Diese 5 Fehler solltest du als peruanischer Gründer/Selbstständiger in Deutschland unbedingt vermeiden

Die wichtigsten Fakten:
-Newsletter braucht Double Opt-In
-Online-Handel mit Bioprodukten braucht Bio-Zertifizierung
-Online-Handel mit Lebensmitteln (auch Superfoods/Kaffee) braucht ein Hygienekonzept
-Registrierung der eigenen Marke
-Bei Bilddatenbanken die Lizenzbedingungen prüfen

 

 

 

 

 

Diese 5 Fehler solltest du als peruanischer Gründer/Selbstständiger in Deutschland unbedingt vermeiden.

Es sind Fehler, auf die wir bei unserer Arbeit mit Peruanern im wieder stoßen und die aus Unwissenheit heraus passieren. Da gegen geltende Gesetze verstoßen wird, liegt früher oder später ein Abmahnungsbrief eines Anwalts im Briefkasten. Das bedeutet nicht nur unnötige Arbeit, sondern kann auch ins Geld gehen.


Fehler Nr. 1 – Beim Newsletter fehlt das Double Opt-In

Eine junge Bloggerin für Persönlichkeitsentwicklung in Peru aus Nordrhein-Westfalen bietet einen Newsletter auf ihrer Homepage an. Dort habe ich mich angemeldet und erhielt prompt die Begrüßungsmail. Was fehlte war eine Mail mit einem Link zur Bestätigung der Anmeldung und damit ein Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung.

Der Fehler liegt in der Online-Anmeldung zum Newsletter. Dies muss zwingend ein Double Opt-In sein. Das Problem liegt also im Anmeldeverfahren für werbliche Kontaktaufnahmen. Das heißt, die Anmeldung erfolgt auf deiner homepage (Erstes Opt-In) und danach erhält der Eintragende eine gesonderte Mail die einen Link erhält und der vom Nutzer bestätigt werden muss (Zweites Opt-In = Double-Opt-In). Fehlt dieser zweite Schritt, dann würde gegen Rechtsprechung verstoßen.

Double Opt-In Anmeldelink in einer Mail

Der Newsletter ist ein ganz wichtiges Instrument im Mobile Marketing, denn du hast die Erlaubnis Kontakte anzuschreiben und Nachrichten von dir kommen bei ihnen auch an. Anders als in den sozialen Medien. Dort entscheidet ein Algorithmus, wem dein Post gezeigt wird. Bei einem Newsletter hast du die absolute Inhalts-, Gestaltungs- und Datenhoheit.

Nützliche Links:

Bundesministerium: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Digitale-Welt/europaeische-datenschutzgrundverordnung.html

IHK Frankfurt: https://www.frankfurt-main.ihk.de/recht/uebersicht-alle-rechtsthemen/datenschutzrecht/anwendungsbereich-der-europaeischen-datenschutzgrundverordnung-5192890


Fehler Nr. 2 – Verkauf von Bio-Produkten aus Peru im eigenen Online-Shop ohne Bio-Zertifizierung

Eine Peruanerin die in Hannover lebt kaufte Maca in Bio-Qualität bei einem deutschen Großhändler in Hamburg ein und verkaufte es an ihre Kunden. Sie selbst hat sich nicht “Bio”- zertifizieren lassen und verstieß damit gegen die Verordnung der Europäischen Gemeinschaft.

Der Fehler den wir sehen, liegt in der fehlenden Bio-Zertifizierung als Online-Händler. So werden beispielsweise Maca, Quinoa oder Chia aus Peru in Bio-Qualität beworben oder verkauft, ohne dass der Online-Händler in Deutschland sich selbst hat zertifizieren lassen. Fehlt dies Zertifizierung, dann wird gegen das Gesetz verstoßen.

Beispiel für ein gutes Impressum:

Sunday Products: Bio-Zertifizierung durch DE-ÖKO-001

Jeder Unternehmer, der ökologische/biologische Erzeugnisse erzeugt, aufbereitet, lagert, aus einem Drittland einführt oder in Verkehr bringt (oder die vorgenannten Tätigkeiten an Dritte vergeben hat), unterliegt der Melde-und Kontrollpflicht nach Art. 28 der VO (EG) 834/07″ (Quelle: Händlerbund).

In Deutschland bieten zahlreiche Bio-Zertifizierungsstellen ihre Dienste an.

Nützliche Links:

Händlerbund: https://www.haendlerbund.de/de/ratgeber/branchen/3751-bioprodukte

Europäische Union: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=celex%3A32007R0834

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/oekologischer-landbau/bio-siegel.html


Fehler Nr. 3: Verkauf von Superfoods/Kaffee/Kakao im eigenen Online-shop ohne Hygienekonzept

Zwei junge Peruaner aus dem Rhein-Main-Neckar Gebiet importierten Kaffee aus Peru und lagerten diesen zu Hause. Ein Hygienekonzept für die Lagerung von Lebensmittel fehlte. Das war ein Verstoß gegen die Lebensmittelhygiene.

Das HACCP oder “Hazard Analysis Critical Control Point” gilt weltweit und umfasst “Betriebe, die gewerbsmäßig Lebensmittel herstellen, behandeln und in Verkehr bringen”. Seit dem 01.01.2006 gelten die EU-Verordnungen des so genannten “Lebensmittelhygienepaketes”. Sie sind in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anzuwendendes Recht.

Lebensmittelhygiene ist ein ganz wichtiges Thema und bringt auch für einen Online-Shop Anforderungen. “In Verkehr bringen” bedeutet den Handel und das ist unabhängig davon, ob ein eigenes Lager existiert oder nicht. In Deutschland kann jeder mit Lebensmittel handeln. Er muss nur die Gesetze beachten. Die Überprüfung erfolgt durch Lebensmittelkontrolleure der zuständigen Behörde. Häufig ist es das Ordnungsamt. Die Kontrolleure kommen zum Sitz des Online-Shops und lassen sich das Dokument des Hygienekonzepts zeigen. Sie inspizieren die Lagerräume und gehen Schritt für Schritt die Warenannahme inklusive der Qualitätskontrolle durch.

Stadt Frankfurt am Main: Aufgabenbeschreibung Ordnungsamt

Nützliche Links:

IHK Potsdam: https://www.ihk-potsdam.de/ihk-service-und-beratung/brancheninfos2/handel/lebensmittelhygiene-2329890

SGS: https://www.sgsgroup.de/

IHK Stuttgart: https://www.stuttgart.ihk24.de/branchen/tourismus/gastronomie/regelungen/haccp-673556

Stadt Frankfurt am Main, Ordnungsamt: https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/ordnungsamt/veterinaerwesen/ueber-uns


Fehler Nr. 4: keine Registrierung der eigenen Marke/Logos

Zwei junge Peruaner aus dem Rhein-Main-Neckar Gebiet entwickelten ein eigenes Logo und eine eigene Marke für Kaffee aus Peru. Diese Marke wurde weder in Peru noch in Deutschland rechtlich geschützt. Dadurch kann ein Dritter jederzeit die Marke für sich anmelden und die beiden jungen Peruaner dürfen diese nicht mehr verwenden. Die eigene Marke ist dadurch schutzlos.

Ob Superfoods, Schmuck oder Textilien, der Schutz der eigenen Marke ist wichtig. Das braucht es, damit der Name des Produktes oder der Firma abgesichert ist. Heute und für die Zukunft. Fehlt die Registrierung kann ein anderer die gleiche Marke und den gleichen Namen anmelden und erhält den 10-jährigen Markenschutz.

Du kannst eine Marke selbst eintragen oder einen Dienstleister es übernehmen lassen. Bei der Internetsuche nach Dienstleistern findest du zahlreiche Anwaltskanzleien, die dich dabei unterstützen.

Deutsches Patent- und Markenamt, München

Hilfreiche Links

IHK Frankfurt am Man

IHK München

Deutsches Marken- und Patentamt, München

Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum, Sevilla


Fehler Nr. 5: Bilder aus dem Internet ohne Genehmigung

Eine peruanische Händlerin von Superfoods gründete in Berlin ihre eigene Firma. Für die Gestaltung der Webseite nutzte sie Bilder aus dem Internet, die nicht für den gewerblichen Gebrauch eingesetzt werden durften. Damit verstieß sie gegen das Urheberrecht.

Es hat sich herumgesprochen, dass du Bilder aus dem Internet nur mit Genehmigung des Rechteinhabers nutzen darfst.

Lizenzbedingungen www.canva.com

Wenn Datenbanken Bilder kostenlos zur Verfügung stellen, solltest du unbedingt die Lizenzbedingungen lesen und diese downloaden. Weniger kritisch ist die Verwendung von Bildern meist für die private Nutzen. Bei der gewerblichen Nutzung ist die Verwendung grundsätzlich immer strenger. Lies dir deshalb ganz genau die Lizenbedingungen und drucke sie dir aus. Hintergrund: Lizenzbedingungen können sich ändern und diese werden dann einfach im Internet hochgeladen, ohne das du davon erfährst.

 

Nützliche Links:

IHK Schwerin: https://www.ihkzuschwerin.de/servicemarken/presse/aktuelles-aus-medien-und-web/bildrechte-im-internet-4863902

IHK Niederbayern: https://www.ihk-niederbayern.de/beratung-service/recht/gewerbliche-schutzrechte/urheberrechte-im-internet-4393782

Bilddatenbank: https://www.pexels.com/de/freie-und-kostenlose-bilder-finden/

Bilddatenbank: https://www.canva.com/

Bilddatenbank: https://unsplash.com


Autor: Holger Ehrsam, Business Experte Peru, Gesellschafter von Ehrsam Peru-Consult GmbH

In eigener Sache: Wir stellen auf dieser Seite unsere eigenen Erfahrungen dar. Obwohl die Informationen gewissenhaft recherchiert wurden, ersetzt dieser Blogbericht keine anwaltliche Beratung. Ich empfehle dir sehr einen spezialisierten Anwalt deiner Wahl zu konsultieren. Darüber hinaus übernehme ich zudem keine Haftung für die zur Verfügung gestellten Informationen.

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Marke schützen – 10 Dinge die du wisssen musst für dein Peru Business in Deutschland

Die wichtigsten Fakten
– Eigene Ideen zum Namen und zum Logo vorab im Register recherchieren
– Wort-Bild Marke mit einer Agentur entwickeln
– Wort-Bild Marke selbst anmelden oder spezialisierten Anwalt beauftragen
– Nach 3-6 Monaten ist die Wort-Bild Marke eingetragen

Du hast eine Firma mit Logo und in Deutschland noch nicht registriert? Dann riskierst du das ein anderer deine Marke anmeldet und du nicht mehr mit dieser arbeiten darfst.

Ob Superfoods oder Textilien, die große Schwäche peruanischer Firmen und Firmen von Peruanern in Deutschland ist, dass ihre Marke einfach unbekannt ist und darüber hinaus noch ungeschützt. Die kleinen und großen Händler in Deutschland verkaufen Produkte aus Peru unter ihrer Marke. Sie kleben einen Sticker auf Verpackungen mit Panela, Maca, Quinua, Ingwer, Kaffee aus Peru oder lassen Etiketten in T-Shirts, Blusen, Hemden aus Peru nähen. So bleibt der peruanische Hersteller dem deutschen Konsumenten unbekannt.

Einige Firmen aus Peru und Firmen von Peruanern in Deutschland gehen einen anderen Weg. Sie haben bereits ihre Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt in München angemeldet.

Foto: Ansicht des Gebäudes in München mit Blick von der Boschbrücke


Peruanische Marken in Deutschland

Hier findest du Beispiele aus der Suchfunktion des Deutschen Patent- und Markenamts für in Deutschland und Europa eingetragene Marken. Darunter sind auch Kunden von Ehrsam Peru-Consult:


Perkeo für Lampen und Lampenteile wurde als erste (Wort-)Marke- unter der Registernummer 1 – ins Markenregister eingetragen


Warum ist es gut die eigene Marke in Deutschland zu schützen? Wie ist das Vorgehen? Was sollte beachtet werden?

10 Dinge die du wissen solltest für Deutschland

1. Eine Marke einzutragen ist nicht teuer. Es startet mit etwa 300 Euro für die Anmeldung.

2. Du kannst eine Marke selbst eintragen oder einen Dienstleister es übernehmen lassen. Bei der Internetsuche nach Dienstleistern findest du zahlreiche Anwaltskanzleien, die dich dabei unterstützen. Die Kosten variieren. Einige Beispiele sind www.fixmarke.de, www.markenservice.net, www.anwalt-kg.de, www.kanzlei.biz . Natürlich gibt es noch viele weitere Anbieter.

3. Eine Marke einzutragen ist sinnvoll. Nicht wer der Erste bei der Marke ist hat die Rechte, sondern wer die Marke als Erster eingetragen hat. Du schützt damit ein Recht. Ähnlich wie bei einem Grundstückskauf, dass im Grundbuch eingetragen wird.

4. Achte darauf, dass du keine anderen Marken verletzt.

5. Eine Marke ist mehr, als du vielleicht erahnst. Du kannst Wortmarken schützen oder Bildzeichen oder eine Wort-Bildmarke.

6. Eine Marke soll auch gepflegt werden. Es ist empfehlenswert das Markenregister regelmäßig zu überprüfen.

7. Es sind verschiedene Schritte bis zur Marke: Von der Eintragung zur Anmeldung.

8. Wie gehst du mit Markenrechtsverletzungen um. Du kannst Widerspruch einlegen oder mit einer Abmahnung vorgehen. Lass dich hier am besten beraten.

9. Die Eintragung der Marke dauert einige Monate (etwa 3-6 Monate) und deine Marke ist 10 Jahre geschützt. Das ist ähnlich wie in Peru bei INDECOPI: https://www.indecopi.gob.pe/tupa

10. Tipp: Auch wenn du die Marke selbst eingetragen kannst, ist die Einbindung eines Anwalts sehr empfehlenswert.


Die Schritte zur Anmeldung

1. Vor dem Design des Logos und des Namens unbedingt beim Deutsches Marken- und Patentamt, München recherchieren, um eine Markerechtsverletzung zu vermeiden.

2. Ausfüllen eines Antragsformulars. Das Formular ist auf der Seite des Deutsches Marken- und Patentamt, München erhältlich.

3. Aufführen aller Produkte und Dienstleistungen, die mit der Marke gekennzeichnet werden.

4. Ist alles formell in Ordnung und stehen keine Hindernisse für die Eintragung entgegen, erfolgt die Veröffentlichung der Eintragung.


Anmeldung in Europa

Mit der “Unionsmarke” sicherst du dir die Rechte für alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft. Die Anmeldung  erfolgt beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO). Dieses hat seinen Sitz in Alicante in Spanien.

  • Die Anmeldung erfolgt bevorzugt Online. Hier geht es zum Link.
  • Im Unterschied zu Deutschland liegt die Grundgebühr über der Gebühr für eine Anmeldung in Deutschland und beinhaltet eine Klasse. Weitere Klassen können gegen ein Aufgeld dazugebucht werden.

Wie in Deutschland auch ist die Marke 10 Jahre geschützt und dieser Schutz kann immer verlängert werden.


Fazit

Der Schutz der eigenen Wort-Bild Marke ist der Schutz des geistigen Eigentums und lohnt sich. Die Anmeldung selbst ist zügig und geht fast selbsterklärend. Es ist wichtig vorab eine gewisse Recherche zu betreiben. Wer auf einer sichereren Seite sein möchte, der bindet einen spezialisierten Anwalt ein.


Hilfreiche Links

IHK Frankfurt am Man

IHK München

Deutsches Marken- und Patentamt, München

Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum, Sevilla


Über den Autor: Holger Ehrsam ist Business Experte für Deutschland und Peru, Autor zahlreicher Bücher und TV-Experte. Er lebt in Lima und Frankfurt am Main.

In eigener Sache: Wir stellen auf dieser Seite unsere eigenen Erfahrungen dar, denn ich bin kein Jurist. Obwohl die Informationen gewissenhaft recherchiert wurden, ersetzt dieser Blogbericht keine anwaltliche Beratung. Ich empfehle dir sehr einen spezialisierten Anwalt deiner Wahl zu konsultieren. Darüber hinaus übernehme ich zudem keine Haftung für die zur Verfügung gestellten Informationen.

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Egg fruit, Canistel, Yellow Sapote (Pouteria campechiana (Kunth)

Lucuma: südamerikanische Superfrucht mit Businesspotenzial

Lucuma ist eine Frucht, die in den Andentälern von Peru, Ecuador, Bolivien und Chile heimisch ist. Sie gilt als “das Gold der Inkas” und wird heute in den peruanischen Haushalten häufig für die Zubereitung von Desserts und hausgemachtem Eis verwendet. Lucuma ist in Peru unter anderem in der Bäckerei-, Süßwaren- und Molkereiindustrie erhältlich.

Eine wahre Vitaminbombe

Lucuma ist ein wahrer Alleskönner und unglaublich gesundheitsfördernd. Nebst einem hohen Gehalt an Ballaststoffen, Niacin und Eisen enthält es auch Antioxidantien wie Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, das die Regeneration und das Wachstum neuer Zellen anregt. Auch gegen frühzeitige Hautalterung wirkt die Frucht, da ihr hoher Vitamin C-Anteil die Bildung von Kollagen anregt, was wiederum die Elastizität der Haut fördert. Außerdem sorgen das für den Muskelaufbau wichtige Vitamin B3 und der hohe Kaliumgehalt für ein stabiles Herz-Kreislauf-System. Und selbst bei Verdauungsproblemen kann Lucuma Abhilfe schaffen. Es repariert die Darmwände, trocknet gleichzeitig aber auch die Darmsekrete aus, weshalb es nicht für Menschen empfohlen wird, die unter Verstopfung leiden. Der niedrige glykämische Index ist zudem das ideale Süßungsmittel für Menschen, die an Diabetes leiden.

Verwendung von Lucuma in Peru

In Peru wird Lucuma in Form von Mehl oder Fruchtfleisch vor allem für die die Herstellung von Speiseeis, Süßigkeiten und Joghurt verwendet. Seine größten Abnehmer sind entsprechend Bäckereien, Konditoreien, die Saft- und Molkereiindustrie, wobei die Bäckereien die größten Verbraucher auf nationaler Ebene sind. Die Frucht wird aber auch ins Ausland exportiert, wobei 2021 die USA, Chile und das Vereinigte Königreich zu den größten Importeuren zählten. In Europa gehören nebst Deutschland das Vereinigte Königreich und die Niederlande zu den wichtigsten Handelspartnern.

Geschäftsideen für die Vermarktung von Lucuma in Deutschland

Auch der deutsche Großhandel importiert Lucuma, hauptsächlich als Mehl und gefrorenes Fruchtfleisch, und erhältlich ist es auf Websites von Einzelhändlern als Lucumapulver (Mehl). Als Frischobst ist die Frucht hingegen schwer zu finden.

Wer Lucuma in Deutschland vertreiben will, sollte wissen, dass der Import/Export hauptsächlich in den Händen großer peruanischer und deutscher Unternehmen liegt. Das rührt daher, dass die Verarbeitung der Frucht zu Mehl sehr kostspielig ist: Die Investition für eine Zellstoffverarbeitungsanlage beträgt mehr als 500.00 US$. Daher empfehlen wir, Lucuma als Einzelhändler zu vermarkten, d. h. das Produkt von den Großhändlern zu kaufen und es dann unter einem eigenen Markennamen den Endkonsumenten über das Internet anzubieten. Es handelt sich um eine weniger riskante Investition, da die Produkte in Deutschland bereits alle Hygienekontrollen durchlaufen haben und über die für die Vermarktung erforderlichen Zertifikate verfügen.

Wenn du bereits Erfahrung mit der Vermarktung peruanischer Produkte in Deutschland hast und über mehr Kapital verfügst, kannst du auch als Vermittler zwischen Groß- und Einzelhändlern aufzutreten. Mit anderen Worten: Du gründest ein Unternehmen, das Produkte wie Mehl und Lucumamark an Eisdielen und Konditoreien vertreibt.

Eine weitere Möglichkeit ist es, die Endprodukte anzubieten, gleich wie in Peru. Du kannst beispielsweise eine eigene Eisdiele oder ein Café eröffnen und Joghurt, Süßspeisen oder Eis aus Lucuma anbieten. Oder wenn du bereits ein solches Business betreibst, kannst du Lucuma für die Herstellung deiner Produkte verwenden. Natürlich hängt das alles von deinen Zielen und deinem Budget ab.

Egal, welche Geschäftsform dich interessiert. Denke immer daran, die Voraussetzungen für die Vermarktung von Produkten in Deutschland einzuhalten. Dazu gehören Genehmigungen, Lizenzen, Steuern etc.

Weitere Informationen über Lucuma findest du auf den folgenden Websites:

Edeka

Lucuma-Marktanalyse 2021 (MINAGRI)

Verbraucherzentrale (Deutschland)

Lucuma in Deutschland 2019 (PromPerú)

Geschrieben von: Mónica Valcárcel

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Online Shop Teil 5 – Vor- und Nachteile: Eigener Laden oder Online-Shop für Produkte aus Peru

Braucht es einen eigenen Laden für peruanische Produkte?

Geht alles Online?

Was sind Vor- und Nachteile?


 

Immer wieder höre ich in meinen Gespräche mit Peruanern in Deutschland, die ihr eigenes Business aufbauen wollen, dass sie von einem eigenen Laden träumen. Ein Laden in dem sie stehen und die Kunden von Peru begeistern können. Doch ist das der beste Weg? Was bedeutet ein eigener Laden?

In diesem Blog habe ich für dich die Vor- und Nachteile gegenübergestellt und worauf du achten musst.


 

Online-Handel als eine spezifische Form des Distanzhandels. Beim Distanzhandel findet der Verkauf zum Beispiel per Internet oder am Telefon oder per Versand statt.  Das Internet ermöglicht es, dass sich Verkäufer und Käufer im Unterschied zum stationären Handel nur virtuell treffen. Das ist unabhängig von Ort und Zeit.

Vorteile

Nachteile

  • Ladenöffnungszeiten 24/7/365

  • Erreichbarkeit für Kundenfragen 24/7/365

  • Unbegrenztes Verkaufsgebiet

  • Wettbewerber aus aller Welt

  • Für jede Altergruppe

  • Verschiedene Altersgruppen möchten unterschiedliche Ansprache an Shop

  • Kostengünstiger Verkaufsprozess

  • Rückgabekosten sind hoch

  • Automatisiertes und individuelles Marketing

  • Bannerblindheit und Adblocker behindern

  • Hohe Transparenz über den Stand des Verkaufsprozesses

  • Persönliches Eingehen auf das individuelle Bedürfnis des Kunden ist nicht möglich

  • Geringe Mietkosten und Personalkosten

  • Ständige Weiterentwicklung der Shopsoftware notwendig

  • Vielseitiges Produktangebot möglich

  • Produkt sind nich anfassbar und nur visuell abgbildet

 

Vorteile Online-Shop

Fokus Ladenöffnungszeiten: Ein Online-Shop ist 24 Stunden 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr offen. Ob an einem Feiertag, einen Werktag spät abends oder ganz früh, dann wenn der Kunde kaufen möchte, ist der Laden geöffnet.

Fokus Verkaufsgebiet: Ein Online-Shop ist geografisch entgrenzt erreichbar. Das Verkaufsgebiet ist nicht mehr die Straße, der Stadtteil, die Stadt, das Bundesland, das Land oder der Kontinent.

Fokus Alter der Käufer: Ein Online-Shop erreicht alte Altersgruppen. Fast jeder dritte Onlinekäufer ist älter als 60 Jahre. Diese Generation hat in ihrem Berufsleben die Einführung des Mobiltelefons, des Smartphones und die Anwendungen von Word, Powerpoint und Excel erlebt und erlernt nun das online Einkaufen.

Fokus Verkaufsprozess: Im Online-Shop wählt der Kunde das Produkt aus, prüft es und führt die Zahlung selbstständig durch. Das hat Zeit- und Kostenvorteile für den Shopbetreiber.

Fokus Marketing: Der Online-Shop Betreiber erhält automatisch Daten über den Kunden wie beispielsweise Vor- und Nachname, Wohnort, E-Mail Adresse, Geschlecht oder Produktauwahl. Es ist einfach mit den Kunden automatisiert und individualisiert zu kommunizieren.

Fokus Kundenorientierung: Ein Online-Shop wird auf Basis von Prozessen organisiert. Die Produktbestellung des Onlne-Shops und der Verkauf an den Kunden wachsen zusammen. Der Kunde erhält die Information, welche Stuckzahl des Produktes noch im Lager ist und wie lange die geschätzte Lieferzeit des Produktes dauert.

Fokus Ladenkosten: Die Mieten des Online-Shops sind niedriger, dass ein Lager in günstigen Randgebieten angemietet werden kann. Es braucht keinen Laden in einer 1A-Lage und dessen Nebenkosten. Die Personalkosten sind niedriger, da weniger Personal benötigt wird, dass im Laden präsent ist und Leerzeiten hat oder im Verkaufsprozess mit dem Kunden involviert ist.

Fokus Produktangebot: Im Online-Shop können anfassbare oder digitale Produkte verkauft werden oder Dienstleistungen oder Services. Zusatzangebote und umsatzschwache Nischenware lassen sich einfach anbieten.


 

Nachteile Online-Shop

Fokus Ladenöffnungszeiten: Eine 24/7/365 Erreichbarkeit des Online-Shops bedeutt idealerweise auch eine 24/7/365 Erreichbarkeit für Fragen des Kunden per Mail oder per Telefon. Das bedeutet den Aufbau eines zeitzonenumspannendes Konzept.

Fokus Verkaufsgebiet: Wettbewerber aus aller Welt stehen bereit ihr Produkt zu verkaufen und dies ohne großen Aufwand auch von Unternehmen aus anderen Branchen.

Fokus Alter der Käufer: Je nach Alter der Kunden muss der Shop unterschiedliche Informationen bieten. Die Altergruppe +50 sind mehr auf Servicegrade und Produktinformation fokussiert. Jüngere Käufer von 14 bis 29 Jahren legen Wert auf Apps, Kaufempfehlungen oder interaktive Services.

Fokus Verkaufsprozess: Im Online-Shop kann die Persönlichkeit des Verkäufers nicht eingebracht werden und dadurch einen Käufer der abspringen möchte, noch zu überzeugen. Käufer können einfach und nur durch einen Click von einem Online-Shop zum anderen innerhalb weniger Minuten springen. Im stationären Handel ist das so nicht möglich. Es entstehen Rückgabekosten für Produkte, die im stationären Handel durch das Zurücklegen der Ware nicht entstehen.

Fokus Marketing: Durch die Vielzahl von Online-Marketingmaßnahmen verliert der Kunden den Überblick und wird blind für Banner. Adblocker, Filterprogramme die Werbung auf Internetseiten blockieren, sorgen darfür, das beispielsweise Werbung nicht überall ankommt.

Fokus Kundenorientierung: Es kann nicht auf die indiviuelle Situation des Käufers eingegangen werden und dadurch keine Produktangebot gezeigt werden, die er kann nicht kennt und sein Bedürfnis befriedigen würden.

Fokus Ladenkosten: Die Software des Online-Shops und der weitere Software die notwendig ist, müssen gekauft werden. Neue Entwicklungen wie 3-D Bilder oder Videos verändern das Erscheinungsbilde des Shops, was regelmäßige Relaunchs erfordert. Der Online-Shop muss auf verschiedenen Geräten funktionieren.

Fokus Produktangebot: Die Produkte sind nicht anfassbar, sondern nur grafisch reproduziert. Des weiteren ist die Versuchung des Händlers groß, Waren im Sortiment zu behalten, die sich nicht verkaufen lassen, anstatt auszusoriteren.

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PERU – Steuern: was Sie nicht nur als Unternehmer wissen müssen

Dieser Blog ist eine allgemeine Übersicht und basiert auf persönliche Eindrücke und Überlegungen. Konsultieren Sie immer Ihren Steuerberater des Vertrauens. Durch mein Netzwerk kenne ich Experten vor Ort in Peru.

Sie wollen mehr über Peru erfahren? Hier geht es zu meinem eMail-Newsletter:

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Investitionen im Ausland sind bisweilen attraktiv, doch in vielen Ländern unterscheidet sich das Steuerrecht und die daraus resultierenden Abgaben deutlich vom Steuerrecht Deutschlands. Investiert deutscher Mittelstand in Peru, gibt es für den Unternehmer einige Dinge, die es zu beachten gilt!

Als wichtigste Steuern sind die EinkommensteuerMehrwertsteuer und Verbrauchsteuer zu nennen. Die zuständige Finanzbehörde in Peru ist SUNAT (Superintendencia Nacional de Adminstración Tributaria).Jeder natürliche und juristische Person, muss sich in das Registro Único de Contribuyentes – RUC, den Steuerzahlerregister eintragen.

Es bestehen verschieden Einkunftsarten in Peru:

1. Kategorie: Einkünfte aus der Vermietung von Immobilien, Maschinen, Fahrzeuge

2. Kategorie: Einkünfte aus Aktien, Wertpapieren

3. Kategorie: Einkünfte aus Firmen und Geschäften

4. Kategorie: Einkünfte von Selbstständigen (zum Beispiel Künstler, Tantiemen )
5. Kategorie: Einkünfte aus Nichtselbstständiger Arbeit

Die Steuerregelung gibt an, welches Verfahren bei Firmen anzuwenden ist. Hintergrund sind die Vielzahl an Kleinstgewerbetreibenden. Es handelt sich im Wesentlichen um Antworten auf die Dokumentation von Verkäufen, Steuerzahlungen sowie Vorauszahlungen.

Es werden vier Verfahren unterschieden:

1. Umsätze bis 8.000 Soles pro Jahr: “Nuevo RUS” (Régimen Único Simplificado)

2. Umsätze bis 525.000 Soles pro Jahr: “Régimen Especial”

3. Einkünfte bis 1.700 UITs (Unidad Impositiva Tributaria) , “Régimen MYPE Tributario”

4. Unlimitierte Umsätze: “Régimen General”

 

Deutscher Mittelstand/Firmen – was für Steuern gibt es für Firmen in Peru?

  • Die Grundfrage ist, ob ein Unternehmen in Peru ansässig ist. Unternehmen, die in Peru ansässig sind, müssen Körperschaftssteuer mit einem Steuersatz von 29,5 Prozent zahlen. Dies gilt für ihre weltweit erwirtschafteten Einkünfte. Sitzt ein Unternehmen außerhalb Perus mit Geschäften in Peru, so werden nur die in Peru erzielten Einkünfte versteuert.
  • Betreibt ein deutscher Mittelstand Unternehmer eine Niederlassung in Peru, so wird auf die innerhalb des Landes erzielten Erträge Körperschaftssteuer berechnet. Die Buchhaltung muss im Regelfall in der Landeswährung und in spanischer Sprache geführt werden. Sie wird einmal jährlich in Form einer Steuererklärung der nationalen Finanzbehörde SUNAT vorgelegt, diese prüft und berechnet gegebenenfalls die Steuern neu. Nachzahlungen sind in der Regel in der letzten Märzwoche und ersten Aprilwoche spätestens zu entrichten.

Natürliche Personen

Hier geht es  zu weiterführenden Informationen der peruanischen Kanzlei Rosselló.

Wer nicht in Peru ansässig ist weil er beispielsweise mehr als 183 Tage außerhalb Perus verbringt, muss bei der Einkommenssteuer nur peruanische Einkünfte versteuern.

Gebietsansässige die ihr weltweit erzieltes Einkommen in Peru versteuern müssen, werden bei der Einkommenssteuer in verschiedene Einkommensklassen unterteilt.

Das Jahreseinkommen wird in die Steuereinheit UIT umgerechnet.

Diese variiert von Jahr zu Jahr leicht und liegt derzeit bei etwa 1.000 Euro pro UIT. Wenn Sie in Peru Einkommenssteuerpflichtig sind, wird Ihr Freibetrag auf sieben UIT bemessen, danach gelten, laut Expertennetzwerk, folgende Steuersätze:

– bis zu 5 UIT, 8 Prozent
– 5 bis 20 UIT, 14 Prozent
– 20 – 35 UIT, 17 Prozent
– 35 – 45 UIT, 20 Prozent
– mehr als 45 UIT, 30 Prozent

Beim Verkauf von Immobilien von im Ausland lebenden Personen (“no domiciliado”) muss der Käufer 5% der Einkünfte einbehalten und an SUNAT abführen.

Umsatzssteuer

Der Mehrwertsteuersatz in Peru liegt bei 18 Prozent. Zwei Prozent davon gehen als Förderung der Kommunen ab, der Rest ist reine Verkaufssteuer.

Auch in Peru ist die Mehrwertsteuer eine Endverbrauchersteuer, da Vorsteuer abgezogen werden kann.

Zusätzlich müssen deutscher Mittelstand Unternehmer in der Industrie mit mehr als 20 Mitarbeitern einen Beitrag zur Ausbildungsförderung in der Industrie zahlen. Dieser beläuft sich auf 0,75 Prozent der Gesamtvergütung aller Mitarbeiter.

Peru ist durchaus bemüht, Investitionen für ausländische Unternehmer – auch deutscher Mittelstand ist da eingebunden – interessant zu machen. Erste Schritte in Form von Gesetzesanpassungen und finanziellen Vergünstigungen sind bereits getan, aber es fehlt bis dato an einer handlungsfähigen Justiz, die ausländischen Investoren im Streitfall Rechtssicherheit gewährt, so das Expertennetzwerk.

Zollbestimmungen in Peru

Die peruanischen Zollbestimmungen sind grundsätzlich darauf ausgelegt, das Land der Weltwirtschaft gegenüber zu öffnen.

Einfuhrbeschränkungen gibt es lediglich für Autos, die älter als fünf Jahre sind, einige Pestizide und gebraucht Textilien.

Es existiert ein Freihandelsabkommen mit der EU, welches die Einfuhrzölle für Waren schrittweise abschafft – dies interessiert auch zunehmend deutscher Mittelstand Unternehmer. Bestimmte Waren unterliegen einer Verbrauchssteuer, die Sie bei der Einfuhr entrichten müssen. Generell gilt für alle Einfuhr-Waren die Mehrwertsteuer von 18 Prozent. Obwohl die Ausfuhrwaren staatlich gefördert werden, machen diverse Zusatzkosten es schwer, international für den Handel attraktiv zu sein. Wenn Sie an einem Handel in Peru interessiert sind, sollten Sie sich vorher mit einem Expertennetzwerk zu diesem Thema beraten.

Doppelsteuerabkommen in Peru
Ein deutscher Mittelstand Unternehmer profitiert nicht vom Doppelsteuerabkommen, da Peru mit Deutschland kein Abkommen abgeschlossen hat. In diesem Fall unterliegen die Einkünfte dem Einkommenssteuergesetz in Deutschland. Hier lohnt es sich, ein Expertennetzwerk zu Rate zu ziehen. Ausländische Steuern werden zwar abgezogen, dennoch ist dies mit einem großen Verwaltungsaufwand verbunden und lohnt sich nur, wenn der Gesamtbetrag der Einkünfte im negativen Bereich ist.

Zusätzlich werden auf Finanz-Transaktionen 0,005 Prozent als Steuer erhoben. Diese ist jedoch mit der Einkommenssteuer verrechenbar.

Haftung für Inhalte
Dieser Beitrag stellt lediglich unsere Sicht der Dinge und keine Steuerberatung dar. Die Inhalte sind mit größtmöglichen Sorgfalt erstellt. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die Verwendung der Informationen erfolgt auf Ihre eigene Gefahr. Wir übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Bitte berücksichtigten Sie auch, dass sich im Steuerrecht durch Gesetzgebung und Rechtsprechung regelmäßig etwas ändert. Wir behalten uns daher ausdrücklich vor, Teile ohne gesonderte Ankündigung zu verändern, zu ergänzen, zu löschen oder die Veröffentlichung zeitweise oder endgültig einzustellen.

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Viele Grüße

Holger Ehrsam

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Das peruanische Alpaka und der potenzielle Markt in Deutschland

Peru ist weltweit bekannt für die Aufzucht von Alpakas sowie für die Kommerzialisierung von Alpakafasern, die von den Alpakagemeinschaften in den peruanischen Anden gewonnen werden. Es ist darauf hinzuweisen, dass Peru etwa 72 % (mehr als 4 Millionen) der Weltpopulation dieses Kameliden konzentriert, wobei Puno mit 39,6 % die Region ist, die die größte Anzahl dieser Exemplare beherbergt, gefolgt von Cusco und Arequipa mit 14,8 % bzw. 12,7 %.

Die Alpakafaser zeichnet sich dadurch aus, dass sie weich, elastisch, widerstandsfähig, langlebig, wenig Feuchtigkeit aufnehmend und nicht brennbar ist. Sie is ist auch hypoallergen, was sie zu einer hervorragenden Alternative für Menschen macht, die allergisch auf Lanolin reagieren. Ihre Dicke beträgt 18 bis 22 Mikrometer, was bedeutet, dass sie eine der feinsten Fasern tierischen Ursprungs der Welt ist. Eine weitere Besonderheit ist, dass sie in mehr als 22 Farben vorkommt, von Schwarz über Grau- und Brauntöne bis hin zu Weiß.

Aus Alpakafasern können gestrickte oder flach gewebte Kleidungsstücke wie Mäntel, Pullover, Kleider, Pashminas (Schals), Ponchos (typische Mäntel der Andenländer) sowie Accessoires, Kunsthandwerk und Dekorationsgegenstände wie Teppiche hergestellt werden.

In dieser Branche exportiert Peru hauptsächlich Rohstoffe in Länder, die ihre eigenen Stoffe und ihre eigenen Kleidungsstücke herstellen, wie China (45%), Italien (38%) oder Südkorea (4%). Ebenso exportiert Peru Kleidung, und sein größter Markt ist die USA (47 %), gefolgt von Deutschland (10 %) und der Schweiz (8 %).

Peru ist durch die Teilnahme an Textilmessen bestrebt, die Qualität und Tradition der Alpakafaser in Deutschland weiter bekannt zu machen, da die genannten Eigenschaften noch zu wenig vermarktet werden oder sich von anderen feinen Fasern auf dem Markt abheben. Der deutsche Verbraucher kennt gerne die Herkunft der Produkte und ihren Herstellungsprozess. Für den Eintritt in den deutschen Markt ist es außerdem notwendig, die Trends und Vorlieben bezüglich Design, Farben und Textur der deutschen Konsumenten zu analysieren.

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