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Whitepaper zum Thema Entrepreneurship mit Migrationshintergrund Peru und Digitale Transformation

Whitepaper zum Thema Entrepreneurship mit Migrationshintergrund Peru und Digitale Transformation

  • Entrepreneure*innen in Peru haben 3 mal so hohe GrÞndungsaffinitÃĪt wie Deutsche (GrÞndungsquote Peru: 22%; Deutschland: 7%)
  • Defizite bei peruanischen Entrepreneuren*innen in Deutschland bei Anpassungen von GeschÃĪftsmodellen und technischem GrundverstÃĪndnis fÞr die BewÃĪltigung der Digitalen Transformation
  • Mehr fokussierte UnterstÞtzungsangebote von Institutionen und Kommunen/LÃĪndern erforderlich

In Deutschland leben etwa 24.000 Menschen mit Migrations-hintergrund Peru. Mit einer GrÞndungsquote von 22% liegt Peru auf einen der SpitzenplÃĪtze weltweit. Im Vergleich ist die Quote von Migranten in Deutschland 14% und die von Deutschen in Deutschland 7%. Mit diesem „GrÞnder-Gen“ wollen Peruaner und Peruanerinnen in Deutschland ihr eigenes Business starten und sehen sich verschiedensten Hindernissen gegenÞber.

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Eine der zentralen Probleme im Entrepreneurship ist dabei die Digitale Transformation. Zu deren BewÃĪltigung werden fÞnf Kompetenzen benÃķtigt:

1. AnpassungsfÃĪhigkeit an MarktverÃĪnderungen
2. Anpassungen von GeschÃĪftsmodellen
3. Ein gutes technisches GrundverstÃĪndnis
4. Bereitschaft zum kontinuierlichen Lernen
5. Teammanagement und Kundenzentriertheit

Holger Ehrsam, GrÞnder von Ehrsam Peru-Consult: „Im Rahmen der Untersuchungen wurde festgestellt, dass im Ergebnis Menschen mit Migrationshintergrund Peru LÞcken bei den Kompetenzen zur BewÃĪltigung der Digitalen Transformation aufweisen. Hier sehe ich Institutionen, Kommunen und LÃĪnder in der Verantwortung zielgerichtet Angebote zu unterbreiten.“ 

LÞcken bestehen insbesondere bei der Kompetenz der Anpassung von GeschaĖˆftsmodellen und Strategien sowie beim Bewusstsein zur Bedeutung der Nutzung von Daten und ein gutes technisches GrundverstaĖˆndnis um Tools einzusetzen.

 
 
Autor: Holger Ehrsam, MBA, GrÞnder von Ehrsam Peru-Consult GmbH
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Die Habaneros: Leidenschaft fÞr Musik

Die Habaneros: Leidenschaft fÞr Musik

Gloria Álvarez ist Systemingenieurin mit einer großen Leidenschaft fÞr Musik. Diese hat sie und eine Gruppe von Freunden dazu gebracht, in Deutschland, wo sie leben, eine Latino-Rock-Band zu grÞnden. Am Anfang war es nur ein lustiges Hobby, aber nach und nach wurde es ernst, und jetzt treten sie privat und auf Festivals auf. Sie haben auch eine Reihe von Produkten, die sie ihren Fans anbieten.

 
Die Idee und die Motivation

Gloria ist Peruanerin und lebt seit 14 Jahren in Ingolstadt, Deutschland. Die Rockband war fÞr sie erst nur ein Hobby. Es war fÞr sie eine gute MÃķglichkeit, sich zu entspannen und Zeit mit dem zu verbringen, was sie am meisten liebt: Musik. Nachdem sie jedoch vor Publikum gespielt und die NÃĪhe zu den Menschen erfahren hatte, waren sie und die Bandmitglieder davon begeistert, durch die Musik eine magische Verbindung mit anderen Menschen eingehen zu kÃķnnen. In diesem Moment entstand die Idee, ihre Kunst als Dienstleistung anzubieten und daraus ein GeschÃĪft zu entwickeln. Im Gegenzug fÞr ihre MÞhe und Disziplin, die sie in die Zusammenstellung ihrer Auftritte und in die erforderliche AusrÞstung investierten, wÞrden sie bezahlt werden.

Aufgrund des Marketings und der Werbung, die sie in sozialen Medien machten, kam Gloria auf die Idee, ihrer Fangemeinde zusÃĪtzliche Produkte anzubieten. Diese sollten sowohl zum Musikstil der Band passen als auch einen Trend setzen. Die Produkte sollten hauptsÃĪchlich mit den Hobbys der Band, Musik machen und Videos drehen, zu tun haben und den Fans einen echten Nutzen bieten.

 

Die Band, ihre Produkte und Dienstleistungen

Die Rockband, die Coverversionen verschiedener KÞnstler spielt, trat erstmals im Sommer des vergangenen Jahres (2022) unter dem Namen “Die Habaneros” aus. Mit dem Namen wollten sie die Verschmelzung der deutschen (die) und lateinamerikanischen Kultur (habaneros) widerspiegeln. Nur kurze Zeit nach dem DebÞt hat Gloria im Januar dieses Jahres (2023) ihre GeschÃĪftsidee der komplementÃĪren Produkte lanciert.

 

Die aktuell angebotenen Produkte sind T-Shirts fÞr MÃĪnner und Frauen mit dem Logo der Band, Dinosaurierpuppen (das Maskottchen der Band), die mit einem T-Shirt bekleidet sind, elastische StirnbÃĪnder aus Inka-Stoff. FÞr die Zukunft sind auch GÞrteltaschen geplant.

Die Produkte und ihre Covermusik bewerben Gloria und ihre Band Þber soziale Medien wie Facebook, Instagram und YouTube und in ihrem eigenen Online-Shop. Wenn du ihre Dienste fÞr private Konzerte in Anspruch nehmen mÃķchtest, kannst du sie direkt Þber WhatsApp (+4915140631701) oder Facebook Messenger kontaktieren.

 

Herausforderungen und Erfolge

Die grÃķßte Herausforderung fÞr die Band war es, die richtigen Mitglieder zu finden. Es mussten Personen sein, die sich der Band wirklich verpflichtet fÞhlten. Denn in der Vergangenheit stießen viele Musiker dazu, fÞr die die Band nur ein entspannendes und spaßiges Hobby war. Doch als es darum ging, professioneller zu werden und konsequent zu proben, gaben viele von ihnen auf, weil sie nicht daran interessiert waren, mehr Zeit und Energie in die Musik zu investieren. Es brauchte Zeit und Disziplin, bis sie sich allmÃĪhlich als Team etablierten und mehr Selbstvertrauen und gegenseitiges Engagement entwickelten.

Auch das Merchandising stellte die Band anfangs vor Herausforderungen. Themen wie ProduktqualitÃĪt, Lieferanten (in Deutschland oder Peru), Logistik, Kosten, Ausgaben usw. waren fÞr viele neu. Und es bestand das Risiko, dass das GeschÃĪft nicht rentabel sein wÞrde.

Heute blickt die Band stolz auf ihre ProfessionalitÃĪt, das Engagement und die Entwicklung jedes einzelnen Mitglieds. Und auch das Merchandising hat sich positiv entwickelt. Unter den Fans erfreuen sich die verschiedenen Artikel einer stetig steigenden Nachfrage und viele von ihnen wollen Teil der Gemeinschaft sein. Die Fans fÞhlen sich mit der Musik, dem Tanz und den Partys verbunden und identifizieren sich Þber die Produkte mit der Band.

 
Vision und ZukunftsplÃĪne

Gloria ist eine Kundin von Ehrsam Peru-Consult. Sie hat den Exportkurs besucht, weil Holger ein Experte fÞr GeschÃĪfte zwischen Peru und Deutschland ist. Über ihn sagte sie uns: “Holger ist ein ausgezeichneter Mentor, der immer bereit ist, alle Fragen zu beantworten”. Der Kurs hat Gloria den Impuls gegeben, den ersten Schritt in die SelbstÃĪndigkeit ohne Angst zu tun. Und ihr einen guten Überblick Þber die verschiedenen MÃķglichkeiten verschaffen, wie sie mit dem Verkauf von hochwertigen peruanischen Produkten beginnen konnte.

Eine weitere Motivation fÞr die Teilnahme an dem Kurs war Glorias Wunsch, hochwertige Produkte aus Peru zu verkaufen, anstatt auf Massenprodukte aus China zu setzen. Ihr war es, qualitativ hochstehende peruanische Produkte anzubieten, die nicht leicht zu finden sind und die von den Kunden geschÃĪtzt werden.

Als Band haben sie sich zum mittelfristigen Ziel gesetzt, nicht nur an privaten AnlÃĪssen zu spielen, sondern an mindestens 5 großen Festivals in Deutschland aufzutreten.

Ihre Merchandising-Artikel wollen sie langfristig auf großen Online-Plattformen anbieten, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Im eigenen Online-Shop wollen sie ein sicheres Zahlungssystem implementieren, um ein besseres Kundenerlebnis zu bieten.

Auch trÃĪumt Gloria von der Produktion eines eigenen Podcasts auf Spotify mit den Geschichten der Bandmitglieder. Denn jeder von ihnen hat eine Menge super interessanter Abenteuer zu erzÃĪhlen. 

In diesem Jahr werden “Die Habaneros” vorerst weiter hart daran arbeiten, ihren Bekanntheitsgrad in der Musikszene zu steigern und wertvolle Kontakte zu knÞpfen, um mehr Auftritte in und um Ingolstadt zu bekommen. Sie werden auch weiterhin ihre Produkte in Netzwerken, online und auf ihren Konzerten verkaufen.

Wir danken Gloria Álvarez dafÞr, dass sie ihre Erfahrungen mit uns geteilt und diesen Artikel mÃķglich gemacht hat. Wir wÞnschen ihr und der Band noch viele große Erfolge.

 

 

Geschrieben von MÃģnica ValcÃĄrcel

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South Embassy: Lateinamerikanischer Lebensstil und Kultur fÞr die ganze Welt

South Embassy: Lateinamerikanischer Lebensstil und Kultur fÞr die ganze Welt

Lateinamerikas fÞhrender Premium-EinzelhÃĪndler South Embassy hat die Vision, den lateinamerikanischen Lebensstil und die Kultur als Botschafter bei Kunden aus der ganzen Welt bekannt zu machen. South Embassy will die lateinamerikanische Kultur und Wirtschaft mit Deutschland, Europa und dem Rest der Welt verknÞpfen und bietet dafÞr eine breite Palette von Produkten aus den Bereichen Mode, Kunst, Dekoration und Gastronomie. Außerdem organisiert und beteiligt sich der EinzelhÃĪndler an Veranstaltungen und bietet Beratungs- und Follow-up-Dienste fÞr Unternehmen an.

Woher kommt diese Inspiration, und warum gerade lateinamerikanische Produkte?

Cecilia Fuentes Ibarburu, GeschÃĪftsfÞhrerin von South Embassy, erzÃĪhlt uns, dass sie sich von den alten und tausendjÃĪhrigen Kulturen Amerikas und der restlichen Welt inspirieren lÃĪsst, von denen sie seit ihrer Kindheit ein großer Fan ist. Auch ihre Familie hat sie der peruanischen Kultur nahegebracht, den sowohl ihre Urgroßmutter als auch ihr Vater in Iquique (Chile) geboren, die damals noch zum peruanischen Staatsgebiet gehÃķrte. Cecilia Fuentes wollte von klein auf in der Schule weben lernen und war von Wolle regelrecht fasziniert, vor allem von der Alpakawolle, die vor rund 30 in Chile noch nicht sehr bekannt war. Doch sie spÞrte schon damals, dass diese Wolle ein großes Potenzial hat.

Ein Tourismus- und spÃĪter ein Designstudium bestÃĪrkten ihre Voraussicht bezÞglich des großen Potenzials Lateinamerikas. Zu der Zeit erschien Lateinamerika allerdings noch nicht auf dem internationalen Radar und es fehlte an kollektivem Bewusstsein darÞber, dass aus dieser Region hochwertige Produkte wie eben Alpaka stammt. Aus diesem Grund beschloss Cecilia, anspruchsvollen Kunden weltweit Þber ihr Unternehmen South Embassy verschiedene Premium-Produkte anzubieten und Lateinamerika so als Anbieter qualitativ hochstehender Erzeugnisse zu positionieren. In ihrem Shop finden sich unter anderem Produkte aus Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Chile, Mexiko, Peru und Uruguay.

Cecilia Fuentes im South Embassy

Eine geplante Reise, aber eine Begegnung verÃĪnderte alles

Cecilia hatte vor einigen Jahren eine Reise nach Indien geplant, um mehr Þber die dortige Kultur zu erfahren. Doch der Zufall wollte es, dass sie auf einer Europareise mit Freunden in den Alpen ihren Ex-Mann aus WÞrzburg, Deutschland, traf. Aus dieser Begegnung entstand der Entschluss, gemeinsam eine Computerfirma zu grÞnden. Sie zogen nach MÞnchen, zu einer Zeit, in der Websites noch nicht Þblich waren, es noch keine Apps gab und Programmierung arbeitsintensiv und teuer war. Cecilia und ihr Ex-Mann, der damals noch IT-Student war, hatten die Vision, nachhaltige LÃķsungen zu einem fairen Preis zu entwickeln, was ihnen auch gelang.

RÞckkehr nach Chile

Im Jahr 2009 verließ sie das IT-Unternehmen und kehrte nach Chile zurÞck, um herauszufinden, wie sie ihre Erfahrungen aus Deutschland am besten einsetzen konnte. Sie hatte sowohl in Chile als auch in MÞnchen Industriedesign studiert und angefragt, ob sie die Fashion Week in Chile organisieren kÃķnne. Sie nahm die Herausforderung an und kam zu dem Schluss, dass die Fashion Week zwar ein großes Potenzial besaß, aber neu positioniert werden musste. Die Textilindustrie in Chile war damals fast tot, weil beinahe alles aus China importiert wurde, wodurch die Verbindung zu den lokalen Handwerkern und Fabriken verloren ging. Cecilia sah dies als Chance, zu ihren Wurzeln zurÞckzukehren, war zufÃĪlligerweise auch der Schwerpunkt der Fashion Week war. Sie befragte verschiedene Unternehmen Þber deren Positionierung und stellte fest, dass diese Verbindung noch fehlte. So kam sie auf die Idee, eine Agentur zu grÞnden, die helfen sollte, eine BrÞcke von Deutschland aus zu schlagen. Sie begann Module fÞr den heimischen Markt zu entwickeln und organisierte zahlreiche Veranstaltungen mit Experten zum Thema Alpakawolle. An diesen Events wollte Cecilia vor allem die sinnliche Wirkung des Alpaka-Webens vermitteln.

South Embassy

Nach der Fashion Week in Chile begann Cecilia mit der Gestaltung des B2C und B2B orientierten Onlineshops fÞr ganz Europa. Im Jahr 2010 erÃķffnete sie ihren eigenen Online-Shop in Berlin und 2013 ihr erstes LadengeschÃĪft. Es war diese hybride Kombination aus digitalem Business und physischen Shops, die dazu beigetragen hat, lateinamerikanische High-End-Produkte auf dem Markt zu positionieren und bekannt zu machen.

South Embassy wurde als kommerzielle und kulturelle Plattform mit dem Ziel gegrÞndet, die lateinamerikanische Wirtschaft und Kultur einander nÃĪher zu bringen. Es ist eine Agentur, die Konzepte entwickelt, die die hohe QualitÃĪt lateinamerikanischer Produkte und Dienstleistungen widerspiegeln. Sie verfÞgt Þber ein multikulturelles und interdisziplinÃĪres Team, das verschiedene GeschÃĪftsbereiche betreut. Der Shop ist das sichtbare Gesicht der Plattform, die nebst der Agentur auch eine Unternehmensberatung ist, Veranstaltungen organisiert und Produkte in GeschÃĪften verkauft.

Der Shop befindet sich in Berlin, in der Alten SchÃķnhauser Str. 33-34, 10119 Berlin. Den Onlineshop kannst du auf dieser Website besuchen oder South Embassy auf Facebook folgen.

La tienda en Berlín

PeruModa 2021

Cecilia wurde damit beauftragt, die PeruModa in Berlin zu organisieren, an der sich wÃĪhrend vier Tagen 25 peruanische Marken prÃĪsentierten. Da diese Veranstaltung in einer hybriden Form abgehalten wurde, hatten auch peruanische Hersteller aus anderen Teilen der Welt wie DÃĪnemark, Buenos Aires oder New York die Gelegenheit, ihre Produkte zu zeigen. Ebenfalls anwesend waren Vertreter der peruanischen Botschaft und von Promperu (Peruanische Handels- und Tourismusagentur) sowie Modeschulen aus Berlin und EinkÃĪufer aus verschiedenen europÃĪischen LÃĪndern. Auf dem Programm standen Seminare Þber Nachhaltigkeit, die Produktion von Alpakawolle und die Haltung von Tieren.

FÞr Cecilia waren persÃķnlichen Erfahrungen der PeruModa sehr bereichernd und haben sie und ihre Ziele als Botschafterin weitergebracht. Sie berichtet uns, dass Peru nicht nur Alpakastoffe produziert, sondern auch tolle Designer und KÞnstler hat, von denen viele bereits in Deutschland etabliert sind. Allerdings ist es Alpaka, das man weltweit mit Peru assoziiert, das bekannteste Markenzeichen nebst der Gastronomie und der uralten Inkakultur. GemÃĪß Cecilia ist Peru gerade im Tourismussektor sehr gut positioniert, und vor allem bei EuropÃĪer kein unbekanntes Land. Es fehlt ihrer Meinung nach aber an KontinuitÃĪt, vor allem nach großen, internationalen Veranstaltungen, weshalb sie ihre Aufgabe darin sieht, eine kontinuierliche Ausstellung fÞr diejenigen zu ermÃķglichen, die sich auf dem Markt etablieren wollen.

Das gesamte Interview zwischen Cecilia Fuentes Ibarburu und unserem CEO Holger Ehrsam findest du auf unserem YouTube-Kanal. Das GesprÃĪch fand auf Deutsch anlÃĪsslich der PeruModa 2021 in Berlin statt.

Herausforderungen und Erfolge

Cecilia hat in ihrer Position mit vielen Klischees zu kÃĪmpfen. Weil sie eine Frau ist, dazu noch eine Latina und wegen der allgemeinen Wahrnehmung, die die IndustrielÃĪnder von Peru und seinen Produkten haben. Das Preisniveau lateinamerikanischer Produkte ist um ein Vielfaches tiefer als im Westen, weshalb viele glauben, dass Cecilia ihre Produkte billig einkauft, um sie zu hohen Preisen zu verkaufen. Desweiteren ist man im West davon Þberzeugt, dass Peru bezÞglich Sauberkeit und Effizienz im Vergleich zu Europa hinterherhinkt. Cecilia weiß, dass es noch viel AufklÃĪrungsarbeit bezÞglich der verschiedenen Herstellungsprozesse der Produkte und den damit verbundenen Kosten braucht.

Eine große Herausforderung bestand in der Vergangenheit darin, potenzielle Kunden nicht nur zu informieren, sondern auch zu inspirieren und Þber den Wert von Produkten aus Lateinamerika aufzuklÃĪren. Damit ihr das gelingt, lÃĪdt sie Kunden am liebsten an den Ursprungsort der Produkte ein, damit sie den gesamten Produktionsprozess kennenlernen kÃķnnen.

Nebst den Herausforderungen, mit denen sich Celia tÃĪglich konfrontiert wird, kann sie aber auch viele Erfolge vorweisen: Die KontinuitÃĪt ihres Projekts, das auf 100 Jahre angelegt ist. Sie will damit Einfluss auf die Wahrnehmung Lateinamerikas nehmen, wozu Lern- und Anpassungsprozesse erforderlich waren. Die Anerkennung der Presse, die nicht nur Interesse an den Produkten, sondern auch an den damit verbundenen Inhalten wie der Geschichte des geografischen und kulturellen Ursprungs zeigt. Und nicht zuletzt die Schaffung einer Gemeinschaft rund um dieses Angebot, der Austausch zwischen Lieferanten und Kunden, die Befriedigung, einen Mehrwert fÞr das Leben der Menschen liefern zu kÃķnnen, und die Anerkennung der Produzenten.

Kontinuierliche Entwicklung als Unternehmerin

Obwohl Cecilia Þber umfangreiche Erfahrungen auf dem europÃĪischen Markt mit lateinamerikanischen Produkten und sogar Þber Erfahrungen in der Unternehmensberatung verfÞgt, ist sie stÃĪndig bestrebt, ihre FÃĪhigkeiten zu verbessern. Cecilia war die ideale Kandidatin fÞr unser Mentoring-Programm, das sich an Personen richtet, die bereits Þber Erfahrungen in ihrem Bereich verfÞgen und ihre FÃĪhigkeiten und Kenntnisse weiter ausbauen wollen, um dadurch die GeschÃĪftsentwicklung ihres Unternehmens stetig voranzutreiben.

Da sich Cecilia auch in Zukunft weiterentwickeln mÃķchte, hat sie sich fÞr die Teilnahme am Mentoring-Programm entschieden. Sie fand darin die gesuchte UnterstÞtzung in Form von Menschen, die die Herausforderungen verstehen, die zwischen zwei verschiedenen Welten respektive Kulturen entstehen kÃķnnen. Das Programm hat sie vollstÃĪndig Þberzeugt, weil sie sich nicht nur verstanden und unterstÞtzt fÞhlte, sondern es ihr auch die MÃķglichkeit bot, die von ihr angestrebte Umstrukturierung ihres Unternehmens zu konkretisieren. Ihre derzeitige Vision ist es, mit dem Optimismus, der die Latinos auszeichnet, weiter in den europÃĪischen Markt vorzudringen, um so einen wertvollen Beitrag zur europÃĪischen Lebensweise leisten zu kÃķnnen.

FÞr die Zukunft wÞnscht sich Cecilia, dass ihr Unternehmen den Quantensprung macht, den es braucht, um weiter zu bestehen und nachhaltig zu wachsen. Sie versteht South Embassy nicht nur als kommerzielle Aufgabe, sondern die Firma soll auch dazu beitragen, eine neue Wahrnehmung der lateinamerikanischen Region zu erschaffen. 2023 steht sie vor einem Paradigmawechsel und sieht darin eine enorme Chance. Sie wird ihre Arbeitsweise noch konsequenter auf die Herausforderungen ausrichten und freut sich Þber die wertvolle UnterstÞtzung durch ihre Partner. “Die Zukunft ist gemeinschaftlich”, sagt Cecilia.

Cecilia Fuentes y Holger Ehrsam

WÞrdigung von Peru und abschließende Empfehlungen

Die Peruanerin kennt sowohl Peru als auch Europa, und nachdem sie mit peruanischen Produkten gearbeitet und die PeruModa 2021 in Berlin organisiert hat, gibt Cecilia uns ihre ganz persÃķnliche EinschÃĪtzung zu Peru. Ihr Heimatland verfÞgt Þber viele SchÃĪtze, von denen viele noch unbekannt sind. Sie ist der klaren Ansicht, dass jeder Peruaner ein Botschafter seines Landes und seiner Kultur sein kann und dass, jede Krise eine große Chance fÞr Innovation ist. Die beste Empfehlung, die Cecilia Unternehmern oder zukÞnftigen Unternehmern gibt, lautet, immer zu trÃĪumen und die TrÃĪume nie aufzugeben. Denn alles ist mÃķglich, sogar das UnmÃķgliche. Oder in Cecilias Worten: “Die Welt ist offen, das Universum ist weit. Die Entwicklung eines Bewusstseins fÞr den eigenen kulturellen Wert ist das, was die Zukunft die MÃķglichkeiten erweitern lÃĪsst”.

Wir danken Cecilia Fuentes Ibarburu fÞr das Interview und dafÞr, dass sie diesen Artikel ermÃķglicht hat. Wir wÞnschen ihr noch viele Erfolge und sind Þberzeugt, dass sie auch weiterhin die FrÞchte ihrer harten Arbeit ernten wird.

 

 

Verfasst von MÃģnica ValcÃĄrcel

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Brochagorda: Peruanischer Kulturmix spiegelt sich in der Kunst wider

Brochagorda: Peruanischer Kulturmix spiegelt sich in der Kunst wider

 
Entstehung

Cindy Mescco und Gonzalo Leandro waren Studenten der Kunsthochschule in Lima mit dem Hauptfach Malerei, als sie an einer Ausstellung teilnahmen, fÞr die sie ein Kollektiv namens Brochagorda grÞndeten. Sie wÃĪhlten diesen Namen, weil in Peru ein Maler, der Fassaden streicht, umgangssprachlich als “Maler mit breitem Pinsel” bezeichnet wird. Leider wird dieser Begriff aber auch oft zu KÞnstlern gesagt, um in einer despektierlichen Weise deren Arbeit herabzusetzen.

Brochagorda wurde vor 9 Jahren als Kunstkollektiv gegrÞndet, das sich im Laufe der Zeit zu einer Marke mit einer Merchandising-Linie entwickelt hat, mit der es heute in Peru und anderen LÃĪndern wie Chile, Ecuador, Bolivien, Mexiko, Deutschland und Spanien bekannt ist.

Das Konzept

Die zentrale Idee dieses Kollektivs ist es, grafisch zu erfassen, wer die Menschen waren, wer sie sind und wer sie sein wollen. Die Tatsache, dass jeder Mensch das Kind von jemandem ist, hat Brochagorda seinen Sinn gegeben, denn es gab immer jemanden vor dir, das heißt, dass hinter jedem von uns eine Geschichte steht und dass jeder von uns seine eigene Geschichte erzÃĪhlt.

In Peru gibt es ein sehr populÃĪres Sprichwort: “el que no tiene de inga, tiene de mandinga” (wer nicht indigen ist, ist afrikanischer Abstammung). Diese Redewendung veranschaulicht sehr deutlich, dass Peru ein Land der Mestizen ist, in dem verschiedene Kulturen miteinander verschmolzen sind und jeder von allem etwas hat. Die Eltern von Cindy und Gonzalo sind aus Cusco und Cerro de Pasco in die Hauptstadt gekommen. Dort wurden die KÞnstler geboren und wurden geprÃĪgt von der ethnischen Vielfalt, die sie als Kinder von Zuwanderern in Lima erlebt haben. Diese kulturelle Mischung drÞcken die beiden in ihrer Kunst aus, anstatt die verschiedenen Regionen und Abstammungen wie Kreolen, LimeÃąos oder Andenbewohnern voneinander zu trennen. Cindy und Gonzalo wollen einfach nur die Menschen in Lima erfassen, die in der großen Stadt, in der sie aufgewachsen sind, diesen bunten Schmelztiegel bilden.

Die so genannte “Chicha-Kultur” gab ihnen den ersten Anstoß, ihren grafischen Stil zu entwickeln. Diese Kultur wurde durch Migranten ab den 1950er Jahren reprÃĪsentiert, wobei die musikalische Verschmelzung des andinen Stils mit “modernen” Instrumenten wie der E-Gitarre oder dem Schlagzeug hervorsticht, eine Musik, die seit den 1980er Jahren populÃĪr ist und deren Plakate und Werbungen sich durch ihre Farbigkeit und Lebendigkeit auszeichnen.

Cindy und Gonzalo wollten den Kampf, die Angst, die Freude und die Feste, die aus der Zuwanderung der 1950er Jahre entstanden, darstellen. Auch der Umzug ihrer Eltern in die Hauptstadt, um der Armut zu entfliehen und ihren Kindern eine bessere Zukunft bieten zu kÃķnnen, wollten sie in ihrer Kunst thematisieren. Die beiden KÞnstler wuchsen in einem Viertel auf, in dem innerhalb von zwei HÃĪuserblocks Menschen aus fast ganz Peru wohnten. Cindy erzÃĪhlte uns, dass sie unter anderem mit Familien aus Cuzco, Huancayo, Chachapoyas und Cajamarca ist, die ihre BrÃĪuche miteinander teilten und vermischten. Denn, wie Cindy sagt, ist Peru nicht nur ein multikulturelles Land voller ethnischer Gruppen und Sprachen, sondern auch ein gemischtes Land, und das versuchen sie als Kunstkollektiv in Wandmalereien, digitaler Kunst, Merchandising und Bildungsprojekten wie Workshops, partizipatorischen Wandmalereien und VortrÃĪgen wiederzugeben.

Innerhalb der Merchandising-Kollektion gibt es zwei Linien: Textil mit Poloshirts, T-Shirts, Kleidern und andere Accessoires, die entweder saisonal oder ganzjÃĪhrig verfÞgbar sind. Und Schreibwaren und Sonstiges, mit NotizbÞchern, Poster, Drucke, Postkarten, Aufkleber, Tassen, Shops und Magnete. Die Produkte sind auf Facebook und Instagram zu finden oder kÃķnnen direkt per E-Mail brochagorda.nuevo.peru@gmail.com bestellt werden.

Herausforderungen und Erfolge

Eine der grÃķßten Herausforderungen fÞr Cindy und Gonzalo war, sich von einem Kunstkollektiv zu einem nachhaltigen Kulturunternehmen zu entwickeln, da sie als Kunststudenten keinerlei Erfahrung als Unternehmer hatten. Nach und nach haben sie gelernt, wie der Markt funktioniert, wie sie ihre Produktpalette und ihr Marketing verbessern kÃķnnen und wie sie mit unabhÃĪngigen Lieferanten zusammenarbeiten, um ihrer Devise vom faire trade treu zu bleiben.

Als Unternehmen ist Brochagorda mittlerweile derart gewachsen, dass Cindy und Gonzalo Mitarbeiter einstellen mussten, die sie in der Produktion und im Verkauf unterstÞtzen. Dadurch ist auch die soziale Verantwortung der beiden KÞnstler gewachsen und sie sind bestrebt, ihre Produkte stetig zu verbessern und mit Neuheiten aufzuwarten, um ihre Kunden zu Þberraschen.

Bei ihren Workshops werden sie oft von jungen Leuten gefragt, ob ein Kunststudium nachhaltig ist. Die ehrliche Antwort der beiden lautet, dass es schwierig, aber nicht unmÃķglich ist, mit Kunst ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen aufzubauen. Eine der Voraussetzungen dafÞr ist, sich auch in rechtlichen und administrativen Angelegenheiten gut auszukennen. Nur so kann mit Kunst langfristig auch Geld verdient werden.

 
Cindy Mescco und Gonzalo Leandro

Cindy hat uns auch erzÃĪhlt, dass sie es manchmal kaum glauben kÃķnnen, wie weit sie gekommen sind. Ihr Erfolgsgeheimnis sieht sie darin, dass sich die Menschen mit ihrer Marke und dem Konzept, das sie vermitteln wollen, identifizieren kÃķnnen. Von ihren Kunden hÃķrt sie oft Äußerungen wie “Ich habe ein Polohemd von Ihnen gekauft und meinen Freunden erzÃĪhlt, was es bedeutet”, “Diese Grafik in meinem Notizbuch erinnert mich an meine Mutter und ihr Dorf”, “Dieser Satz macht mich immer glÞcklich”, “Immer, wenn ich bei meinem Vater bin, trinke ich einen Kaffee mit meiner saqra-Tasse (kleiner Teufel, schelmisch oder spitzbÞbisch)”. Es ist fÞr die beiden KÞnstler eine große Genugtuung, dem Alltag der Menschen mit ihren Produkten eine Bedeutung geben zu kÃķnnen und dafÞr zu sorgen, dass sie sich mit ihren Wurzeln und ihrer Kultur identifizieren. Denn genau das war der Grund, das KÞnstlerkollektiv ins Leben zu rufen.

Dank Brochagorda bereisten Cindy und Gonzalo verschiedene LÃĪnder wie Chile, Ecuador, Bolivien und Deutschland und konnten dadurch unterschiedliche Kunstauffassungen kennenlernen. Gemeinsam mit dem peruanischen Bildungsministerium fÞhren sie Workshops mit Kindern, Jugendlichen und ÃĪlteren Menschen durch und stellen durch den Austausch immer wieder fest, wie groß und vielfÃĪltig Peru ist.

Mittlerweile sind sie Kooperationen mit renommierten Unternehmen wie Faber Castell, Coolbet und Civa eingegangen, die sich alle fÞr ihre Grafiken entschieden haben. Trotz des internationalen Erfolgs von Brochagorda wollen die beiden weiterhin dazulernen und sowohl als KÞnstler als auch als Unternehmen wachsen.

Zielsetzungen und Ziele

Besonders in Deutschland kommen die farbenintensiven Grafiken gut an, und der große Mehrwert von handgefertigten und personalisieren Arbeiten wird von den deutschen Kunden sehr geschÃĪtzt. Daher Þberrascht es nicht, dass sich das kleine Kulturunternehmen Brochagorda zum Ziel gesetzt hat, im deutschen Markt mehr und mehr Fuß zu fassen und weiterhin zu wachsen.

Aktuell wohnt Cindy in Deutschland, wo sie auch unseren Kurs “Curso de ExportaciÃģn” absolviert hat. Es war fÞr sie eine großartige Gelegenheit, alles NÃķtige Þber den deutschen Markt und seine Gegebenheiten zu lernen, um ihre Kunst und ihre Merchandising-Produkte zukÞnftig noch erfolgreicher vermarkten zu kÃķnnen.

Der Kurs hat ihr geholfen, einen breiteren Blick fÞr ihre MÃķglichkeiten zu bekommen. Insbesondere hat sie vom persÃķnlichen Austausch mit unserem qualifizierten und erfahrenen Team profitiert, mit dem sie direkt sprechen konnte und dass ihr stets all ihre Fragen beantwortete. Auch das Treffen mit anderen Unternehmern, die ebenfalls wachsen und Neues schaffen wollen, war fÞr sie ÃĪußerst wertvoll. Sie fÞhlt sich als Teil einer Gemeinschaft, die sie darin unterstÞtzt, sich weiter auf dem Markt zu profilieren.  FÞr Cindy hat sich die Teilnahme am “Curso de ExportaciÃģn” gelohnt, und sie wÞnscht uns, dass auch wir wachsen und mehr Unternehmer unterstÞtzen werden. Sie weiß, dass jeder Kurs eine Investition in die Zukunft ist, um sich weiter zu verbessern.

ZukunftsplÃĪne

Cindy konzentriert sich derzeit auf den Online-Verkauf ihrer Produkte, die Entwicklung von Wandbildern, die Vergabe von AuftrÃĪgen fÞr handgemalte Poster und Online-AktivitÃĪten in den sozialen Medien.

Daneben arbeitet Brochagorda aktuell an einem großen Projekt anlÃĪsslich seines zehnjÃĪhrigen JubilÃĪums. 2023 werden Cindy und Gonzalo eine retrospektive Ausstellung von den AnfÃĪngen bis zur Gegenwart veranstalten und eine eigene Website dazu einrichten.

Ein weiteres Steckenpferd ist Sonido GrÃĄfico. Das ist eine Plattform, auf der sie ihre Arbeiten prÃĪsentieren werden, die sie zusammen mit Cultum Azathoth in Deutschland entwickeln werden. Bei dem Projekt geht es darum, ihre Leidenschaft fÞr Grafik und Musik zu vereinen. Zurzeit prÃĪsentieren sie Hightech-Musikveranstaltungen mit viel Grafik und Farbe im Einklang mit diesem Prozess der kulturellen Vermischung.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des “Curso de ExportaciÃģn” ist Cindy enthusiastisch. Sie weiß, dass neue Herausforderungen vor ihr liegen, wie zum Beispiel die deutsche Sprache zu lernen, die sie schnell beherrschen mÃķchte. Und sie ist froh zu wissen, dass sie auch weiterhin auf den Support der lateinamerikanischen Gemeinschaft in Deutschland zÃĪhlen kann, die sie bereits sehr unterstÞtzt hat. Jeden Tag trifft sie mehr Menschen, die sich fÞr ihre Projekte interessieren und die sie motivieren, weiterzumachen. Cindy hofft, viele spannende Projekte mit anderen KÞnstlern ins Leben rufen zu kÃķnnen, um weiterhin zu wachsen.

Wir danken Cindy Mescco dafÞr, dass sie ihre Erfahrungen mit uns geteilt hat, und es freut uns sehr, dass unser Kurs und unsere Gemeinschaft sie in der Erreichung ihrer beruflichen Ziele unterstÞtzen konnten. FÞr die Zukunft wÞnschen wir Cindy und Gonzalo alles Gute und sind uns sicher, dass die beiden ihre Ziele erreichen werden.

 

 

Geschrieben von MÃģnica ValcÃĄrcel

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Nachhaltigkeits-Check: Analyse fÞr peruanische Unternehmen

Nachhaltigkeits-Check: Analyse fÞr peruanische Unternehmen 

Holger Ehrsam. 29. September 2022. Reduktion des Wasserverbrauchs, gerechte Entlohnung, Entwicklung umweltfreundlicher Produkte – dieses sind Themen von Bedeutung fÞr peruanische Produkte. Oft verbergen sich weitere Aspekte der Nachhaltigkeit der gesamten WertschÃķpfungskette vom Anbau Þber den Transport bis zur Entsorgung.

Der Ehrsam Peru-Consult Nachhaltigkeits-Check gibt eine Übersicht, inwieweit die Produkte von peruanischen Unternehmen fÞr Deutschland, mit Nachhaltigkeit verbunden sind.

  • Erhalten Frauen die gleiche Entlohnung und die gleiche KarrierefÃķrderung?
  • Werden soziale Projekte initiiert und unterstÞtzt?
  • Wird Þber Nachhaltigkeit aktiv berichtet?
  • Welche Ressourcen werden fÞr die Produktherstellung verbraucht?

Der Ehrsam Peru-Consult Nachhaltigkeits-Check ist ein weiterer Schritt zur nachhaltigeren Entwicklung der Unternehmen mit peruanischen Produkten. „Wir wollen Menschen in Peru und Deutschland inspirieren mehr auf Nachhaltigkeit zu achten, da Perus Flora und Fauna einmalig ist. Durch eine detaillierte Analyse erhÃĪlt das Unternehmen eine wertvolle Standortbestimmung aus Sicht einer der fÞhrenden Beratungsunternehmen fÞr Peru und Deutschland“, so Holger Ehrsam, GrÞnder und CEO.  Die langjÃĪhrige Expertise aus Kundenprojekten von Ehrsam Peru-Consult fließt dabei ebenso ein wie eine wissenschaftsbasierte Arbeitsweise.

Der Ehrsam Peru-Consult Nachhaltigkeits-Check dient auch als Vorbereitung fÞr eine Zusammenarbeit mit Ehrsam Peru-Consult. Hierbei kÃķnnen Unternehmen gemeinsam mit Ehrsam Peru-Consult ermitteln, welche Themen bearbeitet werden sollten.


Über Ehrsam Peru-Consult GmbH – die BrÞcke zwischen Peru und Deutschland

Ehrsam Peru-Consult bringt Menschen und Unternehmen aus Peru und Deutschland zusammen. Es ist die BrÞcke zwischen Peru und Deutschland und #1 Business-Experte in Deutschland mit ausschließlichem Fokus auf Peru.

Als erster Ansprechpartner unterstÞtzt Ehrsam Peru-Consult seit 2012 mit praxiserprobten Wissen deutsch-peruanische GrÞnder und Entrepreneure als Mentor sowie berÃĪt peruanische Familienbetriebe, die in den deutschen Markt erfolgreich eintreten wollen.


Über den Autor: Holger Ehrsam ist GrÞnder von Ehrsam Peru-Consult GmbH und seit Jahrzehnten mit Peru vertraut.

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View of the Amazon Region

NB-LAB Forschungsprojekt im Amazonasgebiet: Ehrsam Peru-Consult begleitet wissenschaftliches Pilotprojekt deutscher und peruanischer UniversitÃĪten

NB-LAB Forschungsprojekt im Amazonasgebiet: Ehrsam Peru-Consult begleitet wissenschaftliches Pilotprojekt deutscher und peruanischer UniversitÃĪten

Praxisnahes Forschen im Amazonasgebiet

Die Initiative des praxisnahen Forschens im Amazonasgebiet (NB-LAB-„nature-based living lab) ist ein ambitioniertes Vorhaben.

Das durchfÞhrende internationale Konsortium besteht aus vier UniversitÃĪten aus Peru bzw. Ecuador, dem ersten Exzellenzzentrum Perus, einer spanischen UniversitÃĪt aus Madrid und zwei deutschen Hochschulen aus Wismar und Jena. Die Ergebnisse des interdisziplinÃĪren Forschungsteams kommen der indigenen BevÃķlkerung und der Natur vor Ort zugute.   


 

Von August bis September 2022 findet das 1. Nature Based Living Lab im Amazonasgebiet statt. Austragungsort ist Tena/Ecuador und fÞr das Jahr 2023 Iquitos/Peru. Ehrsam Peru-Consult begleitet das Projekt und bringt seine Fachexpertise zur interkulturellen Kompetenz und PersÃķnlichkeitsentwicklung ein. Hierzu finden semi-strukturierte Interviews und Fokusgruppenworkshops mit den Teilnehmern aus allen LÃĪndern statt.

  • „Wir wollen die UniversitÃĪten und Forschungsteams bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit unserer Erfahrung und unserem Wissen aktiv zu unterstÞtzen. Als ich gefragt wurden, ob wir uns die Begleitung dieses ambitionierten Pilotprojektes vorstellen kÃķnnten, habe ich sofort zugesagt. Das NB-LAB ist wie ich finde eine sehr gute Lernmethode“, so Holger Ehrsam, GrÞnder und CEO.

Die langjÃĪhrige Expertise aus Kundenprojekten von Ehrsam Peru-Consult fließt dabei ebenso ein wie eine wissenschaftsbasierte Arbeitsweise.


 

Die teilnehmenden wissenschaftlichen Einrichtungen sind:

            • Universidad Nacional Mayor de San Marcos, Lima
            • Universidad Regional AmazÃģnica (IKIAM), Ecuador
            • Universidad TecnolÃģgica Equinoccial (UTE), Ecuador
            • Universidad AutÃģnoma de Madrid (UAM)
            • Universidad de la Amazonía Peruana (UNAP), Iquitos
            • Centro de Investigaciones TecnolÃģgicas BiomÃĐdicas y Medioambientales (CITBM), Lima
            • Universidad de Wismar (Alemania)
            • Universidad de Jena, Ernst-Abbe (Alemania)

 

Über Ehrsam Peru-Consult GmbH – die BrÞcke zwischen Peru und Deutschland

Ehrsam Peru-Consult bringt Menschen und Unternehmen aus Peru und Deutschland zusammen. Es ist die BrÞcke zwischen Peru und Deutschland und #1 Business-Experte in Deutschland mit ausschließlichem Fokus auf Peru. 

Als erster Ansprechpartner unterstÞtzt Ehrsam Peru-Consult seit 2012 mit praxiserprobten Wissen deutsch-peruanische GrÞnder und Entrepreneure als Mentor sowie berÃĪt peruanische Familienbetriebe, die in den deutschen Markt erfolgreich eintreten wollen. 


 

Über den Autor: Holger Ehrsam ist GrÞnder von Ehrsam Peru-Consult GmbH und seit Jahrzehnten mit Peru vertraut.

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Warmichic: Geschichten erzÃĪhlt durch Kunstïŋž ïŋž

Warmichic: Geschichten erzÃĪhlt durch Kunst

Jedes KleidungsstÞck von Warmichic spiegelt die Kunst wider. Die GrÞnderin des Unternehmens Carla Quispe war Studentin an der Hochschule fÞr bildende KÞnste in Lima, als sie ihren Großvater im Dorf Huancayo (Hauptstadt der Region Junin) besuchte. WÃĪhrend ihrem Aufenthalt wurde ein traditionelles Fest gefeiert, das ihr als Inspirationsquelle fÞr eine grandiose GeschÃĪtsidee diente. 

Qarla fiel beim Anblick der bunten Trachten nÃĪmlich auf, dass sie alle wunderschÃķne Blumenmuster hatten. Sie war fasziniert von diesen Motiven und wollte mehr darÞber wissen, warum gerade Blumen die Trachten schmÞckten und bemerkte, dass diese Blumenmuster eine Geschichte erzÃĪhlen. Sie realisierte, dass Frauen in der Hauptstadt Lima normalerweise keine Polleras (typische RÃķcke aus den Andenregionen) tragen und kam auf die Idee, Polleras fÞr Frauen in Lima und fÞr alle Frauen im Land zu kreieren. Denn diese traditionellen Motive, die sowohl eine persÃķnliche als auch eine kulturelle Geschichte erzÃĪhlen kÃķnnen, sind etwas, auf das jede Peruanerin stolz sein kann. So entstand aufgrund des traditionellen Festes die GeschÃĪftsidee fÞr Polleras, die die Wurzeln Perus symbolisieren.

Designerin: Qarla Quispe

Qarla erzÃĪhlte uns im GesprÃĪch, dass der Anfang ihres Business mit vielen Schwierigkeiten verbunden war, da sie nicht Þber das nÃķtige Budget verfÞgte. Außerdem bekam sie immer wieder zu hÃķren, dass KÞnstler nicht zur GeschÃĪftswelt gehÃķren und normalerweise kein Geld mit ihrem Vorhaben verdienen. Aber sie gab ihre TrÃĪume nicht auf und fuhr mit ihren Kreationen fort. Sie war Þberzeugt, dass sie sowohl KÞnstlerin als auch GeschÃĪftsfrau sein konnte. Nach Abschluss ihres Studiums arbeitete sie als Grafikdesignerin in namhaften Unternehmen und widmete sich in ihrer Freizeit ihrem persÃķnlichen Projekt.

WÃĪhrend sie Polleras entwarf und arbeitete, merkte sie, dass sie ihren Kreationen immer mehr Zeit widmete, und so beschloss sie, alles aufzugeben, um sich ganz ihrem Traum zu widmen. ZunÃĪchst verkaufte sie ihre EntwÞrfe nur an ihre Freunde. Doch nach und nach erhielt sie weitere AuftrÃĪge, erst von Kundinnen aus Peru und schließlich aus den USA. Das erste KleidungsstÞck, das ins Ausland verkauft wurde, ging an ein MÃĪdchen in den USA.

 

Hier sind die Produkte von Warmichi erhÃĪltlich

Warmichic hat ein GeschÃĪft in BreÃąa, Jr. Recuay 482, Cercado de Lima. Außerdem kÃķnnen die Designs im Online-Shop auf der Webseite bestellt werden, und auch auf Facebook und Instagram findet man das Kleiderlabel.

 

Design-Linien:

Neben RÃķcken entwirft Qarla auch Kleider, MÃĪntel, Accessoires, Dekorationsartikel und eine eigene Linie fÞr MÃĪdchen.

In all ihren EntwÞrfen spiegeln sich die Kunst der alten peruanischen Kulturen, kollektive Zeichnungen und persÃķnliche Geschichten ihrer Kunden wider. Eine der Designlinien wurde von den Symbolen und Ikonen der Nazca-Kultur inspiriert. Eine weitere wichtige Designlinie sind die Hochzeitskleider, die im Voraus bestellt werden mÞssen, um alles, was die Kundin ihren GÃĪsten zeigen mÃķchte, wie z.B. die Liebesgeschichte zwischen ihr und dem BrÃĪutigam, im Detail festzuhalten.

Jede dieser Geschichten, die Qarla hÃķrt und in Kunst auf KleidungsstÞcken umsetzt, erfÞllt sie mit Stolz und Genugtuung, weil sie weiß, dass sie das Ziel erreicht hat, das sie sich mit der GrÞndung von Warmichic gesetzt hat.

Seit 2010 hat Warmichic immer mehr Kundinnen in Peru und auf der ganzen Welt und exportiert nun in viele LÃĪnder, vor allem in die Vereinigten Staaten, aber auch nach Italien, Spanien und in LÃĪnder, von denen Qarla nie gedacht hÃĪtte, dass ihre Designs sie erreichen kÃķnnten, wie Deutschland. Wir von Ehrsam Peru-Consult sind stolz darauf, Warmichic zu unseren Kunden zÃĪhlen zu dÞrfen und freuen uns sehr, dass Qarla auf unser Wissen und unsere Erfahrung vertraut, um im deutschen Markt Fuß zu fassen. Wir sind Þberzeugt, dass sie auch hier sehr erfolgreich sein wird.

Schau dir nun das Video unseres Interviews mit Qarla an, das wir mit ihr in Lima gefÞhrt haben. Darin erzÃĪhlt sie uns, wie es zu Warmichic kam und was ihre Herausforderungen und Erfolge waren und worauf sie besonders stolz ist. Das GesprÃĪch ist auf Spanisch

 

 

Geschrieben von MÃģnica ValcÃĄrcel

 

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Deutsches Lieferkettenrecht: Ziele und Geltungsbereich

Deutsches Lieferkettenrecht: Ziele und Geltungsbereich

Hintergrund:

Durch die Globalisierung wurden viele Produktionsschritte in weit entfernte LÃĪnder verlagert. Dies bildet die Existenzgrundlage von mehr als 450 Millionen Menschen auf der ganzen Welt.

Deutschland ist intensiv in internationale Lieferketten eingebunden. Allein im Jahr 2018 machten die rund 320.000 deutschen Export-Unternehmen einen Umsatz von 1,32 Billionen Euro. Mehr als 775.000 deutsche Unternehmen sind mit einem Umsatz von 1,09 Billionen Euro im internationalen Handel durch Importe tÃĪtig.

Viele der in Deutschland verwendeten Produkte und Rohstoffe stammen aus EntwicklungslÃĪndern. In der folgenden Tabelle ist ersichtlich, wie abhÃĪngig die verschiedenen Branchenindustrien in Deutschland von Vorleistungen aus dem Ausland sind.

Industrie

%

Textil

63

Elektronik

45

Chemie und Pharma

39

Lebensmittel

37

Automobil

29

Maschinenbau

28

Die unbequeme Wahrheit: Die Herstellung dieser Produkte und der Abbau von Rohstoffen schaffen zwar ArbeitsplÃĪtze in EntwicklungslÃĪndern und bilden die Lebensgrundlage vieler Familien. Doch die Arbeitsbedingungen sind leider oft unwÞrdig und die Umweltbelastung ist ÞbermÃĪßig hoch. Besonders inakzeptable sind die HungerslÃķhne und die ausbeuterische Kinderarbeit.

Aufgrund dieser unglÞcklichen RealitÃĪt verabschiedeten die Vereinten Nationen im Juni 2011 die Leitprinzipien fÞr Wirtschaft und Menschenrechte. Ihr Ziel ist, „die Standards und Verfahrensweisen in Bezug auf Unternehmen und die Menschenrechte so zu verbessern, dass greifbare Ergebnisse fÞr betroffene Personen und lokale Gemeinwesen erzielt werden und somit auch zu einer sozial nachhaltigen Globalisierung beitragen“.

Freiwilliges Engagement: Zur Umsetzung dieser Prinzipien wurde ein freiwilliges Engagement eingefÞhrt. Um dieses Engagement besser kontrollieren zu kÃķnnen, wurde im Dezember 2016 der Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte  (NAP)1 inklusive ÜberprÞfungsmechanismus verabschiedet. Das Ergebnis: Zu wenige Unternehmen erfÞllen ihre menschenrechtliche Sorgfaltspflicht.

Bei der ersten Befragung 2019 haben nur 400 von 3.000 angeschriebenen Unternehmen den Fragebogen ausgefÞllt, und nur 20 % dieser Unternehmen erfÞllten die Anforderungen des NAP. An der zweiten Umfrage nahmen 450 von 2.250 kontaktierten Unternehmen teil und nur 17 % von ihnen hielten sich an die Vorgaben der NAP.

Nach diesen Ergebnissen kamen die RegierungsbehÃķrden zu dem Schluss, dass eine freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen nicht ausreicht, sondern dass weitere Maßnahmen erforderlich sind, um wirksam zur Verhinderung von Menschenrechtsverletzungen beizutragen.

Entwurf fÞr ein Lieferkettengesetz (Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz)

Im Februar 2021 hat sich das Deutsche Bundesentwicklungsministerium gemeinsam mit dem Deutschen Bundesarbeitsministerium und dem Deutschen Bundeswirtschaftsministerium auf den Entwurf fÞr ein Lieferkettengesetz geeinigt. Das Deutsche Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf am 3. MÃĪrz auf den Weg gebracht. Der Deutsche Bundestag hat das Gesetz am 11. Juni 2021 beschlossen. Am 25. Juni 2021 hat der Deutsche Bundesrat das Gesetz gebilligt.

Vor diesem Hintergrund dient das Gesetz dem Schutz grundlegender Menschenrechte in den Lieferketten von Unternehmen und insbesondere der Durchsetzung des Verbots von Kinder- und Zwangsarbeit. Ebenso sind Umweltbelange relevant, wenn sie zu Menschenrechtsverletzungen fÞhren oder dem Schutz der menschlichen Gesundheit dienen. Zum Beispiel mit giftigen AbfÃĪllen kontaminiertes Wasser aufgrund von Mineralgewinnung, Kontamination von Ackerland durch unregulierten Einsatz von Pestiziden usw.

FÞr wen gilt das Gesetz?

Dieses Gesetz muss von folgenden Unternehmen eingehalten werden:

  • Ab 2023 von Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – das betrifft rund 900 Unternehmen in Deutschland.
  • Ab 2024 von Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – das betrifft rund 4.800 Unternehmen in Deutschland.
  • Zweigniederlassungen auslÃĪndischer Unternehmen in Deutschland sind vom Lieferkettengesetz ebenfalls betroffen, sofern das Unternehmen mehr als 3.000 Mitarbeitende (ab 2023) beziehungsweise 1.000 Mitarbeitende (ab 2024) in Deutschland beschÃĪftigt.
Welche Bereiche sind davon betroffen?
  • Eigener GeschÃĪftsbereich,
  • Unmittelbarer Zulieferer,
  • Mittelbarer Zulieferer.

Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ist ein wichtiger Impuls fÞr europaweit verbindliche Regelungen zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht. Ein von der EU-Kommission vorgelegter Entwurf fÞr diese Regelungen wird derzeit diskutiert.

Als zweitgrÃķßte Volkswirtschaft der Welt muss die EU bei fairen Lieferketten vorangehen und Menschenrechtsverletzungen sowie UmweltschÃĪden in ihren Lieferketten beenden.

Wie wird das Gesetz durchgesetzt?

Das Bundesamt fÞr Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle stellt die wirksame Rechtsanwendung sicher. Dazu wird ein vereinfachter Meldeprozess implementiert, auf dessen Grundlage die Unternehmenskontrolle sichergestellt wird.

Bei VerstÃķßen gegen das Gesetz sind Bußgelder mÃķglich.

Unternehmen, die schwerwiegende VerstÃķße begehen, kÃķnnen fÞr bis zu drei Jahre von der Ãķffentlichen Beschaffung ausgeschlossen werden.

Verpflichtungen des Unternehmens
  • Unternehmen mÞssen sowohl im eigenen GeschÃĪftsbereich als auch beim unmittelbaren Zulieferer folgende Maßnahmen umsetzen:
  • GrundsatzerklÃĪrung zur Achtung der Menschenrechte verabschieden.
  • Risikoanalyse: Verfahren zur Ermittlung nachteiliger Auswirkungen auf die Menschenrechte durchfÞhren.
  • Risikomanagement (inkl. PrÃĪventions- und Abhilfemaßnahmen) zur Abwendung potenziell negativer Auswirkungen auf die Menschenrechte.
  • Beschwerdemechanismus
  • Transparent Ãķffentlich berichten.
  • Im eigenen GeschÃĪftsbereich mÞssen Unternehmen im Fall einer Verletzung im Inland unverzÞglich Abhilfemaßnahmen ergreifen, die zwingend zur Beendigung der Verletzung fÞhren.
  • Beim unmittelbaren Zulieferer muss das Unternehmen einen konkreten Plan zur Minimierung und Vermeidung erstellen, wenn es die Verletzung nicht in absehbarer Zeit beenden kann.
  • Die Sorgfaltspflichten der Unternehmen erstrecken sich grundsÃĪtzlich auf die gesamte Lieferkette – vom Rohstoff bis zum fertigen Verkaufsprodukt.
  • Die Anforderungen an die Unternehmen sind dabei abgestuft, insbesondere nach dem EinflussvermÃķgen auf den Verursacher der Menschenrechtsverletzung sowie nach den unterschiedlichen Stufen in der Lieferkette.
  • Bei klaren Hinweisen auf VerstÃķße mÞssen Unternehmen tÃĪtig werden.
  • Bei einem indirekten Zulieferer gelten die Sorgfaltspflichten nur anlassbezogen und nur, wenn das Unternehmen Kenntnis von einem mÃķglichen Verstoß erlangt.
  • In dem Fall hat das Unternehmen unverzÞglich:
  • Eine Risikoanalyse durchzufÞhren.
  • Ein Konzept zur Minimierung und Vermeidung umsetzen.

Angemessene PrÃĪventionsmaßnahmen gegenÞber dem Verursacher zu verankern. Die Umsetzung von Brancheninitiativen ist hierbei eine MÃķglichkeit.

Schlussfolgerungen:

Das Gesetz hat keineswegs den Anspruch, deutsche Sozialstandards weltweit durchzusetzen. Ihr konkretes Ziel ist die Einhaltung grundlegender Menschenrechtsnormen wie das Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit.

Ebenso ist es nicht beabsichtigt, GeschÃĪftsbeziehungen zu unterbrechen. Vielmehr geht es darum, Verbesserungen beim Menschenrechtsschutz im Rahmen der unternehmerischen MÃķglichkeiten in den Zulieferbetrieben dauerhaft zu verankern.

Dieses Gesetz wird zweifellos Bedenken bei Lieferanten hervorrufen, die meinen, bestimmte festgelegte Anforderungen nicht erfÞllen zu kÃķnnen. Es wird empfohlen, mit anderen Lieferanten zusammenzuarbeiten und sich zu VerbÃĪnden zusammenzuschließen. Dies stellt eine wichtige GeschÃĪftsstrategie dar, die viele Vorteile mit sich bringt, wie z. B. den Zugang zu Kontaktnetzen, die Mitsprache bei politischen Initiativen, den Zugang zu Schulungen in Verbesserungstechniken zu geringeren Kosten, die Verbesserung des Ansehens und das Vertrauen der Kunden.

Zusammenfassung:
  • Aufgrund der Globalisierung wurden viele Schritte industrieller Prozesse in andere EntwicklungslÃĪnder auf der ganzen Welt verlagert. Obwohl dies die Lebensgrundlage von mehr als 450 Millionen Menschen bedeutet, arbeiten viele von ihnen unter inakzeptablen Arbeits- und Umweltbedingungen, und es gibt sogar Ausbeutung von Kindern.
  • Aufgrund dieser Tatsachen hat die Organisation der Vereinten Nationen die Leitprinzipien fÞr Wirtschaft und Menschenrechte verabschiedet, deren Ziel es ist, die Standards und Verfahrensweisen in Bezug auf Unternehmen und Menschenrechte zu verbessern. Zur Umsetzung wurde eine Selbstverpflichtung der Unternehmen etabliert.
  • Nach einer ersten ÜberprÞfung wurde jedoch dokumentieren, dass nur sehr wenige Unternehmen diese GrundsÃĪtze einhalten, und kamen zu dem Schluss, dass eine freiwillige Selbstverpflichtung nicht ausreicht.
  • So entstand die Idee des deutschen Lieferkettengesetzes, dessen Hauptziel es ist, grundlegende Menschenrechte in den Lieferketten von Unternehmen zu schÞtzen und insbesondere das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit durchzusetzen.
  • Am 3. MÃĪrz 2021 wurde ein Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der am 11. Juni 2011 vom Deutschen Bundestag und am 25. desselben Monats vom Deutschen Bundesrat gebilligt wurde.
  • Das Gesetz tritt ab 2023 in Kraft und wird grundsÃĪtzlich auf Unternehmen mit mehr als 3.000 BeschÃĪftigten angewendet, ab 2024 auf Unternehmen mit mehr als 1.000 BeschÃĪftigten. Das Gesetz gilt auch fÞr auslÃĪndische Unternehmen, die Niederlassungen in Deutschland und die gleiche Anzahl von Mitarbeitern haben.
  • Derzeit wird ein von der EU-Kommission vorgelegter Entwurf fÞr europaweit verbindliche Regelungen zur betrieblichen FÞrsorgepflicht diskutiert.
  • Diese Maßnahmen sollen die GeschÃĪftsbeziehungen nicht beeintrÃĪchtigen. Ihr Hauptziel ist es, Verbesserungen beim Schutz der Menschenrechte dauerhaft im Bereich der GeschÃĪftsmÃķglichkeiten von Zulieferunternehmen zu verankern.

1Peru hat auch einen Nationalen Aktionsplan fÞr Wirtschaft und Menschenrechte 2021-2025.

Geschrieben von MÃģnica ValcÃĄrcel

Quelle: https://www.bmz.de/de/entwicklungspolitik/lieferkettengesetz

 

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Allpa: QualitÃĪt, die von Herzen kommt

Allpa: QualitÃĪt, die von Herzen kommt

1986 schloss sich in Peru eine Gruppe junger Berufsleute zusammen, die alle den Wunsch hatten, peruanische Handwerksprodukte besser bekannt und einem internationalen Markt zugÃĪnglich zu machen. Aus dieser Vision entstand das Unternehmen Allpa, dass auf den Vertrieb von Dekorationsartikel wie Keramik und Spiegel aus Chulucanas, Kleidung aus Baumwolle, Wolle und Alpaka sowie Schmuck aus Gold, Silber und Bronze spezialisiert ist.

Allpa hat sich ganz der Nachhaltigkeit verschrieben und achtet darauf, dass die handwerklichen Erzeugnisse unter fairen Lohnbedingungen und angemessenen Arbeitsbedingungen hergestellt werden und dass sie hohen QualitÃĪts- und Funktionsstandards entsprechen. Der hohe QualitÃĪtsanspruch kommt nicht nur den Kunden zugute, sondern auch den Herstellern. Viele von ihnen haben in kleinen WerkstÃĪtten angefangen und konnten im Laufe der Zeit aus dem Familienbetrieb ein echtes Unternehmen erschaffen, weil sich ihre erstklassige qualitative Arbeit gut verkauft. Mit diesem sozialen Ansatz unterstÞtzt Allpa das Wachstum der Produzenten langfristig, trÃĪgt zur Entwicklung neuer Produkte bei und hilft, neue ArbeitsplÃĪtze zu schaffen.

Allpa arbeitet jedoch nicht nur mit externen Herstellern zusammen, sondern verfÞgt auch Þber eigene ProduktionsstÃĪtten, die gleich zwei Ziele erfÞllen: Einerseits stellen Handwerker exklusive Produkte her und andererseits werden Handwerker ausgebildet und spÃĪter eingestellt, um so den Fortschritt peruanischer Familien zu fÃķrdern.

Allpa will sich vermehrt auf den Export seiner Kunsthandwerkprodukte fokussieren, wobei Europa und insbesondere Deutschland die wichtigsten ZielmÃĪrkte sind. Aus diesem Grund kam es zur Zusammenarbeit zwischen dem peruanischen Unternehmen und Ehrsam Peru-Consult, und wir freuen uns sehr, Allpa zu unseren Kunden zÃĪhlen zu dÞrfen. Damit Allpa ihren angestrebten Export nach Deutschland erfolgreich umsetzen konnte, hat das Unternehmen unser Programm “How to enter the German market” absolviert. Und nach 12 Monaten intensiver Arbeit hat Allpa ihr Ziel erreicht. Besuche die Website von Allpa und Þberzeuge dich von den außergewÃķhnlichen Produkten und den inspirierenden Geschichten der verschiedenen peruanischen Kunsthandwerker.

 

Geschrieben von MÃģnica ValcÃĄrcel

 

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