Qarwa: Repräsentation der peruanischen Andenkultur in der Welt

Qarwa: Repräsentation der peruanischen Andenkultur in der Welt

 

Anfänge

Qarwa wurde 2017 mit der Mission gegründet, eine Bekleidungsmarke zu schaffen, die den kulturellen Reichtum Perus repräsentiert. César Vargas und seine Familie, motiviert durch ihre Verbindung zu den Anden (Césars Familie stammt ursprünglich aus Ancash), hatten die Vision, moderne Alltagskleidung zu entwerfen, die ästhetisch ansprechende Anden-Designs beinhaltet. So entstand die Idee zu Qarwa, einem peruanischen Unternehmen, das mit seinen Kollektionen die Essenz Perus in die Welt tragen möchte.

Da die Marke die peruanischen Anden repräsentieren soll, wurde der Name „Qarwa“ gewählt, ein Wort mit Quechua-Ursprung, das im Spanischen „Auquénido“ (Lamini) bedeutet. Aus diesem Grund ist das Logo der Marke die Silhouette eines Alpakas, gestickt in Lliclla, einem sehr farbenfrohen und traditionellen Andenstoff. Dieses Logo ist auf allen Kleidungsstücken von Qarwa zu sehen.

Qarwas Logo

 
Was bietet Qarwa und wo kann man es finden?

Seit seiner Gründung hat Qarwa zwei bedeutende Kollektionen auf den Markt gebracht, die sich auf einen formellen, aber alltagstauglichen Stil konzentrieren, wobei die Identität der Anden in den Entwürfen stets erhalten bleibt. Ursprünglich lag der Fokus der Produktlinie auf eleganter Freizeitkleidung mit andinen Motiven. Im Laufe der Zeit hat sich die Marke jedoch zu einem urbaneren Stil entwickelt, ohne dabei ihr Hauptziel aus den Augen zu verlieren: Peru in jedem Kleidungsstück zu repräsentieren. Zu den Kleidungsstücken gehören  T-Shirts, Kapuzenpullover, Mützen usw.

Qarwa ist auf Instagram unter @qarwa.pe, wo man Bestellungen aufgeben kann. Zudem kann man sie auch über die geschäftliche WhatsApp-Nummer +51 994 422 656 kontaktieren.

 
Herausforderungen und Erfolge

Der Weg von Qarwa verlief nicht ohne Hindernisse. Angefangen bei bürokratischen Problemen mit SUNAT (de peruanischen Steuerbehörde) aufgrund einer falschen Erklärung, die aus einer fehlerhaften Registrierung aufgrund mangelnder Informationen resultierte (Eintragung als normales Unternehmen statt als KMU), bis hin zu direkter Konkurrenz und dem Kopieren seiner Designs – all dies waren Herausforderungen, die das Unternehmen bewältigen musste.

Neben den Herausforderungen gibt es auch Erfolge, wie die Zufriedenheit der Kunden und die Tatsache, dass das Unternehmen alle seine Produkte verkauft hat, was die Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens widerspiegelt.

 
Ein Blick in die Zukunft

Im Hinblick auf die Expansion hat César, der seit 2016 in Deutschland lebt, begonnen, die Möglichkeit zu erkunden, die Marke auf den ausländischen Markt zu bringen. Es ist ihm bereits gelungen, Qarwa-Produkte in verschiedene Teile der Welt zu schicken. Auch wenn es sich im Moment nur um einmalige Aufträge handelt, ist die Öffnung zum internationalen Markt, insbesondere nach Deutschland, fest geplant.

 
Warum der deutsche Markt?

Vor allem wegen César, der seit seiner Kindheit eine Beziehung zu Deutschland hat, als er eine deutsch-peruanische Schule besuchte. Dann zog er zum Studium nach Deutschland, und lebt und arbeitet dort seit acht Jahren. Sein Leben war eng mit beiden Ländern verbunden und in dieser Zeit gelang es ihm, die Marke zu gründen und auszubauen. Obwohl das Management des Unternehmens während seines Studiums kompliziert war, ist er jetzt, da er mehr Zeit und Erfahrung auf dem deutschen Markt hat, motiviert, die Marke weiterzuführen und auszubauen, um sie offiziell nach Deutschland zu bringen.

César Vargas im Gamarra-Handelszentrum

 
Ehrsam Peru-Consult Exportkurs

César besuchte den Exportkurs von Ehrsam Peru-Consult während einer Pause in der Geschäftstätigkeit der Marke, um alles zu lernen, was er brauchte, um seinen Traum, Qarwa nach Deutschland zu bringen, zu verwirklichen. Viele Deutsche hatten bereits Interesse gezeigt, aber er hatte kein Lager in Deutschland, so dass die Idee, Qarwa-Produkte zu exportieren, immer präsent war. Der Kurs gab ihm das nötige Rüstzeug, um die Expansion der Marke zu planen, und hat seine Entschlossenheit, seine Produkte in die Hände der deutschen Verbraucher zu bringen, neu belebt.

 

Qarwa ist mehr als nur eine Bekleidungsmarke; es ist eine Repräsentation der peruanischen Identität und der andinen Kultur im Ausland. Mit seinem starken sozialen Engagement plant César auch, einen Teil der Unternehmensgewinne zur Unterstützung der Andengemeinden in Peru zu verwenden. Die Vision von Qarwa ist klar: die Essenz des Unternehmens zu bewahren, auf den internationalen Markt zu expandieren und weiterhin Verbindungen zwischen Peru und der Welt zu schaffen, indem die Schönheit der Anden durch Mode gezeigt wird.

 

Wir danken César Vargas, der diesen Blog ermöglicht hat.

 

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel

 
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Ist Deutschland ein Land der Entrepreneure?

Ist Deutschland ein Land der Entrepreneure?

Das RKW Kompetenzzentrum erforscht in Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover Gründungen in Deutschland. Um eine Analyse im globalen Kontext zu ermöglichen, erhebt der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) seit 25 Jahren Daten zu Gründungen in rund 50 Ländern. Für seinen Länderbericht 2023/2024 hat er 45 Länder analysiert.

Demnach liegt Deutschland im unteren Drittel dieser 45 Länder, die Länder mit den höchsten Gründungsraten sind die USA und die Niederlande. Die Gründungsquote in Deutschland liegt im Jahr 2023 bei 7,7 %. Dies ist der zweithöchste Wert, der seit 1999 jährlich ermittelt wurde. Von diesem Jahr bis 2018 lag die Rate im Durchschnitt bei 5 %. In den letzten Jahren ist diese Quote jedoch deutlich gestiegen. Im Jahr 2019 erreichte sie mit 7,6 % ein Allzeithoch und sank im darauffolgenden Jahr im Zuge der Pandemie auf 4,8 %. In den beiden Folgejahren stiegen die Raten trotz der Gesundheitskrise rasch an und erreichten 2022 mit 9,1 % einen neuen Höchststand.

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Dominanz junger Gründer

Die Altersspanne der Gründer im Jahr 2023 ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich:

Alterspanne

18 – 24

25 – 34

35 – 44

45 – 54

55 – 64

%

11%

13,3%

8,4%

5,7%

3%

Es ist bemerkenswert, dass sich der Anteil der jüngeren Altersgruppe seit 2017 verdreifacht hat (von 3,4 %). Der Anteil in dieser Altersgruppe ist in den USA oder den Niederlanden mit 24,1 % bzw. 23,3 % am höchsten.

 
Anhaltende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern:

Auf der anderen Seite gibt es nach wie vor eine deutliche Kluft zwischen den Geschlechtern. Die Unternehmensgründungsrate für Frauen liegt bei 5,9 % und für Männer bei 9,3 %. Diese Diskrepanz ist weltweit in fast allen analysierten Ländern Jahr für Jahr vorhanden (Ausnahmen im Jahr 2023: Ecuador, Thailand, Kolumbien, China und Litauen, das einzige Land mit hohem Einkommen).

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Starke Gründungsaktivität unter Zuwanderern

Personen mit Migrationshintergrund sind mit einer Quote von 12,6 % deutlich gründungsfreudiger als die einheimische Bevölkerung. Diese Gruppe zeichnet sich auch durch eine besonders junge Altersstruktur aus (56,4 % sind zwischen 18 und 34 Jahre alt), was ihre Bedeutung für die Zukunft des Unternehmertums in Deutschland unterstreicht.

 
Umweltbewusstsein als wirtschaftlicher Vorteil

Für mehr als 70 % der neuen und etablierten Unternehmer in Deutschland ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt ihrer Geschäftstätigkeit. Gründer sehen in der Berücksichtigung von Umweltaspekten klare wirtschaftliche Vorteile, z.B. in Form von höheren Umsätzen und höheren Gewinnen, was die wachsende Bedeutung nachhaltiger Geschäftsmodelle unterstreicht.

 
Motive für eine Unternehmensgründung

Die Gründe für die Gründung eines Unternehmens variieren je nach demografischen Faktoren wie Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund. Im Allgemeinen sind die Menschen in Deutschland aus den folgenden Gründen motiviert, ein Unternehmen zu gründen:

  • Chancen wahrnehmen: Viele Gründerinnen und Gründer sehen eine Marktchance und wollen diese nutzen, um innovative Produkte oder Dienstleistungen anzubieten.
  • Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung: Ein weiterer wichtiger Grund ist der Wunsch nach Unabhängigkeit, d.h. das Streben nach Selbstverwirklichung und Kontrolle über die eigene berufliche Zukunft.
  • Verbesserung der finanziellen Situation: Manche Menschen gründen ein Unternehmen, um ihre finanzielle Situation zu verbessern und potenziell mehr Geld zu verdienen.
  • Mangel an Alternativen: Manche Menschen gründen ein Unternehmen aus der Not heraus, z. B. wenn es auf dem Arbeitsmarkt keine geeigneten Beschäftigungsmöglichkeiten gibt.
  • Familientradition oder Einfluss: In einigen Fällen beeinflusst auch die Familientradition oder der Einfluss lokaler Unternehmer die Entscheidung, ein eigenes Unternehmen zu gründen.

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Schlussfolgerungen:

Nach dieser kurzen Zusammenfassung des GEM-Berichts können wir feststellen, dass Deutschland, obwohl es ein hoch industrialisiertes Land ist, kein traditionell Land der Entrepreneure ist.

Es ist zwar eine zunehmende unternehmerische Aktivität festzustellen, aber sie liegt immer noch weit unter dem Niveau von Ländern mit hohen Gründungsraten.

Die großen Herausforderungen und Hindernisse bei der Gründung eines Unternehmens in Deutschland könnten das Unternehmertum bremsen, insbesondere in den Generationen, die mit der Bürokratie in Deutschland vertrauter sind und daher nicht bereit sind, sich mit diesen Hindernissen auseinanderzusetzen.

Es ist klar, dass die jüngere Generation eher bereit ist, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Motivationen wie Unabhängigkeit, Selbstverwirklichung und finanzielle Verbesserung könnten diese Gruppe beeinflussen.

Die Tatsache, dass mehr als 70 % der Unternehmen der Nachhaltigkeit Bedeutung beimessen, könnte Deutschland zu einem unternehmerischeren Land machen, indem es nach Geschäftslösungen sucht, die zur Optimierung der natürlichen Ressourcen beitragen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Deutschland auf dem Weg ist, ein unternehmerischeres Land zu werden, aber es gibt noch Raum für Verbesserungen, insbesondere im Vergleich zu traditionellen Ländern der Entrepreneure.

 

 

Geschrieben von Mónica Valcárcel

 

Quelle: https://www.rkw-kompetenzzentrum.de

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