischer Universitäten

NB-LAB Forschungsprojekt im Amazonasgebiet: Ehrsam Peru-Consult begleitet wissenschaftliches Pilotprojekt deutscher und peruanischer Universitäten

Praxisnahes Forschen im Amazonasgebiet

Die Initiative des praxisnahen Forschens im Amazonasgebiet (NB-LAB-„nature-based living lab) ist ein ambitioniertes Vorhaben.

Das durchführende internationale Konsortium besteht aus vier Universitäten aus Peru bzw. Ecuador, dem ersten Exzellenzzentrum Perus, einer spanischen Universität aus Madrid und zwei deutschen Hochschulen aus Wismar und Jena. Die Ergebnisse des interdisziplinären Forschungsteams kommen der indigenen Bevölkerung und der Natur vor Ort zugute.   


 

Von August bis September 2022 findet das 1. Nature Based Living Lab im Amazonasgebiet statt. Austragungsort ist Tena/Ecuador und für das Jahr 2023 Iquitos/Peru. Ehrsam Peru-Consult begleitet das Projekt und bringt seine Fachexpertise zur interkulturellen Kompetenz und Persönlichkeitsentwicklung ein. Hierzu finden semi-strukturierte Interviews und Fokusgruppenworkshops mit den Teilnehmern aus allen Ländern statt.

  • „Wir wollen die Universitäten und Forschungsteams bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit unserer Erfahrung und unserem Wissen aktiv zu unterstützen. Als ich gefragt wurden, ob wir uns die Begleitung dieses ambitionierten Pilotprojektes vorstellen könnten, habe ich sofort zugesagt. Das NB-LAB ist wie ich finde eine sehr gute Lernmethode“, so Holger Ehrsam, Gründer und CEO.

Die langjährige Expertise aus Kundenprojekten von Ehrsam Peru-Consult fließt dabei ebenso ein wie eine wissenschaftsbasierte Arbeitsweise.


 

Die teilnehmenden wissenschaftlichen Einrichtungen sind:

            • Universidad Nacional Mayor de San Marcos, Lima
            • Universidad Regional Amazónica (IKIAM), Ecuador
            • Universidad Tecnológica Equinoccial (UTE), Ecuador
            • Universidad Autónoma de Madrid (UAM)
            • Universidad de la Amazonía Peruana (UNAP), Iquitos
            • Centro de Investigaciones Tecnológicas Biomédicas y Medioambientales (CITBM), Lima
            • Universidad de Wismar (Alemania)
            • Universidad de Jena, Ernst-Abbe (Alemania)

 

Über Ehrsam Peru-Consult GmbH – die Brücke zwischen Peru und Deutschland

Ehrsam Peru-Consult bringt Menschen und Unternehmen aus Peru und Deutschland zusammen. Es ist die Brücke zwischen Peru und Deutschland und #1 Business-Experte in Deutschland mit ausschließlichem Fokus auf Peru

Als erster Ansprechpartner unterstützt Ehrsam Peru-Consult seit 2012 mit praxiserprobten Wissen deutsch-peruanische Gründer und Entrepreneure als Mentor sowie berät peruanische Familienbetriebe, die in den deutschen Markt erfolgreich eintreten wollen. 


 

Über den Autor: Holger Ehrsam ist Gründer von Ehrsam Peru-Consult GmbH und seit Jahrzehnten mit Peru vertraut.

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Nachhaltigkeit in Peru und bei Ehrsam Consult

Ein Blick in die Vergangenheit

Nachhaltigkeit, Umwelt oder Umweltauswirkungen sind seit den 70er Jahren ein Thema, jedoch beschränkten sich die Unternehmen auf die Einhaltung der existierenden Vorschriften. In den 1990er Jahren wuchs die weltweite Besorgnis über den Klimawandel, und die Unternehmen entwickelten Strategien zur Minimierung der Umweltauswirkungen.

Anfang der 2000er Jahre begann man dann, von Ökoeffizienz auf Unternehmensebene zu sprechen, und später wurde der Begriff der nachhaltigen Entwicklung eingeführt. Heutzutage sollten nicht nur einzelne Unternehmen nachhaltig sein, sondern auch die Wertschöpfungskette sollte die Nachhaltigkeit in integrierter Form berücksichtigen.

Was ist Nachhaltigkeit eigentlich?

Nachhaltigkeit kann als eine Reihe von Maßnahmen definiert werden, die dazu beitragen, die gegenwärtigen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne künftige Bedürfnisse zu gefährden. Das bedeutet, dass diese Maßnahmen darauf abzielen müssen, zur Erhaltung und zum Schutz der Umwelt beizutragen, da die Ressourcen nicht unbegrenzt sind und wir sie zum Überleben brauchen. Nachhaltigkeit muss auch die wirtschaftliche Entwicklung aller beteiligten Parteien fördern.

Nachhaltigkeit und Landwirtschaft

Aufgrund der Besorgnis über den Klimawandel hat beispielsweise die Lebensmittel- und Getränkeindustrie Maßnahmen zur Kontrolle der Umweltverschmutzung und der Umweltauswirkungen ergriffen. Importierende Unternehmen begannen, Zertifizierungen zu verlangen, die die Integration von Nachhaltigkeit in den Produktionsprozess garantieren, und so wurden in der gesamten Wertschöpfungskette strengere Standards für die Homogenisierung von Produkten angewendet.

So setzt Peru das Streben nach Nachhaltigkeit um

Ein aktueller Gesetzesentwurf mit dem Titel “Gesetz zur Verwaltung und Förderung nachhaltiger Städte” soll in Peru einen institutionellen Rahmen für die Planung und Schaffung angemessener Bedingungen für die Entwicklung nachhaltiger Städte schaffen. Das neue Gesetz will eine Reihe konkreter Beiträge zur Entwicklung peruanischer Städte fördern und wurde in Zusammenarbeit mit der peruanischen Gesellschaft für Umweltrecht (SPDA) entwickelt. Ziel des Vorstoßes ist es, die politische Tagesordnung vorantreiben und über Umweltthemen und Nachhaltigkeit nicht nur zu debattieren, sondern strategische und konkrete Aktionen abzuleiten. Außerdem sollen Umweltelemente auf rechtlicher Ebene verankert werden, sodass sie dann durch andere Instrumente wie Vorschriften, kommunale Verordnungen und andere Arten von öffentlichen Maßnahmen zur Verwirklichung einer nachhaltigen Stadt weiterentwickelt werden können.

Lima fördert ihre Nachhaltigkeitsstrategie für die Reaktivierung der Stadt

Währenddessen hat Lima ihren ihren Beitritt zur von der UN unterstützten globalen Bewegung für nachhaltige Reiseziele angekündigt. Mincetur, vertreten durch PROMPERÚ, und das Vizeministerium für Tourismus werden zusammen mit der Stadtverwaltung von Lima die erste Phase für die Aufnahme der peruanischen Hauptstadt in den Global Sustainable Destinations Index (GDS-Index) leiten. Dieser misst, evaluiert, vergleicht und verbessert die Nachhaltigkeitsstrategie und -leistung von Reisezielen für Meetings, Events und Geschäftstourismus. Die Ergebnisse dieser Bewertung werden die Grundlage für die nachhaltige Entwicklung Limas bilden.

Lima, Peru

So lebt Ehrsam Peru-Consult Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist auch in unserem Beratungsunternehmen ein höchst aktuelles Thema. Wir wollen ökonomische, soziale und kommunikative Verantwortung übernehmen und haben aus dem Grund fünf Ziele definiert, die wir bis 2025 erreichen wollen:

  1. Soziale Verantwortung: Wir werden aktiv zum gesellschaftlichen Fortschritt beitragen, indem wir Menschen in Peru und Deutschland durch Bildung zu diesem befähigen.
  2. Globale Verantwortung: Wir werden Lieferanten und Kunden auf ihrem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften begleiten und bestärken
  3. Produktverantwortung: Wir wollen Mehrwert für unsere Partner entlang der Wertschöpfungskette schaffen und unseren Umsatz erhöhen
  4. Ökonomische Verantwortung: Wir wollen nachhaltige Projekte finanziell fördern
  5. Kommunikative Verantwortung: Wir werden Nachhaltigkeit als festen Bestandteil in der Kommunikation mit unserer Community etablieren

Aktuell erarbeiten wir Maßnahmen, mit denen wir die gesetzten Ziele bis 2025 erreichen werden. Du als Leser dieses Blog und/oder Newsletters und Kunde von Ehrsam Peru-Consult wirst laufend über die neuesten Entwicklungen informiert.

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Die Kulturkarte (Culture Map) – die 8 Dimensionen in Peru

Eduardo arbeitet in Deutschland in einem großen inhabergeführten Maschinenbaubetrieb und ist eine angesehene, zielstrebige und erfolgreiche Führungskraft. Er genießt bei seinem Team und bei der Geschäftsleitung höchstes Vertrauen. Aufgrund seiner herausragenden Leistungen und deutsch-peruanischer Herkunft wurde Eduardo gebeten für 3-4 Jahre nach Peru zu gehen. Er soll in seiner Heimat das Vertriebs- und Servicebüro übernehmen und das vorhandene Team auf Vordermann bringen um ähnliche Ergebnisse wie in Deutschland zu erzielen.

Eduardo freut sich sehr endlich wieder dauerhat in seiner geliebten Heimat zu sein. „Ein Leichtes“, meint er und macht sich auf den Weg nach Lima. Er lebt zwar seit seinem Studium in Deutschland und nicht mehr in Peru, aber er verfolgt die Entwicklung in Peru täglich. Er ist auch laufend in engem Kontakt mit den Kollegen in Lima und einmal im Jahr über Weihnachten zu Besuch in Peru.

Fünf Monate nach der Übernahme seiner neuen Aufgabe in Lima will es mit dem neuen Teams nicht so richtig funktionieren. Die Ergebnisse im Verkauf sind unter den Erwartungen, die Motivation im Team wird täglich schlechter und Eduardo ist verzweifelt. Was macht er bloß falsch?

Kultur ist hochkomplex und Eduardo hat sich in den Jahren in Deutschland verändert und verhält sich aus Sicht seiner Kollegen “raro”.

Um Führungskräfte wie Eduardo in ihrer Arbeit zu unterstützen, setze ich im Rahmen von Workshops und Coachings (für Peruaner in Deutschland und für Deutsche in Peru und wie im Fall von Eduardo, von Peruanern  die in Deutschland waren und zurückkehren), die “Kulturkarte” (Culture Map) von Erin Meyer ein (Meyer, Erin (2016): The Culture Map: Decoding How People Think, Lead, and Get Things Done Across Cultures, New York, PublicAffairs.)

(Deutschland: durchgezogene Linie; Peru: gestrichelte Linie)

Die 8 Dimensionen

Die Kulturkarte stellt acht Dimensionen gegenüber. Diese sind, Kommunikation Low-Kontext und High-Kontext, Bewertung von Ergebnissen durch Kritik (Feedback), Überzeugungen (Werte und Glaubenssätze), Führung aus Sicht der Hierarchie (Machtdistanz), Treffen von Entscheidungen, Vertrauen (auf Beziehungen oder Fachwissen gründend), Äußerung von Meinungen (Umgang mit Unstimmigkeiten) und die Planung (Aufgaben werden nacheinander oder gleichzeitig erledigt).

Peruanische und die deutsche Kultur sind sehr unterschiedlich und es gibt hier viel zu tun. Interessant ist, würde man Peru mit China vergleichen, gäbe es hier kaum Unterschiede. In der Tat scheint die chinesische und peruanische Kultur sich bei den 8 Dimensionen sehr ähnlich zu sein.

Wichtig ist zu bemerken, dass die Ergebnisse auf Länderebene oder auf Regionen basieren. Eine einzelne Person kann dennoch eine andere Sichtweise haben, anders denken und fühlen, obwohl die Gesellschaft insgesamt anders erlebt wird.


Die Maßnahmen

Die Herausforderungen der Organisationen liegen im Erkennen und im Interpretieren von kulturspezifischen Unterschieden und die Reaktion darauf.

Es reicht nicht aus in einer anderen Kultur zu leben, um diese zu verstehen. Verstehen bedeutet nicht alle Unterschiede zu erkennen und diese zu respektieren und diese schließlich auszusöhnen.

Die Reaktion darauf ist Manager, Führungskräfte und Mitarbeiter das „Erkennen“ zu ermöglichen, um den Prozess des „Respektierens“ und der „Aussöhnung“ anzustoßen. Dies kann erfolgen durch eine Kombination aus Eigenstudium (beispielsweise durch das Überlassen von Büchern), durch Trainings (zur Vermittlung von Hintergrundwissen), durch Workshops (beispielsweise länderübergreifend die online durchgeführt werden, um das Wissen anzuwenden), durch ein Buddy-Konzept (beispielsweise sucht sich jeder Mitarbeiter einen Ansprechpartner aus einer anderen Kultur für den bilateralen Austausch), durch die Gründung einer internen Community zum Thema Interkulturalität im Unternehmen oder durch Coffee Breaks (das Treffen auf einen Kaffee kann in der Cafeteria, in der Etagenküche oder virtuell mit beispielsweise von zwei bis vier Teilnehmern aus verschiedenen Ländern durchgeführt werden).


Die eine Idee

Die eine Idee, die mich beeindruckte und ich anders als davor sehe, ist die Art und Weise wie Entscheidungen getroffen werden. Bisher hatte ich das mit der Kulturdimension der Power Distance von Geert Hofstede verbunden. Der Einfluss der Konsensbereitschaft auf Entscheidungen, also je höher der Wert „Konsens“ in einer Kultur ist, desto mehr Personen werden in den Entscheidungsprozess eingebunden, hatte ich bisher nicht betrachtet. So wird in Deutschland bei der Entscheidungsfindung viel diskutiert, während in Peru häufig das Netzwerk von Bekannten aktiviert wird um deren Meinung zu höhren, und dann wird die Entscheidung im Team kommuniziert.


Noch ein Wort

Noch ein Wort zum Buch. Erin Meier ist US-Amerikanerin. Sie verbrachte Zeit in Afrika, lebt jetzt in Paris und ist mit einem Franzosen verheiratet. Nach Stationen in verschiedenen Beratungsfirmen kam sie durch ihre Arbeit als Dozentin bei INSEAD, einer renommierten internationalen Wirtschaftsschule in Paris, in Kontakt mit zahlreichen Experten auf dem Gebiet der Interkulturalität. Erin Meyer erhielt zahlreiche Auszeichnungen unter anderem wurde sie mehrmals zu einer der weltweit wichtigsten Businessdenkerin gewählt.

Erin Meyer hat ihre Erfahrungen aus den Gesprächen und Kontakten mit anderen Kulturen zusammengefasst. Es sind nicht alle Länder untersucht worden und ob die empirische Erhebung einen validen Datensatz darstellt, ist zu hinterfragen.

Noch ein Wort zu Eduardo: Mit Eduardo und seinem Team führte ich Workshops durch und er selbst wurde von mir 12 Monate lang gecoacht. Die Ergebnisse in der Firma stellten sich sehr schnell ein. Noch heute stehe ich mit Eduardo in einem engen regelmäßigen Austausch.

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PERU – Jobchancen: 5 tolle Möglichkeiten für Deutsche

Sehr häufig möchten Deutsche aufgrund familiärer Wurzeln oder privaten Beziehungen ihren Lebensmittelpunkt nach Peru verlegen. Sie suchen dann eine stetige Einkommensquelle wie einen sicheren Arbeitsplatz oder ein passives Einkommens. Durch Corona verstärkt sich die Alternative des Home Office.

Die Möglichkeiten in Peru sind vielfältig:

  1. Als Expat bei einer deutschen Firma oder Institution
  2. Im Home Office für deutsche Firmen
  3. Als lokaler Mitarbeiter bei deutschen Firmen oder Institutionen
  4. Als Selbstständiger oder Unternehmer
  5. Als lokaler Mitarbeiter bei peruanischen Firmen
  6. oder als lokaler Mitarbeiter bei peruanischen Firmen mit finanzieller Unterstützung aus Deutschland (CIM/GIZ) – hier geht es zum podcast “Rückkehr in die Heimat”

Gute Arbeitsgebiete für Deutsche finden Sie in Branchen wie Bergbau, Gesundheitswesen, Handwerk, Software, Tourismus oder Umwelt.

5 Möglichkeiten in Peru zu arbeiten

1) Als Expat bei einer deutschen Firma oder Institution

Eine Idee ist es bei renommierten Firmen wie Bosch, DHL, Faber Castell, Fraport, Hamburg Süd, Heinz Glas, Kärcher, Siemens, ThyssenKrupp oder anderen vertretenen deutschen Unternehmen als Expat zu arbeiten.

Immer wieder treffe ich auch Deutsche die für deutsche Regierungsorganisationen in Peru arbeiten. Beispiele sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die Welthungerhilfe, Lehrer an einer deutschen Schule, Berater der Marine, Langzeitprojekte von Beratern in den öffentlichen Verwaltungen, Mitarbeiter bei der deutschen Botschaft oder beim Goethe Institut.

Sind Sie bereits in einer der genannten Firmen und Institutionen tätig und als Führungskraft oder Spezialist tätig, dann haben Sie eine richtig gute Ausgangssituation. Sie erhalten dann ein rund-um-sorglos Paket. Falls nicht, dann wird es sehr schwierig. Praktisch ist mir niemand in den vielen Jahren begegnet, der als Quereinsteiger eine Expat-Stelle in Peru erhielt.

Vorteile:

  • Beschaffung der Arbeitsgenehmigung und Visa
  • Gehalt wie in Deutschland
  • soziale Leistungen
  • Sonderleistungen wie Auslandszuschuss
  • Übernahme Schulgeld
  • Sicherheit des Arbeitsplatzes

Nachteil:

  • die Entsendung ist befristet und die Rückkehr nach Deutschland fällt meist sehr schwer

2) Im Home Office für deutsche Firmen

Ich kenne Spezialisten die in Peru im Home Office für deutsche oder internationale Firmen arbeiten. Die Internetinfrastruktur ist in Lima und den anderen bedeutenden Städten sehr gut ausgebaut. Es lässt sich von Peru aus richtig gut arbeiten.

Einzig die Zeitverschiebung zu Europa ist schwierig. Wenn Sie um 09.00 Uhr deutscher Zeit starten wollen, müssten Sie um 02.00 oder 03.00 Uhr, je nach Sommer- oder Winterzeit, starten.

Ich empfehle Ihnen mit dem Arbeitgeber zu besprechen, dass Sie um 11.00 oder 12.00 Uhr starten, dann fällt das Aufstehen wahrscheinlich etwas leichter. Vorteil der Zeitdifferenz ist, dass Sie Aufgaben aus Deutschland übernehmen können und diese am Arbeitsbeginn in Deutschland dann bereits vorliegen.

Vorteile:

  • Arbeitsgenehmigung ist nicht notwendig
  • Deutsches Gehalt
  • Deutsche soziale Leistungen
  • Sicherheit des Arbeitsplatzes
  • Kein Ablauf der Entsendung und Rückkehr nach Deutschland

Nachteil:

  • Keine Sonderleistungen für Auslandszuschuss
  • Keine Übernahme Schulgeld
  • Befristung des Aufenthaltstitels (Visa)

3) Als lokaler Mitarbeiter bei deutschen Firmen oder Institutionen

Eine Alternative für Sie ist es als lokaler Mitarbeiter bei deutschen Unternehmen und Regierungsorganisationen zu arbeiten. Leider finden sich kaum entsprechende Stellenangebote. Sie brauchen daher ein sehr gutes Netzwerk in den relevanten Firmen und Institutionen.

Die Stellen werden teilweise aus Deutschland heraus besetzt. Außerdem bewerben sich für diese wenigen Jobs viele Fachkräfte mit deutsch-peruanischen Wurzeln, die beide Kulturen kennen und beide Sprachen fließend sprechen.

Vorteile:

  • Beschaffung der Arbeitsgenehmigung und Visa
  • Gewisse Sicherheit des Arbeitsplatzes
  • Unbefristeter Aufenthalt in Peru und damit keine Rückkehrpflicht nach Deutschland

Nachteile:

  • nur lokales Gehalt
  • in der Regel eingeschränktere soziale Leistungen
  • wenig bis keine Sonderleistungen
  • in der Regel keine Übernahme Schulgeld

4) Als Selbstständiger oder Unternehmer

Eine weitere Möglichkeit für Sie ist es sich als Selbstständiger oder Unternehmer in Peru zu etablieren.

Die Umsetzung ist gerade bei bi-nationale Ehen in Bezug auf Aufenthalt und Unternehmensgründung sehr einfach. Sie brauchen nur ein exzellentes Geschäftsmodell sowie gutes Netzwerk, um Ihre Produkte oder Dienstleistungen erfolgreich zu verkaufen.

Ich kenne Unternehmer die von Peru aus nach Deutschland exportieren. Es sind peruanische Produkte aus den Sektoren Bergbau, Landwirtschaft und Textilien.

Je größer Ihr finanzielle Rückhalt ist, umso besser. Sie können dann in Ruhe Ihren Kundenstamm aufbauen und auch eine Phase niedriger Erlöse überbrücken. Sie vermeiden dann Preiszugeständnisse zu machen die Sie möglicherweise nicht mehr aufholen können.

Vorteile:

  • Einfache Gründung und Visa durch den Partner
  • Unbefristeter Aufenthalt in Peru und damit keine Rückkehrpflicht nach Deutschland
  • Nutzung der Kenntnisse des peruanischen und deutschen Markts

Nachteile:

  • Einnahmen auf Höhe der lokalen Preise
  • keine soziale Leistungen
  • keine Sonderleistungen
  • keine Übernahme Schulgeld
  • keine Sicherheit beim Einkommen

5) Als lokaler Mitarbeiter bei peruanischen Firmen

Deutsche haben einen guten Ruf in Peru und werden gerne als Arbeitnehmer in verschiedenen Funktionen aufgenommen. Der Arbeitsmarkt bietet für alle Qualifizierungen ein breites Angebot.

Im Regelfall sind peruanische Unternehmen nur zu lokalen Bedingungen am Know-How Deutscher interessiert. Diese Variante ist schwierig. Bedenken Sie bei Ihrer Entscheidung, dass die Lebenshaltungskosten in Peru sehr unterschiedlich sind. Je nach Stadt, Stadtteil und Umfeld.

Sie kommen nur sehr schwer mit einem lokalen Gehalt aus, wenn Sie den deutschen Lebensstandard halten wollen. Die Kosten für diesen Standard liegen auf deutschem Niveau und bei Bildung sogar darüber.

Das lokale Gehalt entspricht etwa 1/3 des deutschen Gehaltsniveaus. Ich kenne Familien, deren Einkommen nicht für die Zahlung des Schulgelds für die deutsche Schule reicht. Dadurch wird eine spätere Rückkehr nach Deutschland problematischer.

Bedenken Sie auch, dass in Peru andere Arbeitsgesetze herrschen.

Meine Beobachtung ist, dass sehr viele meiner Kontakte mit lokalen Arbeitsverträgen etwa alle 2 Jahre ihren Job wechseln. Schauen Sie zum Beispiel bei LinkedIn in den Lebensläufen nach. Sie werden erstaunt sein.

Immer wieder höre ich auch, dass peruanische Firmen die Arbeit scheuen Arbeitsgenehmigungen einzuholen und Deutsche dann im Rahmen ihres Touristenvisums arbeiten lassen wollen. Davon rate ich Ihnen ab.

Vorteile:

  • Unbefristeter Aufenthalt in Peru und damit keine Rückkehrpflicht nach Deutschland

Nachteile:

  • in der Regel keine Beschaffung der Arbeitsgenehmigung u
  • nur lokales Gehalt
  • in der Regel lokale soziale Leistungen
  • wenig bis keine Sonderleistungen
  • keine Übernahme Schulgelds
  • in der Regel wenig Sicherheit des Arbeitsplatzes

Wenn Sie zu einem Stellenangebot telefonieren, werden Sie oft gebeten Ihren Lebenslauf per E-Mail zu senden. E-Mails werden jedoch oft ignoriert.

3 Empfehlungen hierzu:

1) Die bessere Option ist, den möglichen Arbeitgeber anzurufen, um ihnen mitzuteilen, dass Sie ihnen Ihren Lebenslauf per E-Mail geschickt haben.

2) Noch besser ist es, sich bei einem Urlaubsaufenthalt vor Ort persönlich vorzustellen. Dadurch erhöhen Sie deutliche Ihre Chancen.

3) Am besten ist es über Familie, Freund oder sonstigen Netzwerk dem Entscheider vorgestellt oder empfohlen zu werden.

Vereinzelt können Sie hochdotierte Stellen auf gleicher Ebene wie eine Expat- oder lokale Stelle bei deutschen Firmen finden. TOP Manager und Spezialisten werden meist durch Headhunter gesucht und nicht durch Online-Portale.

Gründe sind die begrenzte Anzahl der Angebote an diesen Stellen und vor allem das bestehende langjährige und enge Netzwerk der Entscheider.

Typischerweise ist der Entscheider im TOP Management oder Gesellschafter. Sein Netzwerk wuchs über Schule, Universität, Clubs und befreundeten Familien. Aus diesem Kontakten wird meist die Stelle besetzt.

HILFREICHE LINKS

Überblick über den Arbeitsmarkt

Fokus Deutschland: Führungskräfte und Spezialisten

  • Das Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) versteht sich als Kompetenzzentrum der internationalen Zusammenarbeit der deutschen Bundesregierung. Es vermittelt Fach- und Führungskräfte in Partnerorganisationen in Peru. Durch den Ausgleich des Gehaltsunterschied wird das deutsche Gehaltsniveau erreicht.https://www.cimonline.de/de/bewerber/1732.asp
  • Die German JobXchange der AHK Lima ist eine Dienstleistung, die den Bewerber bei wichtigen Unternehmen aus dem Netzwerk anbietet. Die AHK verfügt über sehr gute Kontakte zu den Führungsebenen der angesehensten peruanischen Unternehmen, um jedem Bewerber die Stelle zu finden, die für ihn geeignet ist und die er anstrebt.https://peru.ahk.de/

Fokus International: Führungskräfte und Spezialisten

  • Die PageGroup ist ein international gut aufgestelltes Personalberatungsunternehmen und auch in Peru tätig. Häufig finden sich Stellen als Country Manager mit Bezahlung in US-Dollar. Teilweise werden auch hochbezahlte lokale Jobs angeboten.https://www.michaelpage.pe/
  • Head Hunters Peru ist ein lokaler Personalberater mit einer Nähe zu Deutschland.//www.headhuntersperu.com/
  • Überschaubares durchaus hochwertige Jobangebote die sich insbesondere an Ausländer richten. Das Gehalt ist für Peru ordentlich, für deutsche Verhältnisse niedrig.https://www.learn4good.com/jobs/language/english/list/country/peru/

Fokus lokale Stellenangebote

Insider-Tipp: Ein Tool mit einer Vielzahl von Hilfsmitteln auch in spanischer Sprache ist https://novoresume.com/es

Fazit

Der schnellste Weg in Peru zu starten ist das eigene Business. Die Chancen stehen hierfür sehr gut, da Deutschland eine hohe Reputation genießt. Es ist jedoch nicht immer einfach. Der sicherste Weg ist es als Expat in Peru zu starten. Die Chancen hierfür stehen eher schlecht. Es bestehen nur wenige Stellen und die Bewerberzahl ist enorm. Der am meisten gewählte Weg ist eine Kombination aus verschiedenen Optionen und meist ist es nicht ideal. Es ist aber viel besser, als es nicht zu probieren.

Beste Grüße

Holger Ehrsam

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