Category: Kunst

South Embassy: Lateinamerikanischer Lebensstil und Kultur fÞr die ganze Welt

South Embassy: Lateinamerikanischer Lebensstil und Kultur fÞr die ganze Welt

Lateinamerikas fÞhrender Premium-EinzelhÃĪndler South Embassy hat die Vision, den lateinamerikanischen Lebensstil und die Kultur als Botschafter bei Kunden aus der ganzen Welt bekannt zu machen. South Embassy will die lateinamerikanische Kultur und Wirtschaft mit Deutschland, Europa und dem Rest der Welt verknÞpfen und bietet dafÞr eine breite Palette von Produkten aus den Bereichen Mode, Kunst, Dekoration und Gastronomie. Außerdem organisiert und beteiligt sich der EinzelhÃĪndler an Veranstaltungen und bietet Beratungs- und Follow-up-Dienste fÞr Unternehmen an.

Woher kommt diese Inspiration, und warum gerade lateinamerikanische Produkte?

Cecilia Fuentes Ibarburu, GeschÃĪftsfÞhrerin von South Embassy, erzÃĪhlt uns, dass sie sich von den alten und tausendjÃĪhrigen Kulturen Amerikas und der restlichen Welt inspirieren lÃĪsst, von denen sie seit ihrer Kindheit ein großer Fan ist. Auch ihre Familie hat sie der peruanischen Kultur nahegebracht, den sowohl ihre Urgroßmutter als auch ihr Vater in Iquique (Chile) geboren, die damals noch zum peruanischen Staatsgebiet gehÃķrte. Cecilia Fuentes wollte von klein auf in der Schule weben lernen und war von Wolle regelrecht fasziniert, vor allem von der Alpakawolle, die vor rund 30 in Chile noch nicht sehr bekannt war. Doch sie spÞrte schon damals, dass diese Wolle ein großes Potenzial hat.

Ein Tourismus- und spÃĪter ein Designstudium bestÃĪrkten ihre Voraussicht bezÞglich des großen Potenzials Lateinamerikas. Zu der Zeit erschien Lateinamerika allerdings noch nicht auf dem internationalen Radar und es fehlte an kollektivem Bewusstsein darÞber, dass aus dieser Region hochwertige Produkte wie eben Alpaka stammt. Aus diesem Grund beschloss Cecilia, anspruchsvollen Kunden weltweit Þber ihr Unternehmen South Embassy verschiedene Premium-Produkte anzubieten und Lateinamerika so als Anbieter qualitativ hochstehender Erzeugnisse zu positionieren. In ihrem Shop finden sich unter anderem Produkte aus Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Chile, Mexiko, Peru und Uruguay.

Cecilia Fuentes im South Embassy

Eine geplante Reise, aber eine Begegnung verÃĪnderte alles

Cecilia hatte vor einigen Jahren eine Reise nach Indien geplant, um mehr Þber die dortige Kultur zu erfahren. Doch der Zufall wollte es, dass sie auf einer Europareise mit Freunden in den Alpen ihren Ex-Mann aus WÞrzburg, Deutschland, traf. Aus dieser Begegnung entstand der Entschluss, gemeinsam eine Computerfirma zu grÞnden. Sie zogen nach MÞnchen, zu einer Zeit, in der Websites noch nicht Þblich waren, es noch keine Apps gab und Programmierung arbeitsintensiv und teuer war. Cecilia und ihr Ex-Mann, der damals noch IT-Student war, hatten die Vision, nachhaltige LÃķsungen zu einem fairen Preis zu entwickeln, was ihnen auch gelang.

RÞckkehr nach Chile

Im Jahr 2009 verließ sie das IT-Unternehmen und kehrte nach Chile zurÞck, um herauszufinden, wie sie ihre Erfahrungen aus Deutschland am besten einsetzen konnte. Sie hatte sowohl in Chile als auch in MÞnchen Industriedesign studiert und angefragt, ob sie die Fashion Week in Chile organisieren kÃķnne. Sie nahm die Herausforderung an und kam zu dem Schluss, dass die Fashion Week zwar ein großes Potenzial besaß, aber neu positioniert werden musste. Die Textilindustrie in Chile war damals fast tot, weil beinahe alles aus China importiert wurde, wodurch die Verbindung zu den lokalen Handwerkern und Fabriken verloren ging. Cecilia sah dies als Chance, zu ihren Wurzeln zurÞckzukehren, war zufÃĪlligerweise auch der Schwerpunkt der Fashion Week war. Sie befragte verschiedene Unternehmen Þber deren Positionierung und stellte fest, dass diese Verbindung noch fehlte. So kam sie auf die Idee, eine Agentur zu grÞnden, die helfen sollte, eine BrÞcke von Deutschland aus zu schlagen. Sie begann Module fÞr den heimischen Markt zu entwickeln und organisierte zahlreiche Veranstaltungen mit Experten zum Thema Alpakawolle. An diesen Events wollte Cecilia vor allem die sinnliche Wirkung des Alpaka-Webens vermitteln.

South Embassy

Nach der Fashion Week in Chile begann Cecilia mit der Gestaltung des B2C und B2B orientierten Onlineshops fÞr ganz Europa. Im Jahr 2010 erÃķffnete sie ihren eigenen Online-Shop in Berlin und 2013 ihr erstes LadengeschÃĪft. Es war diese hybride Kombination aus digitalem Business und physischen Shops, die dazu beigetragen hat, lateinamerikanische High-End-Produkte auf dem Markt zu positionieren und bekannt zu machen.

South Embassy wurde als kommerzielle und kulturelle Plattform mit dem Ziel gegrÞndet, die lateinamerikanische Wirtschaft und Kultur einander nÃĪher zu bringen. Es ist eine Agentur, die Konzepte entwickelt, die die hohe QualitÃĪt lateinamerikanischer Produkte und Dienstleistungen widerspiegeln. Sie verfÞgt Þber ein multikulturelles und interdisziplinÃĪres Team, das verschiedene GeschÃĪftsbereiche betreut. Der Shop ist das sichtbare Gesicht der Plattform, die nebst der Agentur auch eine Unternehmensberatung ist, Veranstaltungen organisiert und Produkte in GeschÃĪften verkauft.

Der Shop befindet sich in Berlin, in der Alten SchÃķnhauser Str. 33-34, 10119 Berlin. Den Onlineshop kannst du auf dieser Website besuchen oder South Embassy auf Facebook folgen.

La tienda en Berlín

PeruModa 2021

Cecilia wurde damit beauftragt, die PeruModa in Berlin zu organisieren, an der sich wÃĪhrend vier Tagen 25 peruanische Marken prÃĪsentierten. Da diese Veranstaltung in einer hybriden Form abgehalten wurde, hatten auch peruanische Hersteller aus anderen Teilen der Welt wie DÃĪnemark, Buenos Aires oder New York die Gelegenheit, ihre Produkte zu zeigen. Ebenfalls anwesend waren Vertreter der peruanischen Botschaft und von Promperu (Peruanische Handels- und Tourismusagentur) sowie Modeschulen aus Berlin und EinkÃĪufer aus verschiedenen europÃĪischen LÃĪndern. Auf dem Programm standen Seminare Þber Nachhaltigkeit, die Produktion von Alpakawolle und die Haltung von Tieren.

FÞr Cecilia waren persÃķnlichen Erfahrungen der PeruModa sehr bereichernd und haben sie und ihre Ziele als Botschafterin weitergebracht. Sie berichtet uns, dass Peru nicht nur Alpakastoffe produziert, sondern auch tolle Designer und KÞnstler hat, von denen viele bereits in Deutschland etabliert sind. Allerdings ist es Alpaka, das man weltweit mit Peru assoziiert, das bekannteste Markenzeichen nebst der Gastronomie und der uralten Inkakultur. GemÃĪß Cecilia ist Peru gerade im Tourismussektor sehr gut positioniert, und vor allem bei EuropÃĪer kein unbekanntes Land. Es fehlt ihrer Meinung nach aber an KontinuitÃĪt, vor allem nach großen, internationalen Veranstaltungen, weshalb sie ihre Aufgabe darin sieht, eine kontinuierliche Ausstellung fÞr diejenigen zu ermÃķglichen, die sich auf dem Markt etablieren wollen.

Das gesamte Interview zwischen Cecilia Fuentes Ibarburu und unserem CEO Holger Ehrsam findest du auf unserem YouTube-Kanal. Das GesprÃĪch fand auf Deutsch anlÃĪsslich der PeruModa 2021 in Berlin statt.

Herausforderungen und Erfolge

Cecilia hat in ihrer Position mit vielen Klischees zu kÃĪmpfen. Weil sie eine Frau ist, dazu noch eine Latina und wegen der allgemeinen Wahrnehmung, die die IndustrielÃĪnder von Peru und seinen Produkten haben. Das Preisniveau lateinamerikanischer Produkte ist um ein Vielfaches tiefer als im Westen, weshalb viele glauben, dass Cecilia ihre Produkte billig einkauft, um sie zu hohen Preisen zu verkaufen. Desweiteren ist man im West davon Þberzeugt, dass Peru bezÞglich Sauberkeit und Effizienz im Vergleich zu Europa hinterherhinkt. Cecilia weiß, dass es noch viel AufklÃĪrungsarbeit bezÞglich der verschiedenen Herstellungsprozesse der Produkte und den damit verbundenen Kosten braucht.

Eine große Herausforderung bestand in der Vergangenheit darin, potenzielle Kunden nicht nur zu informieren, sondern auch zu inspirieren und Þber den Wert von Produkten aus Lateinamerika aufzuklÃĪren. Damit ihr das gelingt, lÃĪdt sie Kunden am liebsten an den Ursprungsort der Produkte ein, damit sie den gesamten Produktionsprozess kennenlernen kÃķnnen.

Nebst den Herausforderungen, mit denen sich Celia tÃĪglich konfrontiert wird, kann sie aber auch viele Erfolge vorweisen: Die KontinuitÃĪt ihres Projekts, das auf 100 Jahre angelegt ist. Sie will damit Einfluss auf die Wahrnehmung Lateinamerikas nehmen, wozu Lern- und Anpassungsprozesse erforderlich waren. Die Anerkennung der Presse, die nicht nur Interesse an den Produkten, sondern auch an den damit verbundenen Inhalten wie der Geschichte des geografischen und kulturellen Ursprungs zeigt. Und nicht zuletzt die Schaffung einer Gemeinschaft rund um dieses Angebot, der Austausch zwischen Lieferanten und Kunden, die Befriedigung, einen Mehrwert fÞr das Leben der Menschen liefern zu kÃķnnen, und die Anerkennung der Produzenten.

Kontinuierliche Entwicklung als Unternehmerin

Obwohl Cecilia Þber umfangreiche Erfahrungen auf dem europÃĪischen Markt mit lateinamerikanischen Produkten und sogar Þber Erfahrungen in der Unternehmensberatung verfÞgt, ist sie stÃĪndig bestrebt, ihre FÃĪhigkeiten zu verbessern. Cecilia war die ideale Kandidatin fÞr unser Mentoring-Programm, das sich an Personen richtet, die bereits Þber Erfahrungen in ihrem Bereich verfÞgen und ihre FÃĪhigkeiten und Kenntnisse weiter ausbauen wollen, um dadurch die GeschÃĪftsentwicklung ihres Unternehmens stetig voranzutreiben.

Da sich Cecilia auch in Zukunft weiterentwickeln mÃķchte, hat sie sich fÞr die Teilnahme am Mentoring-Programm entschieden. Sie fand darin die gesuchte UnterstÞtzung in Form von Menschen, die die Herausforderungen verstehen, die zwischen zwei verschiedenen Welten respektive Kulturen entstehen kÃķnnen. Das Programm hat sie vollstÃĪndig Þberzeugt, weil sie sich nicht nur verstanden und unterstÞtzt fÞhlte, sondern es ihr auch die MÃķglichkeit bot, die von ihr angestrebte Umstrukturierung ihres Unternehmens zu konkretisieren. Ihre derzeitige Vision ist es, mit dem Optimismus, der die Latinos auszeichnet, weiter in den europÃĪischen Markt vorzudringen, um so einen wertvollen Beitrag zur europÃĪischen Lebensweise leisten zu kÃķnnen.

FÞr die Zukunft wÞnscht sich Cecilia, dass ihr Unternehmen den Quantensprung macht, den es braucht, um weiter zu bestehen und nachhaltig zu wachsen. Sie versteht South Embassy nicht nur als kommerzielle Aufgabe, sondern die Firma soll auch dazu beitragen, eine neue Wahrnehmung der lateinamerikanischen Region zu erschaffen. 2023 steht sie vor einem Paradigmawechsel und sieht darin eine enorme Chance. Sie wird ihre Arbeitsweise noch konsequenter auf die Herausforderungen ausrichten und freut sich Þber die wertvolle UnterstÞtzung durch ihre Partner. “Die Zukunft ist gemeinschaftlich”, sagt Cecilia.

Cecilia Fuentes y Holger Ehrsam

WÞrdigung von Peru und abschließende Empfehlungen

Die Peruanerin kennt sowohl Peru als auch Europa, und nachdem sie mit peruanischen Produkten gearbeitet und die PeruModa 2021 in Berlin organisiert hat, gibt Cecilia uns ihre ganz persÃķnliche EinschÃĪtzung zu Peru. Ihr Heimatland verfÞgt Þber viele SchÃĪtze, von denen viele noch unbekannt sind. Sie ist der klaren Ansicht, dass jeder Peruaner ein Botschafter seines Landes und seiner Kultur sein kann und dass, jede Krise eine große Chance fÞr Innovation ist. Die beste Empfehlung, die Cecilia Unternehmern oder zukÞnftigen Unternehmern gibt, lautet, immer zu trÃĪumen und die TrÃĪume nie aufzugeben. Denn alles ist mÃķglich, sogar das UnmÃķgliche. Oder in Cecilias Worten: “Die Welt ist offen, das Universum ist weit. Die Entwicklung eines Bewusstseins fÞr den eigenen kulturellen Wert ist das, was die Zukunft die MÃķglichkeiten erweitern lÃĪsst”.

Wir danken Cecilia Fuentes Ibarburu fÞr das Interview und dafÞr, dass sie diesen Artikel ermÃķglicht hat. Wir wÞnschen ihr noch viele Erfolge und sind Þberzeugt, dass sie auch weiterhin die FrÞchte ihrer harten Arbeit ernten wird.

 

 

Verfasst von MÃģnica ValcÃĄrcel

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Brochagorda: Peruanischer Kulturmix spiegelt sich in der Kunst wider

Brochagorda: Peruanischer Kulturmix spiegelt sich in der Kunst wider

 
Entstehung

Cindy Mescco und Gonzalo Leandro waren Studenten der Kunsthochschule in Lima mit dem Hauptfach Malerei, als sie an einer Ausstellung teilnahmen, fÞr die sie ein Kollektiv namens Brochagorda grÞndeten. Sie wÃĪhlten diesen Namen, weil in Peru ein Maler, der Fassaden streicht, umgangssprachlich als “Maler mit breitem Pinsel” bezeichnet wird. Leider wird dieser Begriff aber auch oft zu KÞnstlern gesagt, um in einer despektierlichen Weise deren Arbeit herabzusetzen.

Brochagorda wurde vor 9 Jahren als Kunstkollektiv gegrÞndet, das sich im Laufe der Zeit zu einer Marke mit einer Merchandising-Linie entwickelt hat, mit der es heute in Peru und anderen LÃĪndern wie Chile, Ecuador, Bolivien, Mexiko, Deutschland und Spanien bekannt ist.

Das Konzept

Die zentrale Idee dieses Kollektivs ist es, grafisch zu erfassen, wer die Menschen waren, wer sie sind und wer sie sein wollen. Die Tatsache, dass jeder Mensch das Kind von jemandem ist, hat Brochagorda seinen Sinn gegeben, denn es gab immer jemanden vor dir, das heißt, dass hinter jedem von uns eine Geschichte steht und dass jeder von uns seine eigene Geschichte erzÃĪhlt.

In Peru gibt es ein sehr populÃĪres Sprichwort: “el que no tiene de inga, tiene de mandinga” (wer nicht indigen ist, ist afrikanischer Abstammung). Diese Redewendung veranschaulicht sehr deutlich, dass Peru ein Land der Mestizen ist, in dem verschiedene Kulturen miteinander verschmolzen sind und jeder von allem etwas hat. Die Eltern von Cindy und Gonzalo sind aus Cusco und Cerro de Pasco in die Hauptstadt gekommen. Dort wurden die KÞnstler geboren und wurden geprÃĪgt von der ethnischen Vielfalt, die sie als Kinder von Zuwanderern in Lima erlebt haben. Diese kulturelle Mischung drÞcken die beiden in ihrer Kunst aus, anstatt die verschiedenen Regionen und Abstammungen wie Kreolen, LimeÃąos oder Andenbewohnern voneinander zu trennen. Cindy und Gonzalo wollen einfach nur die Menschen in Lima erfassen, die in der großen Stadt, in der sie aufgewachsen sind, diesen bunten Schmelztiegel bilden.

Die so genannte “Chicha-Kultur” gab ihnen den ersten Anstoß, ihren grafischen Stil zu entwickeln. Diese Kultur wurde durch Migranten ab den 1950er Jahren reprÃĪsentiert, wobei die musikalische Verschmelzung des andinen Stils mit “modernen” Instrumenten wie der E-Gitarre oder dem Schlagzeug hervorsticht, eine Musik, die seit den 1980er Jahren populÃĪr ist und deren Plakate und Werbungen sich durch ihre Farbigkeit und Lebendigkeit auszeichnen.

Cindy und Gonzalo wollten den Kampf, die Angst, die Freude und die Feste, die aus der Zuwanderung der 1950er Jahre entstanden, darstellen. Auch der Umzug ihrer Eltern in die Hauptstadt, um der Armut zu entfliehen und ihren Kindern eine bessere Zukunft bieten zu kÃķnnen, wollten sie in ihrer Kunst thematisieren. Die beiden KÞnstler wuchsen in einem Viertel auf, in dem innerhalb von zwei HÃĪuserblocks Menschen aus fast ganz Peru wohnten. Cindy erzÃĪhlte uns, dass sie unter anderem mit Familien aus Cuzco, Huancayo, Chachapoyas und Cajamarca ist, die ihre BrÃĪuche miteinander teilten und vermischten. Denn, wie Cindy sagt, ist Peru nicht nur ein multikulturelles Land voller ethnischer Gruppen und Sprachen, sondern auch ein gemischtes Land, und das versuchen sie als Kunstkollektiv in Wandmalereien, digitaler Kunst, Merchandising und Bildungsprojekten wie Workshops, partizipatorischen Wandmalereien und VortrÃĪgen wiederzugeben.

Innerhalb der Merchandising-Kollektion gibt es zwei Linien: Textil mit Poloshirts, T-Shirts, Kleidern und andere Accessoires, die entweder saisonal oder ganzjÃĪhrig verfÞgbar sind. Und Schreibwaren und Sonstiges, mit NotizbÞchern, Poster, Drucke, Postkarten, Aufkleber, Tassen, Shops und Magnete. Die Produkte sind auf Facebook und Instagram zu finden oder kÃķnnen direkt per E-Mail brochagorda.nuevo.peru@gmail.com bestellt werden.

Herausforderungen und Erfolge

Eine der grÃķßten Herausforderungen fÞr Cindy und Gonzalo war, sich von einem Kunstkollektiv zu einem nachhaltigen Kulturunternehmen zu entwickeln, da sie als Kunststudenten keinerlei Erfahrung als Unternehmer hatten. Nach und nach haben sie gelernt, wie der Markt funktioniert, wie sie ihre Produktpalette und ihr Marketing verbessern kÃķnnen und wie sie mit unabhÃĪngigen Lieferanten zusammenarbeiten, um ihrer Devise vom faire trade treu zu bleiben.

Als Unternehmen ist Brochagorda mittlerweile derart gewachsen, dass Cindy und Gonzalo Mitarbeiter einstellen mussten, die sie in der Produktion und im Verkauf unterstÞtzen. Dadurch ist auch die soziale Verantwortung der beiden KÞnstler gewachsen und sie sind bestrebt, ihre Produkte stetig zu verbessern und mit Neuheiten aufzuwarten, um ihre Kunden zu Þberraschen.

Bei ihren Workshops werden sie oft von jungen Leuten gefragt, ob ein Kunststudium nachhaltig ist. Die ehrliche Antwort der beiden lautet, dass es schwierig, aber nicht unmÃķglich ist, mit Kunst ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen aufzubauen. Eine der Voraussetzungen dafÞr ist, sich auch in rechtlichen und administrativen Angelegenheiten gut auszukennen. Nur so kann mit Kunst langfristig auch Geld verdient werden.

 
Cindy Mescco und Gonzalo Leandro

Cindy hat uns auch erzÃĪhlt, dass sie es manchmal kaum glauben kÃķnnen, wie weit sie gekommen sind. Ihr Erfolgsgeheimnis sieht sie darin, dass sich die Menschen mit ihrer Marke und dem Konzept, das sie vermitteln wollen, identifizieren kÃķnnen. Von ihren Kunden hÃķrt sie oft Äußerungen wie “Ich habe ein Polohemd von Ihnen gekauft und meinen Freunden erzÃĪhlt, was es bedeutet”, “Diese Grafik in meinem Notizbuch erinnert mich an meine Mutter und ihr Dorf”, “Dieser Satz macht mich immer glÞcklich”, “Immer, wenn ich bei meinem Vater bin, trinke ich einen Kaffee mit meiner saqra-Tasse (kleiner Teufel, schelmisch oder spitzbÞbisch)”. Es ist fÞr die beiden KÞnstler eine große Genugtuung, dem Alltag der Menschen mit ihren Produkten eine Bedeutung geben zu kÃķnnen und dafÞr zu sorgen, dass sie sich mit ihren Wurzeln und ihrer Kultur identifizieren. Denn genau das war der Grund, das KÞnstlerkollektiv ins Leben zu rufen.

Dank Brochagorda bereisten Cindy und Gonzalo verschiedene LÃĪnder wie Chile, Ecuador, Bolivien und Deutschland und konnten dadurch unterschiedliche Kunstauffassungen kennenlernen. Gemeinsam mit dem peruanischen Bildungsministerium fÞhren sie Workshops mit Kindern, Jugendlichen und ÃĪlteren Menschen durch und stellen durch den Austausch immer wieder fest, wie groß und vielfÃĪltig Peru ist.

Mittlerweile sind sie Kooperationen mit renommierten Unternehmen wie Faber Castell, Coolbet und Civa eingegangen, die sich alle fÞr ihre Grafiken entschieden haben. Trotz des internationalen Erfolgs von Brochagorda wollen die beiden weiterhin dazulernen und sowohl als KÞnstler als auch als Unternehmen wachsen.

Zielsetzungen und Ziele

Besonders in Deutschland kommen die farbenintensiven Grafiken gut an, und der große Mehrwert von handgefertigten und personalisieren Arbeiten wird von den deutschen Kunden sehr geschÃĪtzt. Daher Þberrascht es nicht, dass sich das kleine Kulturunternehmen Brochagorda zum Ziel gesetzt hat, im deutschen Markt mehr und mehr Fuß zu fassen und weiterhin zu wachsen.

Aktuell wohnt Cindy in Deutschland, wo sie auch unseren Kurs “Curso de ExportaciÃģn” absolviert hat. Es war fÞr sie eine großartige Gelegenheit, alles NÃķtige Þber den deutschen Markt und seine Gegebenheiten zu lernen, um ihre Kunst und ihre Merchandising-Produkte zukÞnftig noch erfolgreicher vermarkten zu kÃķnnen.

Der Kurs hat ihr geholfen, einen breiteren Blick fÞr ihre MÃķglichkeiten zu bekommen. Insbesondere hat sie vom persÃķnlichen Austausch mit unserem qualifizierten und erfahrenen Team profitiert, mit dem sie direkt sprechen konnte und dass ihr stets all ihre Fragen beantwortete. Auch das Treffen mit anderen Unternehmern, die ebenfalls wachsen und Neues schaffen wollen, war fÞr sie ÃĪußerst wertvoll. Sie fÞhlt sich als Teil einer Gemeinschaft, die sie darin unterstÞtzt, sich weiter auf dem Markt zu profilieren.  FÞr Cindy hat sich die Teilnahme am “Curso de ExportaciÃģn” gelohnt, und sie wÞnscht uns, dass auch wir wachsen und mehr Unternehmer unterstÞtzen werden. Sie weiß, dass jeder Kurs eine Investition in die Zukunft ist, um sich weiter zu verbessern.

ZukunftsplÃĪne

Cindy konzentriert sich derzeit auf den Online-Verkauf ihrer Produkte, die Entwicklung von Wandbildern, die Vergabe von AuftrÃĪgen fÞr handgemalte Poster und Online-AktivitÃĪten in den sozialen Medien.

Daneben arbeitet Brochagorda aktuell an einem großen Projekt anlÃĪsslich seines zehnjÃĪhrigen JubilÃĪums. 2023 werden Cindy und Gonzalo eine retrospektive Ausstellung von den AnfÃĪngen bis zur Gegenwart veranstalten und eine eigene Website dazu einrichten.

Ein weiteres Steckenpferd ist Sonido GrÃĄfico. Das ist eine Plattform, auf der sie ihre Arbeiten prÃĪsentieren werden, die sie zusammen mit Cultum Azathoth in Deutschland entwickeln werden. Bei dem Projekt geht es darum, ihre Leidenschaft fÞr Grafik und Musik zu vereinen. Zurzeit prÃĪsentieren sie Hightech-Musikveranstaltungen mit viel Grafik und Farbe im Einklang mit diesem Prozess der kulturellen Vermischung.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des “Curso de ExportaciÃģn” ist Cindy enthusiastisch. Sie weiß, dass neue Herausforderungen vor ihr liegen, wie zum Beispiel die deutsche Sprache zu lernen, die sie schnell beherrschen mÃķchte. Und sie ist froh zu wissen, dass sie auch weiterhin auf den Support der lateinamerikanischen Gemeinschaft in Deutschland zÃĪhlen kann, die sie bereits sehr unterstÞtzt hat. Jeden Tag trifft sie mehr Menschen, die sich fÞr ihre Projekte interessieren und die sie motivieren, weiterzumachen. Cindy hofft, viele spannende Projekte mit anderen KÞnstlern ins Leben rufen zu kÃķnnen, um weiterhin zu wachsen.

Wir danken Cindy Mescco dafÞr, dass sie ihre Erfahrungen mit uns geteilt hat, und es freut uns sehr, dass unser Kurs und unsere Gemeinschaft sie in der Erreichung ihrer beruflichen Ziele unterstÞtzen konnten. FÞr die Zukunft wÞnschen wir Cindy und Gonzalo alles Gute und sind uns sicher, dass die beiden ihre Ziele erreichen werden.

 

 

Geschrieben von MÃģnica ValcÃĄrcel

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